Strabag-Milliardär Haselsteiner: Russland, Reichensteuer, René Benko, Trump-Faschismus

Shownotes

"Dieses Werk erzeugt so viel Zement, wie der Konzern verbraucht. Ungefähr etwas über eine Million Tonnen. Damit habe ich etwas erreicht, was ich immer erreichen wollte, nämlich vom Zementpreis unabhängig zu sein", erinnert sich der ehemalige Strabag-Vorsitzende Hans Peter Haselsteiner im STANDARD-Podcast CEO.

Als Unternehmer und ehemaliger Politiker kann Haselsteiner auf ein bewegtes Leben zurückblicken. In CEO spricht Haselsteiner darüber, wie er aus einer kleinen Baufirma einen Weltkonzern gemacht hat, was Österreich braucht, um aus der Krise zu kommen, und auch über eines der schwierigsten Kapitel im Leben des 81-Jährigen: den Tod seines Sohnes.

Den Krieg Russlands gegen die Ukraine nennt Haselsteiner eine Tragödie in dreifacher Hinsicht: für die Ukraine, für Europa und für die Russen selbst. "Es ist sehr schwer für mich zu beurteilen, ob die Russen in dieser Mehrheit dieses Regime unterstützen und wie weit die Propaganda sie dazu gebracht hat, dass sie so wenig Opposition zeigen."

Das Kapitel René Benko bezeichnet Haselsteiner als schmerzhaft. Er habe Fehler eingestanden und nehme auch gerne die Prügel dafür in Kauf. Weiter will er von STANDARD-Chefredakteur Gerold Riedmann nicht dazu befragt werden: "Ich würde bitten, dass Sie mich nicht belästigen."

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00:00:08: Hans-Peter Haselsteiner hat aus einer kleinen Baufirma den Weltkonzern Strabag gemacht.

00:00:16: Ungefähr etwas über die Million Tonnen und damit habe ich etwas erreicht, was ich immer erreichen wollte.

00:00:25: Er spricht über sein Leben, seine Erfolge und seine größte Niederlage.

00:00:32: Fehler, Schmerzhaft, alles.

00:00:35: Ich nehme auch gerne die Brügel in Kauf.

00:00:39: Was Österreich in der Krise gelingen muss und was Österreich zurückhält.

00:00:44: Für neun Millionen Menschen gibt es zehn Parlamente.

00:00:48: Bravo!

00:00:53: Und wer spricht erstmals darüber, wie in der Tod seines Sohnes verändert

00:00:57: hat?

00:00:59: Und jetzt frage ich mich, wie würde der Sohn das machen?

00:01:21: Mein Name ist Gerald Riedmann und das ist der CEO-Podcast vom Standard.

00:01:26: Wir sprechen mit den einflussreichsten Unternehmerinnen und Unternehmern.

00:01:29: Wir blicken in deren Geschichte, ergründen ihren Erfolg und sprechen über ihre Niederlagen.

00:01:34: Wenn ihr keine Folge verpassen wollt, dann abonniert CEO auf der Podcast-Plattform eures Vertrauens und schickt uns euer Feedback und gerne auch Wunschgäste an.

00:01:43: Podcast.at, der Standard.at.

00:01:47: Und jetzt geht's los.

00:01:54: Dr.

00:02:00: des Welthandels, Sie haben sehr schnell studiert, aber das geht aus Ihrem eigenen Bekunden hervor, Sie waren ein sehr schlechter Schüler.

00:02:08: Ist darin auch die Motivation begraben, es einfach allen zeigen zu wollen?

00:02:13: Bis einen gewissen Grad, ja, also zumindest wollte ich schnell studieren und schnell fertig werden und meinen damaligen Mittelschulprofessoren beweisen, dass sie mich unterschätzt haben.

00:02:23: Und wie ich dann in Spital an der Trau war, war schon als Firmenschef der Ilbau damals.

00:02:29: und in Lienz, wo ich im Konvikt und im Gymnasium war, vorbeigefahren bin, habe ich dann meinem Chef hergesagt, er soll mir stehen bleiben, ich werde das Gymnasium besuchen.

00:02:39: Und dann habe ich einen Professor getroffen, Baumgartner, hieß er, und er war damals dann schon die administrativen Hilfkraft des Direktors, so das geheißen.

00:02:48: Ich weiß nicht, ob es die Seite auch noch gibt.

00:02:50: Und auf jeden Fall haben wir uns am Gang gesehen, so von, man muss grad, zwanzig Meter Entfernung hat.

00:02:56: Und da sind wir beide stehen geblieben und er hat gesagt, der Hasi und ich hat gesagt, der Bumsti.

00:03:03: Und dann sind wir uns, weil das waren die Spitznamen, ich hab Hasi geholfen und er war Bumsti, weil er war ein sehr kleiner Mann, sehr liebenswürdig.

00:03:11: Auf jeden Fall haben wir dann ein Glaslein getrunken in der Direktion und von alten Zeiten geschwärmt, aber von der... Demonstration, ich habe es euch gesagt.

00:03:21: Ja, schon mehr ein Moment der Genugdung als ein Moment.

00:03:23: Naja,

00:03:24: es war einfach eine große Herzlichkeit da und es war, die Schulzeiten wurden dann wieder irgendwie verklärt, also auch wenn es es nicht waren, weil das Bundeskonflikt war ja nicht vergnügungssteuertpflichtig.

00:03:35: Die Ill-Bau, die Sie gerade angesprochen haben, Isola und Lerchbau, war die Baufirma ihrer Schwiegereltern und eigentlich wollten sie ja Steuerberater, Wirtschaftsprüfer werden, aber es ist was dazwischen gekommen.

00:03:47: Ja, da toten meine Schwiegervaters.

00:03:48: Ich war schon in seinem Aufsichtsrat.

00:03:51: Ich habe damals als Revisionsassistent, als sie mir noch diese drei Jahre Leerzeit, bis man zur Prüfung antreten kann, habe ich für eine Kanzlei in Wien gearbeitet.

00:04:01: und meine spätere Frau hat mir dann gesagt, der Papa sucht jemanden, sozusagen mit ihm am Euer Gespräch führt, die war eine Umwandlung von einer Kommanditgesellschaft in eine ... Kapitalgesellschaft.

00:04:15: Und ich kannte den Vater, also den Baumeister Lächbauer, ja schon von den verschiedenen Besuchern weiter.

00:04:21: Es war sehr üblich, dass wenn ein Vater nach Wien gekommen ist, dass er die Klicke seiner Kinder eingeladen hat.

00:04:27: Ja, hinterher zum Eisergespiel, die Kernten dann natürlich als Eisergespiel, war eine ganz große Sache gegen WEV.

00:04:35: Und ich als Tiroler war natürlich weder zu KAC noch zu WEV gehalten, sondern natürlich immer zu IEV.

00:04:42: Und hätte ich dann nicht immer meine Freunde um mich gehabt, die mich beschützt haben, dann hätte ich natürlich Brügel bekommen, weil ich war natürlich der Einzige, der gejubelt hat, wenn der EFR hat durchgeschossen.

00:04:52: Also das war eine schöne und kurzweilige Zeit.

00:04:55: Ich habe meinen Schwiegervater kennengelernt und habe dann die ehrenvolle Aufgabe bekommen, weil ich war ja wirklich sehr jung, diese Umwandlung zu machen.

00:05:04: Und in der Folge der Umwandlung wurde ich von ihm in den Aufsichtsrad gewählt.

00:05:10: Und er war allein Vorstand und dann habe ich ihn in verschiedenen Dingen beraten.

00:05:15: Aber er ist anderthalb Jahre später dramatisch verstorben und sehr jung gestorben.

00:05:21: Er war erst Anfang sechzig.

00:05:22: Fünfundsiebzig war das, oder?

00:05:24: Das war Fünfundsiebzig, ja.

00:05:25: Und ich hatte dann die Entscheidung zu treffen.

00:05:29: Entweder meinen Berufswunsch, Wirtschaftsprüfer und wahrscheinlich wäre meine Mutter zuliebe auf die Uni gegangen und wäre dort vielleicht Professor geworden.

00:05:36: Weil das meine Mutter war Lehrerin und die hat für sie, wäre das da im Begriff einer Karriere gewesen für den Sohn.

00:05:43: Das hätte ich vielleicht auch gemacht, aber so bin ich eben Bauunternehmer geworden und ja, habe es eigentlich nicht bereit.

00:05:51: Es hat ja nicht so schlecht funktioniert.

00:05:53: Wie kam es eigentlich zu dieser unglaublichen Sturm- und Drangphase?

00:05:56: aus dem Unternehmern und erfolgreich gewandelt in der Gesellschaftsform?

00:06:01: Aus diesem Unternehmen auch durch Zukäufe, durch Innovationen, durch Projekte, nach und nach.

00:06:06: Sie haben eines der größten Bauunternehmen in Europa geschaffen damit.

00:06:09: Na ja, die Ausgangsbasis war schon immer diese Kernmannschaft, die ich hier übernommen habe und mit der man einfach wettbewerbsfähig war.

00:06:22: Und in erster Linie, mal im Inland, in Österreich, wir waren ja seinerzeit nur in Kärnten und ein bisschen in Tirol.

00:06:29: Und ich war ja so naiv, dass ich mir gedacht habe, wenn ich den Wienern sage, ich lass euch hierherruhen.

00:06:34: Und ihr lasst es mir in Kenntneruhr, dass er heute alles verboten wäre, weil das ja katellrechtlich, um Gottes Willen, mehr an ihr Straftat beschnende.

00:06:43: Damals war das etwas lockerer, war auch schon nicht erwünscht und glaube ich auch nicht erlaubt, aber die Zeiten waren diesbezüglich etwas entspannter, sagen wir mal so.

00:06:54: Und ich habe mir gedacht, ich konzentriere mich auf die Bundesländer und gehe nicht nach Wien.

00:06:59: Aber ich möchte natürlich in den Bundesländern einen gewissen Spielraum haben und die Kollegen sagen, na komm, sie sind herzlich willkommen in Wien.

00:07:06: und das habe ich dann auch getan.

00:07:08: Und so ist es dann Schritt für Schritt gegangen.

00:07:11: Zuerst einmal durchaus durch natürliches Wachstum.

00:07:14: Ich bin einfach mit diesen tüchtigen Mitarbeitern, die ich hatte in andere Märkte gegangen, also in erster Linie mal in österreichische andere Märkte, aber dann auch die ersten Schritte ins Ausland, insbesondere noch in Libyen damals.

00:07:30: Und da habe ich mich verlassen können, dass meine, wie habe ich gesagt, meine Kärnten der Kohorten mich nicht im Stich lassen.

00:07:40: reden wir gleich noch über das Führungsteam, vielleicht dazwischen, weil sie eben angesprochen haben, wie man sich früher Bundesländer aufteilen konnte.

00:07:47: Mir hat ja mal ein paar Unternehmer erklärt, dass es auch immer an Zementwerken liegt und wie weit man Zement

00:07:53: transportieren

00:07:54: kann.

00:07:54: So langswirtschaftlich bleibt, hat sich da was geändert?

00:07:56: Naja, da hat sich die ganze Welt geändert, natürlich.

00:07:59: Also aufteilen konnte man sich natürlich den Markt nie, also zumindest nicht legal.

00:08:04: Aber... Die Zementwerke und auch ein Asphaltmischwerk und auch eine Betonmischanlage haben ein natürliches Monopol in einem gewissen Radius und dieser Radius wird von den Transportkosten definiert.

00:08:18: Es macht einfach keinen Sinn über eine bestimmte Distanz und es kommt jetzt darauf an, ist das an der Autobahn oder ist das in irgendwo einem abgeschiedenen Teil, wo das Werk steht und von wo aus es eben beliefert die verschiedenen Baustellen.

00:08:34: Da macht es keinen Sinn, darüber hinauszufahren, weil es einfach nicht mehr wirtschaftlich ist.

00:08:39: Und daher ist es sehr wichtig für ein Bauunternehmer ein entsprechendes Netz an Betonwerken, an Asphaltwerken haben.

00:08:47: Und ich habe ja ein Berufsleben lang bedauert, das ich nie Geld genug hatte, um ein Zementwerk zu bauen, weil ein Zementwerk ist sehr, sehr teuer.

00:08:57: Und ich glaube in den oder vielleicht ein bisschen früher, Ende der neunziger Jahre, habe ich da neins gebaut in Ungarn.

00:09:05: Ein sehr schönes Werk.

00:09:07: Er ist ja auch ein architektonischer, damals jung absolviert, Architektensohn mit seinen Kollegen gemacht.

00:09:15: Und dieses Werk erzeugt so viel Zement, als der Konzern verbraucht.

00:09:19: Ungefähr etwas über die Million Tonnen.

00:09:22: Und damit habe ich etwas erreicht, was ich immer erreichen wollte, nämlich vom Zementpreis unabhängig zu sein.

00:09:28: Weil entweder der Zementpreis ist hoch, dann bin ich Zementproduzent und freue mich.

00:09:33: Oder der Zementpreis ist nieder, dann bin ich Betonproduzent und freue mich.

00:09:38: Und zwar immer über die selbe, ungefähr über die selbe Anzahl von Tonnen, nämlich eine Million Tonnen Zement, die ich entweder als Beton oder die ich in Form von Beton verkaufe oder verwende, im eigenen Ding.

00:09:52: Und damit ist das eine wunderbare Sache.

00:09:55: Und das Verkaufen oder das Verwenden heißt dann auch, egal wer baut, das Zement wird von der Straber geliefert oder von dem, der halt das Ziemensamt

00:10:03: ist.

00:10:03: Ja, das ist inzwischen ein Adventure natürlich, also in den Großkonzernen eingebunden, klarerweise, aber das ist für uns auch eine gute Sache.

00:10:11: Ihre Kärntner Koharte, das sind ja eigentlich Verbündete, mit denen sie gemeinsam auch irgendwann an einen Morgen sagen konnten, komm, jetzt gehen wir heute gehen wir nach Libyen.

00:10:22: Na ja, da gibt's eine Anekdote.

00:10:24: Also schon vor meinem Vorgänger oder vor meinem Vorvorgänger, der hat den Kollegen gebeten zu sich und gesagt, wie geht's dir denn?

00:10:31: Und der gesagt, ganz gut.

00:10:32: Und dann sagt er, was hast du denn vor, heute oder morgen?

00:10:35: Dann sagt er, das und das.

00:10:37: Dann sagt er, genau, schau.

00:10:39: Und jetzt nicht einmal überlegen, dass du noch nie der Österreich gehst, ich hab da vor, eine Filiale zu errichten.

00:10:46: Dann hat er gesagt, das kann ich mir schon vorstellen, mit meiner Frau rein und dann schauen wir nicht.

00:10:50: Dann habe ich gesagt, ja, rätst mit deiner Frau am Telefon und um vier Rücken dein Zug.

00:10:57: Das ist jetzt natürlich ein übertriebenes Beispiel.

00:11:01: Aber es war schon so ähnlich.

00:11:03: Man konnte die Menschen für etwas begeistern oder für etwas gewinnen.

00:11:08: Und sie waren natürlich in einem unglaublichen Heute, glaube ich, nur mehr in selten oder nicht mehr, muss ich auch anders homulieren, weil ich habe glaube ich stolz darauf, dass sie für die Straberg arbeiten und sie sind daher auch bis zu einem überdurchschnittlichen Maß loyal.

00:11:30: Aber die Loyalität ist etwas, die sozusagen viel stärker am Prüfstand steht, sodass die Beziehung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer ist heute um ein vielfaches Komplexer, als es damals war.

00:11:45: Damals war man sozusagen, wenn man einmal bei der Firma war, dann war man selber bei der Firma der Buhr oder der Vater der Onkel.

00:11:53: Also wir hatten oftmals fünf, sechs, acht Familienmitglieder, die für die Ilbau gearbeitet haben.

00:12:01: Und das war ein Zusammengehörigkeitsgefühl, das war ganz ungewöhnlich.

00:12:05: Und ich muss natürlich sagen, ich kannte auch jeden meiner Angestellten per Namen.

00:12:10: Ja, und ich wusste, die Oma ist gestorben oder der Buri ist bei der Matura geflogen oder die Tochter hat geheiratet.

00:12:17: Das wusste ich alles und konnte mit denen auf dieser Basis reden.

00:12:20: Also wir waren so eng verbunden miteinander, dass es auch leichter war, zu sagen, du kannst ja nicht überlegen.

00:12:29: Zwei Jahre oder drei Jahre Libyen.

00:12:31: Die brauchte ich in Libyen.

00:12:33: Und das Libyen war weit weg.

00:12:36: Sehr weit.

00:12:38: Damals verkehrsmäßig.

00:12:40: Da hat es geheißen dann viermal im Jahr rausgekommen.

00:12:45: Oder fünfmal vielleicht.

00:12:47: Ein absolut nicht demokratisches Land damals wie heute.

00:12:51: ein anderes Umfeld als es auch in Kärnten, jedenfalls auch in Österreich und in Europa in der Fall war.

00:12:56: Na ja, gut, da ganz Nordafrika und natürlich der ganze Neue Osten war damals wie heute nicht demokratisch, also nicht zumindest nicht nach unserer Maßstäbe, sondern war mehr oder weniger diktatorisch.

00:13:09: Klar, und Katafi war eindeutig definiert, aber damals eben wirtschaftlich liberal.

00:13:16: Auch gesellschaftspolitisch, man hat natürlich jeder wusste, wer der Chef ist.

00:13:22: Und es war ein islamischer Staat, aber in jeder Richtung gemäßigt eigentlich.

00:13:27: Und es war keine schlechte Lebensqualität für unsere Mitarbeiter.

00:13:33: Und wir haben natürlich am Land gebaut, also nicht den... Tripoli.

00:13:37: Dort hatten wir zwar unser Headquarter, aber gebaut haben wir in anderen Städten.

00:13:42: Zum Teil die Arten beraubend schön, mit wunderbaren römischen Ausgrabungen, Sabrate, Zlitten, also eine ganz großartige Städte, wäre auch eine tolle touristische Destination, wenn es nur irgendwie heute anders wäre, als es eben ist mit dem Bürgerkriegsland, wo man wieder sicher ist, noch in irgendeiner Form.

00:14:06: wirtschaftlich attraktiv.

00:14:08: Wenn Sie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hatten und haben die Ihnen auch als Person vertrauen, die auch viel auf Sie beziehen, was waren Sie für ein Chef?

00:14:18: Ich meine, ein Revisionist oder einer, der sich mit Zahlen auskennt als Chef, da stellt man sich gemütliches vor.

00:14:24: Ich glaube, da müssen Sie meine Mitarbeiter fragen.

00:14:27: Also, ich bin, glaube ich, ein sehr ungeduldiger Mensch.

00:14:30: Wir wussten meine Mitarbeiter und wenn es dann dauert, dann wäre ich, dann wäre ich.

00:14:37: Warte mal, Entschuldigung.

00:14:39: Und es ist kein Smartphone.

00:14:40: Sie sind der einzige Mensch, den ich kenne, der kein Smartphone hat?

00:14:43: Nein, keine sind nicht.

00:14:45: Ich kenne ein paar.

00:14:45: Aber wir sind einige wenige.

00:14:48: Aus Gründen, oder?

00:14:49: Naja, ich will ja nicht.

00:14:52: permanente Überwachung und Belästigung durch.

00:14:56: Denkst, brauche ich alles nicht, aber ich habe nur das Privileg, dass ich eine Assistentin habe, die meine Mädels überwacht, weggeschmeißt, was mich von vornherein nicht interessiert und so all das.

00:15:08: Wäre das auch insgesamt vielleicht ein Hinweis an jüngere Führungskräfte sich nicht mit jeder Twitter Nachricht und jedem kleinen Impuls ablenken zu lassen?

00:15:17: Also

00:15:18: ich persönlich bin ja der Meinung, dass die Smartphones, so wie sie heute benutzt werden in zehn, zwanzig Jahren, nicht mehr benutzt werden, weil entweder die Menschen werden... in irgendeiner Form verrückt oder Leuten erfahren solche Schäden, dass es einfach verboten wird oder dass der Orts sagt, das darfst du nicht mehr.

00:15:35: Also das kann man nicht vorstellen, dass das so weitergeht.

00:15:38: Und ich habe eigentlich große Sorge, wenn ich meine Enkelkinder anschau, was die Smartphone oder diese Möglichkeit, Internet-basierte Kommunikation und Nachrichten und Impulse oder was immer zu empfangen, dass das in dieser Art möglich ist.

00:15:54: Also ich glaube, Da ist Gefahr in Verzug und diese Initiativen, dass man sagt, Handyverbot bis zu einem bestimmten Jahr oder zumindest Social Media-Verbot bis zu einem gewissen Alter ist, glaube ich, also wirklich ein Gebot der Stunde.

00:16:09: Also

00:16:09: ein Geheimnis ihres Erfolgslerne, ich die Kärnten, Verbündeten, mit denen sie Europa oder die Welt dann teilweise errobert haben, nicht alle Kärnteninnen und Kärnten, man möge mir das im Süden, verzeihen sind, dann auch geborene Führungskräfte, welche Prinzipien haben sie?

00:16:25: den Kolleginnen und Kollegen mitgegeben.

00:16:27: Was sind für Sie wichtige Prinzipien, wenn es darum geht, ein Unternehmen weiterzubringen?

00:16:31: Also ich glaube, da muss man eines sagen, wir reden jetzt von den Siebzigerjahren, wo das noch eine große Rolle gespielt hat, dass man also eine verlässliche Stammmannschaft hat, die wir irgendwo hinschicken können und wo man gewusst hat, die würden nie was tun.

00:16:49: muss den Interessen der Unternehmung schadet und sie würden immer dran denken, was würde der Chef wollen?

00:16:56: Weil kommunizieren haben wir ja kaum können.

00:16:58: Wir sind in der Nacht zu österreichischen Handelsdelegierten gegangen und haben dort gebeten, sein Telex verwenden zu dürfen.

00:17:07: Ich weiß nicht, ob sich noch jemand erinnert an ein Telex, aber das war das Kommunikationsmittel.

00:17:12: Untertags durften wir das nicht, weil das war ja für dienstliche Zwecke der Botschaft beziehungsweise der Außenhandelstelle, aber in der Nacht durfte das die Ilba machen und so haben wir kommuniziert.

00:17:23: Also es ist aus heutiger Sicht ja fast archaisch, wie wir damals wirtschaftet haben und wie wir damals gebaut haben.

00:17:31: Ich habe ja dann in den siebziger Jahren und dann vor allem natürlich in den achtziger Jahren.

00:17:36: Kollegen dazu gewonnen, die aus einer ganz anderen Unternehmenskultur gekommen sind.

00:17:42: Und ich glaube, das, was gelungen ist und was das Geheimnis des Erfolgs war, ist diese heweiligen Firmenkulturen.

00:17:50: so zu verschmelzen, dass es wie in einer guten Fusion-Küche nicht, wenn es man das heute so so schönes Wort Fusion-Küche, dass das klingt, dass das Beste von den beiden Kulturen zusammengeführt wird und dass man bereit ist anzuerkennen, das macht der andere besser und das macht der besser und ich nehme das jeweils bessere ohne dass ich behaare das nur meine Lösung und meine Vorstellung und das, wie ich es immer gemacht habe, beibehalten werden muss.

00:18:21: Also das, glaube ich, ist ein Geheimnis des Erfolgs, dass sonst das gelungen ist und dass ich dafür die Beherrlichkeit hatte, es einzufordern, aber auch das Verständnis, mir erkämpft habe der Menschen, die es umsetzen mussten, weil selber kann man ja machen, was man will.

00:18:43: Ich habe ja immer gesagt, allein kann man nur vielleicht Schriftsteller werden oder vielleicht Mahler und Bildhauer.

00:18:49: Da braucht man schon jemand, der was trockt oder zumindest wenn es eine schwere Figur ist.

00:18:55: Aber sonst kann man eben nichts allein.

00:18:57: Man kann es philosophisch, man kann es irgendwie hinsetzen und nachdenken.

00:19:02: Aber irgendetwas tun, was verkauft werden muss oder was einen Einkommen garantiert, das geht sehr schwer ohne Kollegen oder Vorder- oder Hinterfrauen.

00:19:13: Also, das ist das Allerwichtigste.

00:19:15: Und das sicherzustellen, dass die Menschen und zwar gute und unbequeme Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die einen eigenen Schädel haben und hin und wieder sagen, ah, oder ich, das geht nicht mehr.

00:19:30: Dass man die gewinnt und sagt, die hauen sich für dich auf die Schiene.

00:19:35: Und die arbeiten für dich und nicht für einen anderen.

00:19:38: Das ist das, was man erreichen muss.

00:19:41: Sonst braucht man eigentlich ja nicht viel.

00:19:44: Libyen war ein wichtiger Standpunkt.

00:19:45: Dies ist ein wichtiger Standpunkt, aber dann waren da auch die Märkte des Ostens, auch Südosteuropa, eine riesengroße Chance, die sich da aufgetan hat.

00:19:54: Da müssen wir natürlich unweigerlich auf das Verhältnis, dass wir Europäer mit Russland haben zu sprechen kommen.

00:20:01: Ein völlig anderes, was man auch, wenn ich das ansprechen kann, man ja auch am Werdegang ihres leider verstorbenen Sonos Clemens sieht, der direkt nach dem Studium auch in Russland bei einem Industriekonzern arbeiten konnte, Erfahrungen sammeln.

00:20:14: sie haben das Land bereist, viel von Russland auch gesehen, vieles dort gemacht, heute eigentlich alles unvorstellbar.

00:20:21: Ja, und eine große Tragödie, und zwar nicht nur für die Ukraine, die natürlich hier in einem unglaublichen Maß gepeinigt und gequält werden.

00:20:32: Das soll vollkommen außer Zweifel stehen, auch für die Russen selbst.

00:20:37: Auch für das russische Volk und für die Menschen, die dort leben, ist dieser Krieg eine Katastrophe.

00:20:43: Und die Dritten, für die es eine Katastrophe ist, sind die Europäer.

00:20:47: Und zwar natürlich, damit ich mich wohl verstanden werde bei allen, die das hören.

00:20:53: Nichts ist vergleichbar mit dem Leid und mit dem Dings der Ukraine.

00:20:58: Aber wenn wir davon reden, wie ist dieser Krieg oder wie ist diese Auseinandersetzung, die ja vielleicht über den Krieg hinausgeht, nämlich eine Auseinandersetzung.

00:21:10: bleibt Russland europäisch oder wird Russland europäisch, weil die Russen sind europäisch.

00:21:17: Wir tun ja so, wenn sie nicht mehr, also Asiaten sind sie nicht, von der Kultur her, von allen Parametern her, die bedeutsam sind, sind sie europäisch.

00:21:28: Also aber die Frage wären sie auch.

00:21:30: politisch, wirtschaftlich können sie zurückkehren in die europäische Gemeinschaft, aus der sie heute definitiv ausgeschlossen sind, mit gutem Grund ausgeschlossen.

00:21:41: Bedauerlicherweise, es ist sehr schwer für mich zu beurteilen, ob die Russen in dieser Mehrheit dieses Regime unterstützen und wie weit die Propaganda sie dazu gebracht hat, dass sie so wenig Opposition zeigen.

00:22:01: Auf der anderen Seite frage ich mich natürlich auch, was haben die Europäer versäumt, dass sie soweit kommen konnte.

00:22:07: Und ich glaube schon, ich war ja noch in dem Jahr im Jahr im Jahr war ich noch im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im Jahr im und in den Folgejahren dann ist es eigentlich immer deutlicher geworden, dass das nicht möglich sein wird.

00:22:34: Aber dass wir Krieg führen miteinander und in Wahrheit führen wir natürlich mit den Ukrainen diesen Krieg.

00:22:41: Wir unterstützen die Ukrainer, wir tragen einen erheblichen Teil der Kosten dieses Krieges, dass wir also Krieg führen gegen die Russen.

00:22:49: Das habe ich mir eigentlich nie vorstellen können und ich halte es auch für eine.

00:22:53: und versagen eigentlich meiner Generation, dass dieser Ausgleich mit Russland nicht gelungen ist.

00:23:00: Der in meinen Augen, in meinen Augen zum Greifen nahe war.

00:23:07: Sehen Sie auf Ihre selbstgestellte rhetorische Frage, ob Russland je wieder zu Europa zurückkehren kann?

00:23:14: Chancen in absehbarer Zeit?

00:23:17: In absehbarer Zeit sehe ich das eigentlich nicht.

00:23:19: Also mittelfristig hoffe ich das aus verschiedenen Gründen.

00:23:23: Also erstens hoffe ich, dass der Krieg bald zu Ende ist und das Blutvergießend zu Ende ist.

00:23:28: Dann hoffe ich natürlich, dass die Europäer die Folgen dieses Krieges nicht mehr so sehr spüren wie heute.

00:23:35: Und das ist natürlich in erster Linie die Frage der Energiepreise.

00:23:40: Das muss man einfach eingestehen.

00:23:43: Wir haben Energie im ausreichenden Umfang, Gott sei Dank.

00:23:46: Es ist nicht mehr so wie in den ersten Winter, wo wir gesagt haben, das würden Wohnungen bleiben, Karekt etc.

00:23:53: Also das, glaube ich, ist heute nicht mehr die Frage.

00:23:56: Aber dass wir die vierfache Energiepreise haben gegenüber Amerika oder anderen konkurrierenden Industriegländern, ist auch klar.

00:24:03: Und damit ist unweigerlich verbunden, dass energieabhängige Industrien abwandern.

00:24:08: Sie investieren nicht mehr in Europa.

00:24:12: einmal abgewandert sind, dann kehren sie auch nicht zurück.

00:24:15: Weil wir sind ja auch in verschiedenen anderen Bereichen nicht gerade das attraktivste Land für Industrieinvestitionen.

00:24:22: Wir haben einen Umweltstandard, der sehr beachtlich ist und der sehr teuer ist und anderswo nicht zu ist.

00:24:29: Wir haben einen Sozialstandard, der sehr beachtlich ist und sehr teuer ist und wo anderswo nicht so ausgeprägt ist und so weiter und so weiter.

00:24:37: Und das alles zusammen, diese Gemengenlage, führt natürlich dazu, dass wir das Industriestandort an Terror verlieren.

00:24:46: Und wie wir die Industrie ersetzen oder wodurch wir sie ersetzen in diesem Umfang, als sie abwandert, ist eine ungeklärte Frage.

00:24:56: Die Demografie hilft ein bisschen, weil wir werden ja nicht mehr, sondern weniger.

00:25:01: Allerdings gibt es auch dafür keine Variante.

00:25:05: Wir können nicht sagen, weil wir ohnehin weniger werden, verzichten wir auf die Industrie, sondern wir müssen sagen, wir brauchen die Industrie, damit wir das weniger werden noch finanzieren können und die damit verbundenen Mehrkosten, Gesundheitsbereich und Pflegebereiche in der Australinie.

00:25:23: Also das sind große, große Herausforderungen für die europäischen Demokratien.

00:25:29: Ohne Russland wird das alles sehr viel schwieriger.

00:25:34: Ich will gar nicht davon reden, dass wir als Westeuropäer jetzt, wenn wir das so bezeichnen wollen, ohne Russland natürlich deutlich weniger Chancen haben, international zu reussieren.

00:25:47: Aber wie gesagt, es ist bis zu den Gewissen gerade auch eine zerstörte Illusion, die ich in meinem Herzen trage und die schmerzhaft ist.

00:25:58: Auf internationalen Wirtschaftskonferenzen wird immer öfters über den Wiederaufbau der Ukraine gesprochen, verbunden auch mit Analysten, Hoffnungen, auf große Aufträge etc.

00:26:11: Und sicherlich wird in diesem Land nach einem Frieden, den es in einer für die Ukraine vorteilhaften Form hoffentlich bald gibt, auch die Frage stellen, was passiert in diesem Land und wie geht das weiter?

00:26:24: Ist das etwas, mit dem sich auch die Strabag beschäftigen muss?

00:26:27: Naja, Nolens-Wolens wird sich die Strafwerk damit beschäftigen, aber die Ukraine wissen und die Europäer wissen es auch, dass solche gigantischen Aufbauprogramme, hier sprechen wir über viele hundert Milliarden, die hier in einem Zeitraum von zehn, zwanzig Jahren verbaut werden müssen oder in erster Linie natürlich als Bauinvestitionen sein, damit einmal die Infrastruktur wieder steht und die Grundbedürfnisse wieder hergestellt werden können oder befriedigt werden können.

00:26:59: Das heißt natürlich, also einige Voraussetzungen brauchen unter anderem eine funktionierende Verwaltung und das heißt nicht nur funktionieren, indem sie effizient ist und indem sie sozusagen wenig bürokratisch ist, aber natürlich auch nicht korrupt.

00:27:16: Und diese Kombination, eine Verwaltung zu haben, die zu raschen Entscheidungen fähig ist, ist so zack, zack, zack, zack, zack.

00:27:24: Nicht vierundzwanzig Monate bis zum ersten Bescheid und dann noch dreimal berufen.

00:27:29: Das kann sich das Land nicht leisten oder wird sich nicht leisten wollen, aber das kombiniert mit einer... weitgehenden, korruptionsfreien Verwaltung.

00:27:38: Das ist eine große Herausforderung bei aller Wertschätzung gegenüber den Ukraine und ihrem heldenhaften Kampf gegen diesen Aggressor.

00:27:47: Muss man sagen, im Punkt der Korruption hatten sie vorher keinen besonders guten Ruf.

00:27:52: Und ich weiß nicht, ob der durch den Krieg jetzt besser geworden ist.

00:27:56: Bleiben wir noch kurz bei Osteuropa insgesamt, was ja für sie auch ein Faszinosum gewesen sein muss, da wurden Märkte erobert, da wurde investiert, da wurden Zugkäufe gemacht, die in unterschiedlichen Ländern ja zu einer Position auch geführt haben, die dann sehr favorabel war.

00:28:12: Wieso ging das von Österreich aus?

00:28:14: Haben da auch Österreichs Banken in der Zeit der Osterweiterung eine große Rolle gespielt?

00:28:18: Waren das die Partner?

00:28:20: Die

00:28:20: österreichischen Banken haben ja auch expandiert in dieser Märkte.

00:28:23: Das war das eine, aber ich glaube das andere war wirklich, dass wir als neutrales Land in diesen Ländern die geringste Berührungsangst ausgelöst haben.

00:28:33: Wir waren ein kleines Land, wir waren nie in irgendeiner Form bedrohen oder irgendwie haben politisch eigentlich keine besondere Rolle gespielt und das hat uns natürlich enorm geholfen.

00:28:44: Wir wurden in diesen Ländern einfach akzeptiert.

00:28:49: Man hat keine Fragen gestellt, wir haben auch keine politischen... Verwicklungen oder irgendetwas.

00:28:56: Ein Österreicher war in diesen Ländern, von denen wir sprechen, also jetzt Osteuropa im weiteren Sinne des Wortes.

00:29:04: Damals, Osteuropa, heute müsste man sagen, es ist alles Mitteleuropa.

00:29:08: Also waren wir einfach willkommen, als Österreicher willkommen.

00:29:12: Und das war, glaube ich, ein Vorteil.

00:29:14: Wir haben das sehr genau beobachtet gegenüber unseren deutschen Mitbewerbern.

00:29:18: War das ein Vorteil, weil wir hier wendiger waren, vielleicht ein bisschen, aber vor allem auch waren wir die harmloseren Partner.

00:29:29: Man hat uns lieber mögen.

00:29:31: Mit Sympathien hat Oleg Deripaska, den Sie vorher erwähnt haben, hierzulande nicht wahnsinnig viel zu tun.

00:29:37: Oleg Deripaska ist lange Zeit als Parade-Oligarch eigentlich bin berichtet worden.

00:29:43: Er hatte aber auch seine Schermützel mit Putin sicherlich.

00:29:48: Für sie war er dann plötzlich Geschäftspartner.

00:29:50: Sie haben es angesprochen, in dem Jahr zwei Tausend Sieben war das und ich weiß ja nicht, wie ihr erstes Treffen verlaufen ist, aber Terry Basker war damals, so weiß ich aus anderen Recherchen, gerne mit einem schwarzen Helikopter unterwegs und hat die Leute getroffen.

00:30:04: Wie war denn ihr erstes Treffen und ist da auch mit dem Hubschrauber gekommen?

00:30:08: Naja, das ist im Strabaghaus nicht möglich, weil es dort gibt es kein Hellebett in der Nähe.

00:30:13: Also ist ganz normal, ich nehme an, mit einem Auto gekommen, auf jeden Fall war er bei mir im Büro und hat da seinen Wunsch geäußert, er würde gerne einen Anteil an der Strabag-Awerbung.

00:30:22: Ich war ja damals, obwohl ich noch keine russischen Enkelkinder hatte und keine russische Schwiegertochter.

00:30:30: Aber ich war so viel eigentlich von meiner Grundhaltung her, weil ich so ein überzeugter Europäer bin und für mich Europa natürlich die Russen immer mit eingeschlossen hat.

00:30:38: Jetzt bin ich ein großer Freund russischer, klassischer Musik.

00:30:42: Ich verehre die großen Meister und auch die Literatur bei der Malerei.

00:30:47: Kenne ich mich erstens nicht so gut aus und zweitens, glaube ich, ist auch diese Weltgeltung wie die anderen beiden Spaten.

00:30:55: Aber in jedem Fall war für mich ... eine Sternstunde.

00:31:02: Aber die Sternstunde war immer unter der Annahme, dass sich die Europäer jetzt mit den Russen in irgendeiner Form vergleichen würden oder dass sie eine Form der Zusammenarbeit finden würden, die dann letztendlich in einer engen Kooperation, wenn nicht mit Glitschaft.

00:31:23: in der Union so zu sagen dokumentieren würde.

00:31:26: Aber eigentlich hatten sie jetzt seit dem sieben Anderes vor.

00:31:28: Sie wollten an die Börse und dann kam irgendwie Sigi Wolf mit dem Russen, der sie treffen wollte.

00:31:35: Na ja, an die Börse sind wir dann trotzdem gegangen.

00:31:38: Wir haben ja beides gemacht, weil ich wollte auf der anderen Seite eine breite Streuung.

00:31:43: Das hat sich allerdings nie wirklich realisieren lassen.

00:31:47: Weil durch die drei starken Kernaktionäre, also meine Stiftung, Oleg Terripaska und die Räufeißengruppe, die mit Unika und Räufeißen Wien in Österreich, die das Syndikat gebildet haben, haben wir seventy-fünf Prozent der Aktien gehabt und dann waren Family und Friends und dann waren noch ein paar, noch ein paar, so dass unser Streu besitzt de facto auf.

00:32:13: und die Internationalen Handlegern natürlich sagen, da bin ich dann sozusagen gefangen.

00:32:24: Daher ist es auch mein Bestreben und das werden wir auch fortsetzen, dass wir möglichst ... den Streubesitz erhöhen.

00:32:33: Dazu hat uns die Kapitalherabsetzung und die Kapitalerhöhung auch das Instrument in die Hand gegeben.

00:32:39: Wir können den Streubesitz also auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf, auf.

00:32:59: jedenfalls wollen wir eine Aktie werden, die sozusagen einen internationalen Handel zulässt.

00:33:06: Aber wir waren ja bei den Russen und deren Beteiligung ist ja in der letzten Zeit eher verwässert, würde man sagen, im Rückspiegel betrachtet.

00:33:13: würden Sie die Zeit der russischen Beteiligung noch einmal so machen?

00:33:18: Naja, im Wissen dessen, was passiert ist, macht man das natürlich nicht mehr, aber das ist auch eine Frage, die in vielen anderen Lebensbereichen oder Entscheidungen zutrifft, weil wenn Sie wüssten, dass den Lotto-Sexer haben, dann würden Sie es auch machen.

00:33:33: Also darüber brauchen wir uns jetzt nicht unterhalten.

00:33:37: Natürlich will ich das nicht mehr machen, trotz dem weiß aus der damaligen Sicht, glaube ich, ein verständlicher.

00:33:42: Beschluss habe, ich gebe gerne zu, dass meine Grundeinstellung und meine Grundhaltung hier eine Rolle gespielt hat.

00:33:49: Und es ist eine meiner großen Enttäuschungen, nicht unbedingt eine unternehmensche Niederlage, die habe ich anderswo erlitten, aber nicht die große Niederlage, aber eine große Enttäuschung, dass diese Russlandfantasie nicht aufgegangen ist.

00:34:05: Wo haben Sie die unternehmerische Niederlage erleben?

00:34:07: Naja, also das Thema werden Sie mir nicht so sparen, aber ich war ein großer Immobilieninvestor und das war eine große Niederlage.

00:34:15: und dann fragt sich natürlich immer wieder, wie konnte es passieren und wie konnte man oft das und das hineinfallen?

00:34:22: und also würden Sie es wieder machen mit die Frage von vorher.

00:34:26: Die

00:34:26: könnte ich auch bei René Benko stellen, das werde ich auch.

00:34:30: Ich würde es nicht wieder machen.

00:34:32: Überraschung.

00:34:33: Darüber werden wir noch zu reden haben.

00:34:35: Im zweiten Teil unseres heutigen Podcasts.

00:34:38: Aber lassen Sie uns noch ganz kurz bei der Weltpolitik bleiben.

00:34:41: Wir haben einen geopolitischen Faktor noch überhaupt nicht angesprochen, der auch auf dem afrikanischen Kontinent, wo sie tätig sind und waren, auch in vielen anderen Bereichen seinen Einfluss zeigt.

00:34:52: Nämlich, wenn man die fünf größten Baufirmen, das mögen vielleicht nicht alle, präsent haben.

00:34:57: Aber wenn wir die fünf größten Baufirmen weltweit nehmen, sind die ersten vier.

00:35:01: Das ist über dem Skifahren mit den Österreichern.

00:35:04: Aber die ersten vier von fünf sind Chinesen.

00:35:06: Und dann kommt ein französisches Unternehmen.

00:35:08: Genau.

00:35:09: Und die drei schnellsten waren vier Chinesen.

00:35:12: Also

00:35:12: ungefähr, genau.

00:35:14: Ja ja, das ist so, aber die Chinesen sind natürlich erst in seinem riesen Land und zweitens in seinem zahlenmäßig sehr großer Markt und sehr großes Land.

00:35:22: Und das ist natürlich klar, dass dort auch große Unternehmungen gibt und wenig Wettbewerb, würde ich einmal sagen, weil er staatlich gelenkt ist.

00:35:29: Also das ist nicht sonderlich überraschend, dass es dort diese großen Konklomerate gibt.

00:35:34: Sie haben am afrikanischen Markt uns eigentlich auch hinausgedrängt vor fünfzehn, zwanzig Jahren.

00:35:41: Jetzt kommen wir langsam wieder zurück in diese Märkte, weil die afrikanischen Auftraggeber natürlich erkannt haben, dass es nicht nur der billige Preis und vielleicht der Softloan ist, der attraktiv ist, sondern auch die Qualität, die dort abgeliefert wird.

00:35:57: Und es gibt Straßen in Afrika, die sind seit fünf und zwanzig Jahren stabil und liegen dort und es sind Strabergestraßen und es gibt andere, die sind nach fünf Jahren weggeschwemmt oder unterspült oder sonst was.

00:36:10: Und das sind eben Nicht Strabagstraße oder nicht europäische Straßen in diesem Sinne.

00:36:14: Also hier haben wir, glaube ich, durchaus etwas einen Vorteil.

00:36:19: Aber der nur langfristiger Camper ist, erster Punkt.

00:36:23: Und zweitens natürlich die Überwindung braucht, dass man sagt, ich investiere fünfzig Prozent, sechs Prozent, hundert Prozent mehr für Qualität.

00:36:32: Also, aber wenn man natürlich weiß, dass das eine fifteen Jahre haltet, das andere fünf, dann habe ich natürlich immer noch ein gutes Geschäft gemacht und unsere Investitionen, glaube ich, halten fünf und zwanzig und nicht fünf.

00:36:45: Also insofern ist es dann weniger als die Hälfte, die es gekostet hat, volkswirtschaftlich.

00:36:51: Ich

00:36:51: lese ja nur von ... chinesischen Autobahnprojekten in Serbien oder was in Ungarn passiert ist.

00:36:58: Für Sie sind das Projekte, bei denen Sie Größenordnungen kennen, wo Sie wissen, wie die angebahnt wurden.

00:37:02: Welchen Einfluss haben denn die chinesischen Baufirmen und damit auch teilweise der chinesische Staat in Sachen Infrastruktur, mit einigen Hafenbeteiligungen etc.

00:37:10: auch in Europa?

00:37:12: Naja, also die Investitionen in Häfen und so, das sind ja Finanzinvestitionen, das sind ja nicht unbedingt mit Dienstleistungen zumittelbar verbunden.

00:37:21: Im Bauen sind Sie In Europa nicht sehr bedeutend.

00:37:25: Es liegt daran, dass es so viele Hürden für einen chinesischen Anbieter gibt.

00:37:31: dass er die schwer überwinden kann.

00:37:33: Und in erster Linie ist es natürlich so, würde ein chinesischer Unternehmer mit österreichischen Arbeitskräften in Österreich bauen, dann hätte er auch keinen Kostenvorteil.

00:37:43: Chinesische Arbeitskräfte in beliebiger Zahl nach Österreich zu bringen, ist noch immer sehr schwierig.

00:37:48: Wir haben das ja beobachtet auf verschiedenen Baustellen, wo Chinesen am Werk waren.

00:37:54: Und die sind ja paramilitärisch organisiert.

00:37:56: Da wird ja ... zum Appell geblasen, wenn Pfeifferl in der Früh dann stehen.

00:38:01: Da gibt es dann Befällsausgabe, dann verschwinden die wie die Ameisten auf die verschiedenen Gerüste oder Kräne oder was immer dort in Betrieb genommen wird.

00:38:11: Das können wir natürlich nicht bieten, aber es ist natürlich auch vollkommen unvorstellbar für einen Europäer, ein solches Regime zu führen oder zu unterstützen oder zu akzeptieren.

00:38:24: Das ist ja genau das Gegenteil von dem, was ich Ihnen vorhin gesagt habe, dass ich glaube, dass das Beziehungsgeflecht oder die Beziehung zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer inzwischen eine sehr komplexe geworden ist und dass diese Bindung viel mehr Aufmerksamkeit, viel mehr Einfüllungsvermögen, viel mehr.

00:38:43: Aufwand in jeder Richtung finanzieller, aber vor allem auch empathischer Aufwendungen, dass das deutlich höher geworden ist.

00:38:52: In China gibt es das alles nicht.

00:38:53: Da ist Teufel.

00:38:54: und dann ist es wie bei Militär.

00:38:57: Sie haben in mehreren Interviews auch in einem mit dem Standard mal gesagt, dass sie optimist sind.

00:39:04: Was macht sie denn angesichts all dieser Probleme, Schwierigkeiten, Herausforderungen?

00:39:08: Trolli-Krisen.

00:39:09: Wo bleibt da Optimismus?

00:39:11: Also heute würde ich dieses Wort nicht mehr sagen.

00:39:13: Ich bin nicht Optimist, weil der Optimist sagt ja im Prinzip, es wird schon gut gehen.

00:39:19: Und ich vertraue darauf, dass es gut geht und ist nicht veranlasst, selbst einen Beitrag zu leisten.

00:39:26: Also heute würde ich sagen, ich bin nicht Optimist, sondern ich bin hoffnungs- und vertrauensvoll, dass es uns gelingt, die Dinge zum Besseren zu wenden.

00:39:34: Das

00:39:34: bin ich immer noch bis zu einem gewissen Grad.

00:39:37: Ich verkenne nicht die Probleme oder glaube sie nicht zu verkennen.

00:39:42: Aber ich habe immer noch Kinder und Enkelkinder vor allem.

00:39:47: Und wenn ich sage, alles ist so schrecklich und es gibt keinen Weg und es ist so, dann werde ich ja eine Pflichtverletzung als Großvater.

00:39:56: Ich habe ja die Aufgabe, diese Zuversicht und diese vertrauensvolle Betrachtung.

00:40:03: dass wir in der Lage sind, unser Schicksal in die Hand zu nehmen und sowohl als Individuen als auch als Gesellschaften national und übernational als Europäer, dass wir das wahrnehmen können, wahrnehmen müssen und auch Chancen haben und zwar sehr gute Chancen erfolgreich zu sein.

00:40:23: Im Februar werden Sie Ihren Dann, wenn ich richtig zähle, zweiundachtzigsten Geburtstag fahre.

00:40:28: Das heißt... Nein, deshalb bleiben wir, dass sie einundachtzig sind.

00:40:32: Da darf man mit ein bisschen Stolz darauf wollte, hinaus ja auch auf seine Lebensleistung zurückblicken.

00:40:37: Das ist ja auch das Beeindruckende.

00:40:38: Worauf sind Sie stolz?

00:40:41: Erstens haben wir, muss ich sagen, auf die Lebensleistung fängt man dann an mit siebzig, also irgendwann, wenn man in Pension geht, dann schaut man auf die Lebensleistung.

00:40:49: Also das ist für mich schon zu lange her.

00:40:50: Ich schau da nicht mehr auf die Lebensleistung, sondern versuche mich noch... dort einzubringen, wo ich glaube, dass ich noch nützlich sein kann.

00:40:59: Das ist natürlich durch die Dramatik des Todes meines Sohnes jetzt wieder etwas anders geworden, als es vorher war.

00:41:05: Für mich natürlich sehr schmerzhaft und schmerzlich.

00:41:09: Aber es ist einfach eine Pflicht, die ich sozusagen hier verspüre und eine Verantwortung wird nicht ewig dauern, aber ein, zwei Jahre noch, glaube ich, werde ich vielleicht nützlich sein oder einen kleinen Beitrag leisten, können einen kleinen.

00:41:24: Aber den möchte ich gern leisten und das möchte ich auch gerne tun.

00:41:29: So, dann würde ich mich freuen, wenn verschiedene Dinge, von denen ich auch glaube, dass sie mir gelungen sind, wenn sie diese gesellschaftspolitische Relevanz oder eine kleine gesellschaftspolitische Relevanz behalten, meine Kulturengagements in allererster Linie.

00:41:50: Auch die Sozialen möchte ich hier erwähnt haben, weil es war immer mein Anliegen, so wollte es eine wie das andere zu befördern.

00:42:00: Und wir haben ja frühzeitig gesagt, wir machen einem kulturelles und soziales und wir machen nicht Forschung und nicht Universitäten oder Kliniken, Krebs oder andere Dinge, die alle unterstützungswert sind und die man alle machen sollte.

00:42:16: Aber wir haben soziales auf der einen Seite und kulturelles auf der anderen Seite Schwerpunkt gewählt.

00:42:22: Und es ist nach wie vor so, dass die Hälfte der Gewinne der Familienstiftung Das hat investiert werden.

00:42:27: So ist es.

00:42:28: Also der Statut sagt, dass ca.

00:42:30: forty-fünf Prozent für die Privatesphäre verwendet werden dürfen.

00:42:34: Einfünfzig für die sozialen und kulturellen.

00:42:37: Die sozialen und kulturellen haben einen riesigen Vorsprung in den Jahren, weil wir waren sehr spaßig mit unseren Ausschüttungen auch, weil ja niemand Notgelitten hat aus der Familie auch ohne Ausschüttungen oder mit bescheidenen Ausschüttungen.

00:42:51: Und das wird sich irgendwann einmal im Laufe der Jahrzehnte nebelieren, aber es ist auch nicht das Wichtigste jetzt.

00:42:58: Dass man eine Idee davon bekommt, dass im Projekt im Inland dabei kulturelle, soziale, aber auch Bartagéox Bauschel in Rumänien war mit seinen Agenten auch unter den Gefördern.

00:43:08: Naja, das ist ja die Concordia, die nach dem Ausscheiden von Bartagéox Bauschel in meinen Händen war, viele Jahre.

00:43:18: habe ich an das Vorstandsvorsitzender der Stiftung hier die Concordia verantwortet und verschiedene andere Projekte natürlich auch.

00:43:25: Und das ist eines der Sozialprojekte, allerdings auch das größte.

00:43:30: Herr Aselstein, Sie haben den Tod Ihrer Sohne selber angesprochen.

00:43:33: Ich finde, dass neun Monate nach seinem Tod unglaublich mutig einerseits.

00:43:37: Andererseits erlaube ich mir die Frage in dem Zusammenhang.

00:43:40: Das ist ja... Auf dem Nachruf auch als Titel gestanden.

00:43:44: Wir können die Zukunft nicht voraussagen, aber wir können sie gestalten.

00:43:47: Es war für alle unglaublich überrascht.

00:43:49: Sie hatten ihren Sohn als CEO, es wunderbar gebildet.

00:43:53: Das hat Aktie auf Höchstkurse, etc.

00:43:55: Da alles hat funktioniert.

00:43:56: Und dann kommt das Schicksal dazwischen und so ein plötzlicher Unvorhersehbarer Tod.

00:44:01: Wie hat dieser Tod Sie persönlich verändert?

00:44:05: Naja, ich habe ein neues Leben begonnen.

00:44:08: Muss man sagen, ich habe ein anderes und neues Leben begonnen.

00:44:12: Natürlich ist das in vielerlei Hinsicht ein sehr, sehr schmerzhafter Prozess, der ja noch nicht abgeschlossen ist.

00:44:20: Ich glaube nur, man kann sich dem Schmerzen und man darf sich dem Schmerz nicht hingeben und sagen, ich habe jetzt diesen Verlust erlitten und daher ist jetzt mein Leben dem Schmerz gemitmet.

00:44:32: Ich glaube, man muss seine Aufgabe, seine Rolle neu definieren.

00:44:36: Und man muss dann das tun und das versuche ich zu tun, dass ich mich immer frage, was hätte mein Sohn gewollt, was hätte er getan.

00:44:46: Und das ist, glaube ich, auch in meinem Alter sehr schön, dass sich das umkehrt.

00:44:52: Ich glaube, früher hat mein Sohn sich gefragt, wie würde der Oude das machen?

00:44:57: Und jetzt frage ich mich, wie würde der Sohn das machen?

00:45:00: Und das ist auf der einen Seite natürlich schmerzlich und auf der anderen Seite.

00:45:05: Tröstlich.

00:45:06: Herr Haselsteiner, lassen Sie uns über einen anderen Punkt sprechen.

00:45:11: Lass uns über Minuten.

00:45:12: Ja.

00:45:19: Okay.

00:45:20: Herr Haselsteiner, lassen Sie uns über etwas anderes sprechen.

00:45:23: Lassen Sie uns über Züge sprechen.

00:45:26: Gemeinsam mit R. H. Krossnick und den französischen Staatsbahnern machen Sie der ÖBB seit Jahren Konkurrenz.

00:45:32: Sie wollen ein Monopol aufbrechen.

00:45:35: Auf der Schiene, wie schwer ist es denn, Monopolstrukturen aufzubrechen?

00:45:39: Ja, insbesondere, wenn staatliche Monopoly sind, sehr schwer, sehr schwer.

00:45:44: Also wir haben ja viele Jahre gelitten und auch große Verluste angehäuft.

00:45:50: Aber es ist nicht meine Art aufzugeben und ich habe mich da durchgebissen.

00:45:55: Und jetzt geht es uns seit zwei Jahren einigermaßen gut und wir glauben, dass wir ein Angebot zur Verfügung gestellt haben oder zur Verfügung stellen, dem Bahnreisenden.

00:46:08: dass diese auch gutieren und zwar ganz spezifisch gutieren und sagen, ich fahre mit der Westbahn.

00:46:14: Das gibt zwei Gründe.

00:46:15: Wir sind natürlich auf dem Westbahnhof zurückgekehrt.

00:46:18: Wir waren ja schon einmal am Hauptbahnhof und jetzt sind wir wieder nur am Westbahnhof.

00:46:22: Allerdings ab März oder ab Februar.

00:46:25: hoffentlich sind wir dann wieder am Hauptbahnhof, weil wir nach Süden.

00:46:29: nur über den Hauptbahnhof fahren können.

00:46:30: Der Westbahnhof wäre da einfach ungeeignet.

00:46:34: Also wir haben den Westbahnhof, die Weststrecke und hier haben wir einfach den qualitätsvollen Service angeboten.

00:46:42: Die Reisenden nehmen das an.

00:46:45: Die Klimaticket hat hier einen Beitrag geleistet, weil es das erste diskriminierungsfreie Instrument war.

00:46:56: Wo man sagt, ich entscheide, wo ich einsteige und das gilt da wie dort.

00:47:00: Und das war natürlich bis zu einem gewissen Grad der Gamechanger für uns.

00:47:04: Und wir sind auch hoffnungsvoll und hoffnungsfroh, dass wir unsere Südstrecke ähnlich erfolgreich ausbauen können wie die Weststrecke.

00:47:15: Jetzt muss ich aber der ÖBB wieder eine Lanze brechen, weil natürlich ist es auch wichtig, dass die Menschen auf Strecken nach Rätts oder, ich weiß nicht, wohin bedient werden, wo die WS-Bahn nicht hinfahren würde.

00:47:31: Weil sie sagt, das rechnet sich nicht.

00:47:33: Und natürlich sind diese Strecken ohne Subvention auch nicht bedienbar.

00:47:39: Die Frage wird sein, wann die Subventionsstrecken ausgeschrieben werden.

00:47:44: Das hat ja die Union viele Male verschoben.

00:47:48: Ja, ich sag zehn Jahre, da nur mal zehn Jahre, nur mal zehn Jahre.

00:47:53: Wir sind der dreißig Jahre nach dem Eisenbahnpaket und der Wettbewerb ist nicht hergestellt.

00:47:58: Ich habe gesagt, ich könnte sie ja verklagen, weil ich glaube, der Beschluss war, dass es jetzt war, das war es jetzt nicht so genau.

00:48:03: Ich habe die Westbauen gegründet, das war es jetzt nicht so genau.

00:48:05: Ich habe die Westbauen gegründet, das war es jetzt nicht so genau.

00:48:08: Ich habe die Westbauen gegründet, das war es jetzt nicht so genau.

00:48:09: Ich habe die Westbauen gegründet, das war es jetzt nicht so genau.

00:48:11: Ich habe die Westbauen gegründet, das war es jetzt nicht so genau.

00:48:14: Ich habe die Westbauen gegründet, das war es jetzt nicht so genau.

00:48:16: Ich habe die Westbauen gegründet, das war es jetzt nicht so genau.

00:48:18: Ich habe die Westbauen gegründet, das war es jetzt nicht so genau.

00:48:19: Ich habe die Westbauen gegründet, das war es Und ich habe aber schon investiert.

00:48:21: Meine Züge waren schon bestellt.

00:48:22: Der Vertrauensgrundsatz wurde hier gröblichst verletzt.

00:48:26: Aber das ist lang vorbei.

00:48:28: Ich glaube, einen Eisenbahnambienter, einen zweiten Eisenbahnambienter und vielleicht dann der einst auch einmal einen dritten wird es geben.

00:48:37: Es wird einen Wettbewerb.

00:48:40: Unweigerlich geben und die Westbahn möchte hier eine Rolle spielen und sich beweisen.

00:48:46: Unter ÖBB, glaube ich, wird es gut tun, wenn es einen Wettbewerb gibt.

00:48:51: Und im Übrigen hat sowohl Kern als auch Mathe und mein Freund Horst Böcher, der ja damals Aufsichtsratschef war, zugegeben, dass der Eintritt der Westbahn auf den österreichischen Zugmarkt auch bei der ÖBB.

00:49:04: viel bewirkt hat und zwar viel zum besseren bewirkt hat, dass wir also Benchmark Funktion hatten und die ÖBB sich sozusagen daran orientieren.

00:49:15: Wenn Sie die Aufsichtsratsvorsitzende der ÖBB oder auch den angesprochenen CEO Mattei treffen, im Konjunktiv, wäre das ein freundliches Gespräch?

00:49:25: Ja, absolut.

00:49:26: Ich meine, geht jeder Kettecher seit Jahrzehnten und alle Diskussionen, die wir hatten.

00:49:32: Streitgespräche, die wir hatten, Dispute, ändert nichts an unserem freundschaftlichen und auch vertrauten Umgang.

00:49:40: Und dasselbe gilt für Andreas Mathe, den ich ja kenne, als großer Auftraggeber, weil er ja Infrastrukturchef bei der ÖBB war.

00:49:49: Und wir haben ja die großen Aufträge, also Kohläumdrundel zum Beispiel, da war er noch Infrastrukturchef, haben wir ja eigentlich von ihm bekommen und wir kennen ihn seit damals.

00:49:59: Kenne ich ihn mehr oder weniger gut.

00:50:01: und in der Zwischenzeit kann man sagen, sind wir auch in irgendeiner Form freundschaftlich verbunden, was unsere Position als Mitbewerber keinen Abbruch tut.

00:50:09: Aber ich habe vorhin meine Freund Horst Böcher erwähnt, der Chef Paarchef war und dann erst viel später Aufsichtsratschef der ÖBB wurde.

00:50:18: Aber er war Paarchef in diesen ersten Jahren.

00:50:21: Ich bin nach Stripoli geflogen, über Zürich und er ist noch Tehran geflogen, weil die Paar hatte damals Eisenbahnaufträge, Eisenbahnpaar im Iran.

00:50:32: Und in Zürich haben wir uns getroffen, weil wir beide dieselbe Maschine nach Wien genommen haben und haben uns jeweils das Kleid geklagt, eher wie schwierig es ist im Iran zu paaren und ich halt meine Schwierigkeiten im Libyen.

00:50:47: Also man kann diese persönlichen Kontakte haben und trotzdem Wettbewerber sein.

00:50:52: Und die angesprochene Brigitte Ederer war auch schon zu Gast in diesem Podcast, in diesem Studio hier.

00:50:56: Wir packen den Link auch hier noch in die Show Notes für alle, die sich das anhören wollen.

00:51:00: Herr Haselsteiner, wir sind mindestens in der Mitte des Gesprächs angekommen, wenn Sie noch ein bis all Zeit für unsere Drohung.

00:51:16: Naja,

00:51:17: ich hätte ein paar Schnellfeuererfragen für Sie insofern mit der Bitte nur

00:51:21: ein

00:51:23: Wort zu geben.

00:51:24: Aber dafür nachdenken.

00:51:25: Ja, immer.

00:51:26: Kurz?

00:51:26: Ja, lang?

00:51:27: Nein.

00:51:27: Na gut,

00:51:28: wenn ich es auf ein Wort konzentrieren muss, dann muss ich ein bisschen nachdenken.

00:51:31: Ich bin...

00:51:31: Also nachdenken darf jeder.

00:51:33: Ich hätte zwölf ganz kurze Fragen und ich glaube, sie müssen nicht lange darüber nachdenken.

00:51:38: Vier Tage Woche oder sieben Tage Woche?

00:51:41: Nein, das wird einen Weg in der Mitte geben.

00:51:43: Sport vor oder nach der Arbeit?

00:51:45: Wie nachdem, wie es einem gut tut.

00:51:47: Haben Sie Ihren Terminkalender selbst geführt?

00:51:51: Ich führe ihn immer noch selbst.

00:51:52: Auf welche Eigenschaften haben Sie bei Bewerberinnen und Bewerbern am meisten geschaut?

00:51:57: Auf viele.

00:51:58: Gibt es eigentlich eine gute Art zu kündigen?

00:52:02: Ich glaube schon, wenn die Wertschätzung trotz des Kündigungsgrundes im Vordergrund steht.

00:52:08: Was ist dir wichtigster Softskill?

00:52:12: Ich bin ungeduldig.

00:52:13: Nein, nein, das ist ein Scherz.

00:52:15: Ich glaube, ich kann Menschen ansprechen und ich kann ... Sie überzeugen, dass irgendetwas spannend ist und dass es der Mühe wert ist.

00:52:25: Nachdem Sie jetzt das Dörrkelen von René Benko länger schon nicht mehr gibt, welches ist das wichtigste Networking-Event?

00:52:32: Das weiß ich nicht.

00:52:33: Office, Home-Office oder Hybrid?

00:52:36: Also ich bin für Office aus vielen Gründen.

00:52:40: Ich fürchte, wir hören jetzt noch einmal die Ungeduld.

00:52:42: Welche Eigenschaft hat sie an die Spitze gebracht?

00:52:45: Das müssen Sie sagen.

00:52:47: Geduld auf jeden Fall nicht.

00:52:49: Gibt's so was wie eine Work-Live-Balance?

00:52:52: Naja, natürlich gibt's das.

00:52:54: Was ist für Sie ein gutes Unternehmen?

00:52:57: Wenn es vorausschauend geführt wird, das Verhältnis zwischen ein Kapital und Wachstum im Auge behält, den Fokus auf die... Wichtigste Produktionsquelle wurscht, wie mechanisiert oder wie industrialisiert die Branche ist.

00:53:18: Nämlich die Mitarbeiter im Auge hat.

00:53:20: Dann, glaube ich, ist es ein gut geführtes Unternehmen.

00:53:23: Und zuletzt ihr Tipp an junge Menschen, die erfolgreich sein

00:53:26: wollen.

00:53:27: Mach nur das, was dir wirklich Freude macht, weil wenn diese Freude nicht da ist im Beruf, dann wirst du dem Wettbewerb nicht bestehen, der in jedem Beruf

00:53:37: auch vorhanden ist.

00:53:43: Das passt jetzt nicht zum Thema Freude, aber meine nächste Frage wäre, was es in Ihnen auslöst, wenn ich Ihnen diesen Namen nenne.

00:53:51: René Benko.

00:53:53: Wer ist das?

00:53:54: Ich kann es Ihnen schon sagen, aber haben Sie Ihnen aus Ihrer Erinnerung gelöst?

00:53:58: Ich würde bitten, dass Sie mich nicht belästigen.

00:54:02: Ist es tatsächlich,

00:54:02: ich möchte bitten, dass ich mich nicht belästigen?

00:54:04: Ich habe schon einmal zugestanden, Fehler, Schmerzhaft, alles.

00:54:09: Ich nehme auch gerne die Prügel in Kauf und sage bitte, ja wohl, Sie haben mich gescholten und haben gesagt, ja wohl, ich gebe zu die größte Liederlage beides Lebens.

00:54:19: Überwiegend selbst verschuldet.

00:54:21: Also was wollen Sie noch hören?

00:54:23: Naja, ich will ja das...

00:54:24: Also dann lassen wir's dabei und wir erwähnen den Namen nicht mehr.

00:54:27: Das ist ein Deal, den wir somit gerne

00:54:30: abgeließen.

00:54:30: Danke für

00:54:31: das.

00:54:31: Ich wollte ja auch über die Politik reden.

00:54:34: Und zwar insofern, dass sie ihre Arbeit als CEO in einem Phase ihres Lebens in der es steil nach oben ging.

00:54:43: unterbrochen haben, um Nationalratsabgeordneter zu werden.

00:54:46: Sie sind mit Heide Schmidt gemeinsam fürs Liberale Forum ins Parlament, haben als Nationalratsabgeordneter eine Legislaturperiode im Parlament gearbeitet, ihre Tätigkeit also für die Gemeinschaft im Dienst gestellt, wenn man das so will.

00:55:01: Wieso hat Politik sie auch damals schon und heute ja auch noch so fasziniert?

00:55:07: Ich glaube, Politik ist die Grundlage unserer demokratischen Ordnung und damit bestimmt es unser Leben, unsere Lebensqualität, unsere Möglichkeiten und unsere Freiheit.

00:55:16: Also Politik ist sozusagen die Basis, auf die wir bauen.

00:55:21: Das eine, das zweite ist, ich habe damals gesagt, ich gehe jetzt in die Politik, weil nur ... aus der dritten Reihe oder aus der ersten Reihe fußfrei schimpfen, ist einfach zu wenig.

00:55:31: Und zu sagen, die Politiker, sie verdienen zuviel und sie leisten nix, sonst lauter Dummköpfe und was Gott was noch alles, das reicht alles nicht.

00:55:39: Wenn wir uns nicht politisch engagieren und zwar jeder von uns, dann werden wir diese Wertvolle für unsere Lebensform und für unsere Lebensqualität unabdingbare Errungenschaft in einer demokratischen Gesellschaft zu leben verlieren.

00:55:59: Oder sie wird so eingeschränkt werden, dass sie den Damen demokratisch nicht mehr verdient.

00:56:03: Und das wollen wir ja nicht und daher kann ich nur.

00:56:07: appellieren an alle Menschen und vor allem an die Jungen, lasst euch das nicht wegnehmen.

00:56:13: Lasst euch nicht das wegnehmen von den Populisten, die euch was versprechen, die so gebraucht es nicht mehr arbeiten.

00:56:20: Nein, ihr müsst es mehr arbeiten, mehr leisten.

00:56:23: und glaubt es ihnen einfach nicht und schaut auf die Geschichte, wie es war.

00:56:27: Es gibt Beispiele genug und viele, viele oder alle diese Beispiele haben eigentlich im Abgrund und nicht am Rand des Abgrunds geändert.

00:56:37: Wie stark sehen Sie die liberale Demokratiengefahr?

00:56:40: Ich glaube, es ist sehr im Gefahr.

00:56:41: Ich glaube, wir werden ja in allen Demokratien Europas rechte Parteien, rechte, rechtsradikale Parteien an der Macht oder am Rande der Macht sehen.

00:56:54: Also gibt ja fast keine Demokratie mehr in Europa oder kein Land mehr in Europa, wo sie keine Rolle spielen.

00:57:00: Ich wünsche mir, dass wir da dagegen halten.

00:57:03: Und ich glaube, es ist kein gutes Beispiel zu sagen, ja, schauen wir nach Italien, dann ist EOS, die Melone, das ist doch eigentlich EOS in Ordnung, der Italiener geht's gut.

00:57:12: Wenn man da genauer hinschaut, dann muss ich sagen, na, es sind die Weichen gestellt für die Aushöhlung der demokratischen Ordnung.

00:57:21: Und wenn einmal es ausreichend ausgehöhlt ist, dann ist die Gefahr, dass es kollabiert auch sehr groß.

00:57:29: Traurig und geradezu dramatisch.

00:57:32: ist ja die Entwicklung in Amerika, weil dort ist diese Entwicklung in einer Geschwindigkeit, in einer so atemberaubenden Geschwindigkeit eingetreten, dass man ja, sagen wir es bitte, innerhalb von wenigen Monaten.

00:57:46: eigentlich steht dort die Demokratie am Prüfstand.

00:57:51: Und zwar so, dass man sagt, sie könnte verloren gehen.

00:57:53: Für uns doch alle unvorstellbar, ob man jetzt zu diesen Transatlantiken gehört und zu den Amerika-Fans oder nicht.

00:57:59: Ganz unabhängig.

00:58:00: Es war immer der Inbegriff eines freien demokratischen Landes, wo man alles sagen durfte, wo man alles machen durfte.

00:58:07: Heute dürfen sie im Internet, wenn sie sagen, das und das, dann kriegen sie sofort.

00:58:11: Die Studenten kriegen Kavis und mehr.

00:58:12: Die Lehrer werden gekündigt, die Beamten werden hinausgewiesen.

00:58:16: Man weiß ja gar nicht, was das passiert.

00:58:17: Also es ist ja ... Faschistuit bis zum Erbrechen.

00:58:22: Hätten Sie auch niemals mit gerechnet, dass so was überhaupt möglich ist?

00:58:25: Ja, absolut nicht.

00:58:26: Das hätte ich mir in die rechte Hand verwertet.

00:58:29: Die Rechtsextremen, die Rechtspopulisten, die Sie auch angesprochen haben auf dem Vormarsch, auch in Österreich ist die FPÖ.

00:58:35: je weniger sie sagt, umso stärker wird sie.

00:58:39: Wie kann man das Wachstum der FPÖ stoppen?

00:58:41: Ich glaube, hinten haben wir gute Regierungsarbeit leistet und ich hoffe sehr, dass diese Koalition auch mit dem Beitrag meiner Partei nicht nur, ich glaube, dass sich alle am Riemen reißen.

00:58:50: Das schaut auch so aus, als würden sie das eine oder andere Maßgebli auf den Weg bringen.

00:58:55: Das ist einmal im Bildungssektor, im Pensionssektor und im Gesundheitssektor.

00:59:00: Das sind ja die Themen, die schon so am Board haben.

00:59:03: Die kenne ich ja schon als Student.

00:59:05: Und das sind immer noch die großen Themen, das sind immer noch die großen Ausgabenblöcke.

00:59:10: Und hier den Mut zu haben, andere Formen heranzugehen, den Föderalismus, mein Lieblingsthema.

00:59:16: Den Föderalismus.

00:59:18: Wir, diese neun Millionen Menschen, leisten uns zehn gesetzgemete Körperschaften.

00:59:24: Das muss man sich auf der Zunge zergehen lassen.

00:59:27: Für neun Millionen Menschen gibt es zehn Parlamente.

00:59:32: Bravo.

00:59:33: Super.

00:59:34: Ich bin schon am Ende.

00:59:35: Aber wer kann das ändern?

00:59:38: Die bisherigen Regierungen waren dazu nicht im Stande?

00:59:40: Naja, ich weiß nicht, ob die Regierungen das allein können.

00:59:43: Ich glaube, sie brauchen mal die Unterstützung, mal den Aufschrei, insbesondere natürlich auch den Aufschrei der Medien.

00:59:50: Das tut sehr nix.

00:59:51: Weil die alle in irgendeiner Form verhabert oder nicht verhabert oder was immer.

00:59:55: Es wird viele Gründe geben.

00:59:57: Aber es ist so unfassbar, dass es neuen Sozialgesetze gibt.

01:00:03: Jetzt endlich kommt man drauf, dass unterschiedliche Sozialhilfen für Migranten und Migrantinnen nicht das Glückste ist.

01:00:12: Da kommen wir jetzt drauf und die Regierung wird es vielleicht angehen.

01:00:15: Aber solche Beispiele gibt es ja Dutzende.

01:00:17: Das heißt ... Neue Bauordnungen.

01:00:19: Neue Jagdgesetze, weil der Hirsch oder der Gams, der die Grenze überschreitet vom Kärnten nach Salzburg, der verändert dort den Charakter und daher braucht es ein anderes Jagdgesetz in Salzburg als in Kärnten und Tirol.

01:00:32: Und es ist ganz wichtig, dass das unterschieden wird.

01:00:36: Bei mir in Tirol schießen sie so.

01:00:38: Oft heißt dann von beiden Seiten, bei uns ist es halt ein sehr spezieller Fall, nicht?

01:00:43: Genau.

01:00:43: So, in einem Standardinterview haben Sie Anfang dieses Jahres gesagt, nur kickelig zu verhindern, allein das sei kein Regierungsprogramm, das heißt Sie sehen jetzt mehr als dieses eine Ziel.

01:00:52: Naja, ein bisschen, was darf ich ja auch jetzt sozusagen pro Dumme und für meine... Ja, natürlich, ich glaube, Sie machen das gut, ich glaube, der Herr Wiederkehr macht das gut, ich glaube, die Beate Meidel Reißinger leistet einen wertvollen Beitrag in Sichtbarkeit und in der Akzeptanz der Österreicher oder des Landes Österreich im internationalen Geflecht.

01:01:13: Ich glaube, dass da das eine oder andere passiert.

01:01:15: Ich glaube, der Herr Schädtius Klub, ob man trägt viel dazu bei, dass die einen oder anderen Themen eben nicht einschlafen, sondern dass sie eben auf der Agenda bleiben.

01:01:25: Und dann hoffe ich, dass über dem, was jetzt angekündigt wird, über das hinaus, was jetzt angekündigt ist, noch das eine oder andere.

01:01:33: andere gelingt.

01:01:34: Und dann werden wir auch eine Chance haben, wieder gewählt zu werden.

01:01:37: Herr Haselstahner, Herr Haselstahner, jetzt haben Sie mir einen vergessen.

01:01:43: Den Endbürokratisierungsstaatssekretär Sepp Schellhorn.

01:01:46: Meine

01:01:46: Freund Sepp, ja wohl auch der soll eine wichtige Rolle spielen.

01:01:50: Er wird auch diese Rolle spielen.

01:01:52: Davon bin ich überzeugt, weil dafür brennt er ja.

01:01:54: Das ist ja sein Thema.

01:01:56: Und der hat es natürlich schwierig.

01:01:57: Das ist ja klar, weil er ja in allen Ministerien die Helfer oder die Akzeptanz braucht.

01:02:04: Und sie wissen ja, dass das nicht ganz einfach ist.

01:02:07: Das Liberale Forum, NEOS.

01:02:09: Die Liberale Idee hat sie seit Jahrzehnten begleitet.

01:02:12: Sie haben sie auch befeuert, auch vorangetrieben.

01:02:15: NEOS steht bei ungefähr zehn Prozent in Nationalratswahlen.

01:02:19: Wie groß ist das Potenzial?

01:02:22: Naja, da gibt es ja viele Untersuchungen.

01:02:23: Also, fünfzehn Prozent war immer das, was man kassnet.

01:02:27: Liberale Potenzial, das ist in Österreich sehr bescheiden, das wohl auch am Holocaust liegt, weil ja viele liberale Menschen vertrieben wurden oder ermordet wurden.

01:02:36: Aber ich glaube, liberale Politik kann auch über die fifteen Prozent hinaus akzeptabel sein oder Akzeptanz finden.

01:02:46: Und daher bin ich hier zuversichtlich.

01:02:50: Lassen Sie uns noch zum Abschluss über die Konjunktur sprechen.

01:02:53: Die Bauwirtschaft, das wäre für mich unglaublich interessant.

01:02:56: Ich glaube, den Zuhörerinnen geht es genauso.

01:02:59: Die Bauwirtschaft wäre ja ein guter Konjunkturindikator.

01:03:02: Wenn es bei euch aufwärts geht, dann müssten es früher oder später auch alle irgendwann spüren.

01:03:07: Jedenfalls wäre das ein sehr, sehr gutes Zeichen, dass der Aufschwung dann auch tatsächlich kommt.

01:03:12: Die Kennzahlen der Strabag sind aktuell alle im Plus.

01:03:15: Viele öffentliche Auftraggeber, wenn ich das richtig über Blick aus den Geschäftsberichten sehe, sehen Sie dieses Wachstum nur außerhalb von Österreichs oder auch im Land.

01:03:24: Naja, die Kennzahlen der Straber sind sensationell hoch.

01:03:27: Also wir haben den größten Auftragsüberhang seit jeher auch im Prozent zum Umsatz, nicht nur in absoluten Zahlen.

01:03:34: Ich glaube auch der zwanzig Milliarden Auftragsüberhang.

01:03:37: Wir haben natürlich den Tausend Füßler ziemlich perfektioniert, muss ich sagen.

01:03:42: Es ist ein schwächelnder Markt für uns, nicht maßgeblich jetzt für das Gesamtbild.

01:03:48: Wir haben neue Märkte, insbesondere Großbritannien gewonnen oder auch Kanada.

01:03:53: USA wird wohl wieder neu betrachtet werden müssen, aber das sind wichtige Märkte für uns.

01:04:00: Und hier gibt es eine Eigenheit, von der wir profitieren.

01:04:03: Lose, die in Österreich geteilt würden in fünf oder in zehn Teillose, werden dort in einem losvergeben.

01:04:11: Also wir haben Aufträge mit drei Milliarden oder vier Milliarden.

01:04:15: Das ist für österreichische Fältnisse gewaltig.

01:04:18: Auch für deutsche Verhältnisse im Übrigen, wo wir an der größten Anbieter sind und wo es natürlich auch eine sehr, sehr starke Markteentwicklung gibt für die Stravak, weil natürlich die Infrastruktur Notwendigkeiten, die liegen ja auf der Hand.

01:04:32: Es gibt ja was nicht, zweihundertsechsunddreißig oder was immer Brücken.

01:04:37: Eisenbahnbrücken, die in den nächsten fünf Jahren erneuert werden müssen.

01:04:40: Also wir haben ja schon beraten, wie das überhaupt gehen soll.

01:04:44: Wie soll das überhaupt

01:04:45: gehen?

01:04:45: Das ist eine ganz, ganz große Herausforderung, also das wird uns alle noch sehr beschäftigen.

01:04:51: Ich glaube, wir werden hier eigene Einheiten aufbauen müssen und Tatsache ist, wir könnten fünftausend Mitarbeiter einstellen, wenn wir sie bekämen.

01:05:00: Also schwierig, schwierig, schwierig.

01:05:02: So, über die Lebensleistung wollten wir vorher nicht sprechen.

01:05:05: Ach, das tun wir jetzt

01:05:06: nicht.

01:05:06: Nein, das tun wir jetzt auch nicht.

01:05:08: Dann lassen Sie mich versuchen, einen anderen Kontext zu finden.

01:05:10: Ich meine, Sie kommen nicht umhin, einer der wohlhabendsten Österreicher zu sein.

01:05:14: Das ist ja auch Zeichentesten, was Sie erreicht haben.

01:05:17: Sie sind in der Vergangenheit auch für Vermögensteuern und die Erhöhung des Höchststeuersatzes für Spitzenverdiener eingetreten.

01:05:24: Ich

01:05:25: bin nie für Vermögensteuern eingetreten, sondern immer noch für... Vermögenstransfertscheuer, also immer noch Schenkung und Erbschaft, kalte Vermögenssubstansteuern für sehr, sehr schwierig und sehr problematisch, abgesehen davon, dass sie ja nicht umsonst seinerzeit aufgehoben wurden, weil sie nicht durchsetzbar sind, nämlich gleichmäßig, aber alle vermögen zu viele Schlupflöcher und Ausweichmöglichkeiten.

01:05:50: Aber ich bin ein Fechter für Erbschaft und Schenkungsteuer und das ist richtig.

01:05:54: Und

01:05:55: was noch?

01:05:56: Naja,

01:05:56: auch für einen Höchststeuersatz für Spitzenverdiener.

01:05:58: Und dort haben Sie ja mal gesagt, der Achtzig-Prozent wären auch okay.

01:06:01: Nein, ich kann mir einfach verstehen.

01:06:03: Ich habe damals gesagt, wenn jemand die fünf von der fünftigsten Million, die verdient, noch so viel bekommt, wie das durchschnittliche Einkommen in Österreich ist, das war damals, glaube ich, fünf oder dreißig oder sechs oder dreißtausend Euro, das weiß ich nicht.

01:06:15: Ja.

01:06:16: Dann ist es auch genug.

01:06:17: Und das wäre den Steuersatz von neunzig Prozent oder fünf oder neunzig Prozent, das weiß ich nicht mehr.

01:06:22: Es war auf jeden Fall ... Ein Bild, das ich gezeichnet habe und das ich natürlich auch heute noch als Bild aufrechterhalte, extrem hohe Einkommen, rechtzeitig auch extrem hohe Steuersätze.

01:06:35: Das ist meine Meinung.

01:06:37: Wo man es jetzt ansetzt und wo es leistungsfeindlich wird und wo es nicht mehr verdünftig ist, weiß ich nicht.

01:06:43: Aber ich würde sagen, wenn einer drei Millionen, vier Millionen, fünf Millionen verdient, dann kann man eigentlich nicht mehr jammern, dass das zu wenig ist.

01:06:51: Und wenn wir dann sagen, dann nehmen wir zehn Prozent mehr.

01:06:54: Reichensteuer, ja, dann bin ich dafür zu haben.

01:06:57: Apropos diesen Anspruch, den Sie auch zu Beginn unseres Gespräches angesprochen haben und diesem Anspruch denken, das offenbar bei vielen da ist, könnte man darauf schließen, dass sowohl die Vermögenen als auch irgendwie wir alle zu wenig für die Gemeinschaft tun.

01:07:13: Naja, ich glaube schon und diese Debatte, die wir jetzt gerade in jüngster Zeit führen, dass die Pensionisten also beitragen müssen, weil sie nicht die vollen Inflationsausgleich kriegen und die Beamten eventuell nicht alles kriegen, was ihnen schon einmal zugesagt wurde.

01:07:27: Ich würde mir dann durchaus wünschen, dass die Vermögerenden auch einen Beitrag leisten und andere Beiträge auch eingefordert werden, weil dann würde es sozusagen ein runderes Bild machen und dann wäre es nach meinem Dafürhalten auch leichter durchsetzbar.

01:07:39: Ich bin ja zutiefst überzeugt davon, dass die Menschen bereit sind, einen Beitrag zu leisten, wenn sie ihn für fair halten.

01:07:47: und fair heißt im Verhältnis stehen.

01:07:51: Also unfair ist etwas... Man sagt, na, du übervorteilst mich oder du stellst mir einen Haxl.

01:07:57: Also wenn es uns gelingt, einen Vorschlag, der durchaus belastend ist, fair zu verteilen, dann glaube ich, ist auch politisch ohne Stimmverlust durchsetzbar.

01:08:10: Herzlichen Dank für den Besuch.

01:08:12: Danke für Ihre Zeit.

01:08:13: Ich

01:08:13: danke Ihnen.

01:08:14: Ein fairer

01:08:15: Gespräch.

01:08:16: Dankeschön.

01:08:21: Wenn euch diese Folge gefallen hat, dann freuen wir uns immer über Bewertungen und Feedback in den Kommentaren.

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01:08:30: Alle Infos dazu gibt es auf abo.derstandard.at.

01:08:35: Diese Folge wird produziert von Christoph Neuwirt.

01:08:37: Schold Wilhelm ist unser Chef vom Dienst.

01:08:40: Unsere Musik stammt von Maximilian Bless.

01:08:42: Mein Name ist Gerald Riedmann.

01:08:44: Vielen Dank fürs Zuhören.

01:08:45: Bis zum nächsten Mal.

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