Stadtwerke-Chef Peter Weinelt: Angriffe auf Wien, Unendliche Energie, 7-Tage-Woche
Shownotes
Wer in Wien wohnt, mit den Öffis fährt, oder stirbt, bekommt es mit Peter Weinelt zu tun - genauer gesagt mit einem seiner 18.000 Mitarbeiter. Als Generaldirektor der Wiener Stadtwerke verantwortet er Unternehmen wie die Wien Energie, die Wiener Linien oder die Bestattung Wien. Ein Job, der ihn "sieben Tage die Woche" auf Trab hält. "So unter den ersten drei in Europa. Das ist schon ein Anspruch, den Wien haben muss", sagt Weinelt im STANDARD-Podcast "CEO" mit Petra Stuiber. Herausfordernd sei dabei nicht nur der hohe Anspruch der Wienerinnen und Wiener. "Wie wir den Schwenk gemacht haben, weg vom russischen Gas, gingen in derselben Nacht noch diverse Attacken los auf die Infrastruktur", verrät Weinelt und ergänzt den Istzustand: "Wir werden jede Sekunde mehrmals angegriffen. Das ist Alltag."
Langfristig müsse mit der Erderwärmung aber ein noch größeres Problem gemeistert werden. Für die Energietransformation nimmt Weinelt dutzende Millionen Euro in die Hand. "Ich finde, dass das Geld gut investiert ist. Weil wir die Rechnung des Klimawandels bezahlen werden." Wie ihm das genau gelingen soll, was den Hobby-Ulrasportler motiviert und wie er es an die Spitze des Infrastrukturriesen geschafft hat, hören Sie in dieser Folge.
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Transkript anzeigen
00:00:00: Wenn man mich wirklich motivieren will, dann muss man mir zu erklären versuchen, dass etwas
00:00:11: unmöglich ist.
00:00:12: Dann interessiert es mich.
00:00:14: Das ist Peter Weynand.
00:00:16: Wer in Wien wohnt mit den Öffes fährt oder stirbt, bekommt es mit einem seiner 18.000
00:00:22: Mitarbeiter zu tun.
00:00:24: So unter den ersten drei in Europa, das ist schon ein Anspruch, den Wien haben muss.
00:00:33: Peter Weynand ist Generaldirektor der Wiener Stadtwerke.
00:00:36: Ohne sein Unternehmen geht in der Hauptstadt gar nichts.
00:00:39: Wie wir den Schwenk gemacht haben, wir haben kein russisches Gas mehr.
00:00:44: Ging in derselben Nacht noch diverse Attacken los.
00:00:49: Peter Weynand erzählt uns, wie man eine 2 Millionen Stadt heizt, kühlt und mobil macht.
00:00:55: Und das auch nachhaltig.
00:00:56: Das empfinde, dass das Geld gut investiert ist, weil wir werden diese Rechnung und auch
00:01:02: die Rechnung des Klimawandels bezahlen.
00:01:06: Was hält er für seinen größten Erfolg?
00:01:08: Und was passiert, wenn uns das Licht ausgeht?
00:01:20: Mein Name ist Petra Stoeber und das ist der CEO-Podcast vom Standard.
00:01:26: Wir interviewen die wichtigsten wirtschaftstreibenden Österreichs, Blicken in deren Arbeitswelten,
00:01:33: finden heraus, wie sie es an die Spitze geschafft haben und was es braucht, um Österreichs Wirtschaft
00:01:38: anzukurbeln.
00:01:39: Wenn Sie uns dabei helfen wollen, diesen Podcast groß zu machen, abonnieren Sie CEO auf dem
00:01:45: Podcast-Plattformen Ihrer Wahl und schicken Sie uns Ihr Feedback und Ihre Interviewwünsche
00:01:50: an Podcast@derStandard.at und jetzt geht's los.
00:01:56: Peter Weynand, Sie sind seit 2024, offiziell heißt das Generaldirektor der Wiener Stadtwerke.
00:02:06: Sie haben einmal gesagt, diese Laufbahn sei ihnen nicht in die Wiege gelegt worden, sie
00:02:12: stammen aus einfachen Verhältnissen.
00:02:14: Wie einfach waren denn diese Verhältnisse?
00:02:18: Ganz einfach.
00:02:19: Ich glaube, ich war der erste in der Familie, der Matura gemacht hat und das war für meinen
00:02:26: Vater, der mit nicht einmal 13 Jahren einen Bauernhof übernehmen musste, weil seine beiden
00:02:32: Onkels im Zweiten Weltkrieg geblieben sind und der der älteste männliche Nachfahre war.
00:02:37: Am oberen Waldviertel schon eine aus seiner Sicht unglaubliche Weiterentwicklung, weil
00:02:43: er da damals eine Regelung nach dem Krieg gegeben hat, dass Kinder, Männer meistens
00:02:49: oder eigentlich noch Knaben nach acht Jahren Volksschule, wenn sie einen älterlichen Betrieb
00:02:54: übernehmen müssen.
00:02:55: Wir reden hier größtags natürlich von Bauern betrieben.
00:02:58: Aus der Volksschule rausgehen konnten, das war achtjährige Volksschule, um den Betrieb
00:03:02: übernehmen zu können, einfach aus der Not in einer Zeit, die wir uns heute gar nicht
00:03:06: vorstellen können.
00:03:07: Aber das Erreichen einer Matura, bei mir war das realgemäß im Elberthofen am Dadei schon
00:03:12: ein intellektueller Höhenflug, der für meine Eltern schon unglaublich weit weg war und
00:03:17: das darauf dann noch ein Studium folgen konnte, wo er schon in der Begriffswelt meine Eltern
00:03:23: nicht darstellbar war.
00:03:24: Und das ist man heute noch - Haben die das gefördert?
00:03:27: Natürlich.
00:03:28: Aber es wäre, also das ist man heute noch ein Rätsel, wie Sie das finanziell gemacht
00:03:32: haben.
00:03:33: Weil es war nur mit permanenten Arbeiten nebenbei, neben dem Studium und in den Ferien,
00:03:39: ein Student hat man ja, das mögen wir die anderen Studenten, das ist doch nicht verzeihend
00:03:43: oder relativ großzügige Ferienregelung, war das alles nur mit äußerst knappen finanziellen
00:03:49: Ressourcen stemmbar.
00:03:50: Aber wenn wahr, das ist mir ein Rätsel, wie das meine Eltern gemacht haben, sie haben
00:03:53: das vollgeführt und mir dabei unterstützt, weil das nicht so einfach war, weil ich vor
00:03:58: einem auch schon im Gymnasium auf gesellschaftliche Kreise getroffen war, die ich vorher nicht
00:04:02: kannte, also ich war dazu gutbürgerliche Häuser betreten, die sicher nichts Besonderes waren
00:04:07: auf ihn.
00:04:08: Wie waren das schon unvorstellbare Reiktümer?
00:04:10: Alleine kann man davon Schulverein, davon Gebäude erinnern, da war das Vorzimmer so
00:04:14: groß wie bei mir zu Hause, Vorzimmer Küche und Baden-Einem.
00:04:17: Allein das waren schon unvorstellbare Welten, deshalb sage ich das auch immer mit einer
00:04:23: wirklichen Demut von meinen Eltern aber auch den politischen Rahmenbedingungen, weil ohne
00:04:27: einer Öffnung eines Gymnasiums, ohne einen Universitätszugang wäre das nicht möglich
00:04:31: gewesen.
00:04:32: Natürlich muss man dann fleißig sein und sich entsprechend engagieren, keine Frage,
00:04:42: ohne Leistung geht nichts, aber ohne diese Rahmenbedingungen wäre es unmöglich gewesen.
00:04:47: Sie haben auch gesagt, die Interesse an der Energiewirtschaftzeit durch Besucher in
00:04:52: den Sommerferien, beim Donaukraftwerk Ips-Persenbeug und bei den Kaprunstauseen entstanden, was
00:04:59: ist so interessant an Kraftwerken, können Sie das erklären für jemanden, der nichts
00:05:05: versteht von der Energiewirtschaft?
00:05:06: Also mir war eines und das kann ich jetzt gar nicht genau erklären, warum das so klar war,
00:05:11: mir war sehr schnell klar, dass Energie grundsätzlich und der Strom im Besonderen eine Grundlage
00:05:16: liefert, auf dem alles aufbaut und deshalb hat mir fasziniert, wie man einen Strom bei
00:05:22: Ips-Persenbeug, die Donau oder wie man einen ganzen Berg mit dem Stauseen bei Kaprun so
00:05:27: zähmen kann, dass daraus, mittlerweile auch eine Fremdenverkehrsattraktion, aber es war
00:05:32: nicht das Hauptthema, daraus eine Quelle entsteht, auf dem man eine ganze Gesellschaft
00:05:36: aufbauen kann.
00:05:37: Das haben Sie als Schüler gleich verstanden?
00:05:39: Mir war irgendwie klar, also ich habe einen extrem guten Physikprofessor gehabt, der uns
00:05:43: jetzt nicht lange erklärt hat die Formel vom Umschengesetz, sondern immer die Anwendung.
00:05:48: Also wir haben in meiner Erinnerung irrsinnig viele Versuche gemacht und dann hat der Versuchen
00:05:53: gelernt, wie kann das funktionieren, wie kann das zusammenhängen.
00:05:56: Und ich glaube, das hat mir sehr geholfen, da einzusteigen.
00:05:59: Dann habe ich als Zwölfjähriger diese Volksabstimmung Zwenkendorf, ja nein, sehr stark miterlebt
00:06:05: und da hat mir auch, das war glaube ich, der Biologie mit dem Physikprofessor, mit einer
00:06:09: ganz einfachen Geschichte, nämlich der Halbwärtszeit von Plutonium, mit irgendwas 27.000 Jahre
00:06:15: oder so.
00:06:16: Und der hat uns einmal in einer Zeitreihe aufgezeigt, das war wie gesagt das Jahr 1978, für 27.000
00:06:21: Jahre davor, wo wir da waren.
00:06:22: Es war in der Zwischenzeit und Höhlenmensch, sehr weniger Höhlenmenschen auf die Fläche
00:06:27: von Österreichs gerechnet und wo wir in 27.000 Jahren also einmal die Halbwärtszeit wären.
00:06:31: Und dann kann man erinnern, dass er uns einmal hergeleitet hat, wie viele Halbwärtszeiten
00:06:35: man brauchen würde, damit das Ding nicht mehr gefährlich ist.
00:06:38: Und mehr musste ich nicht wissen, um ganz klare Überzeugung zu haben, dass eine Logikwelle
00:06:43: wie Wasserkraft ganz entscheidend und wichtig ist und dass beim Atomkraft zwar der physikalisch
00:06:48: auch in elektrischer Strom entsteht, aber Folgethemen entstehen, die weit über eine menschliche
00:06:53: Perspektive hinausgehen.
00:06:55: Wie war das aber dann ein paar Jahre später beim Kraftwerk Heimburg?
00:06:59: Da gab es ja diese Demonstrationen, wo auf der einen Seite standen die Befürworter dieses
00:07:05: Kraftwerks eher getragen von der Gewerkschaft und von den Polizeikriften und von der offiziellen
00:07:12: sozialdemokratischen Partei und auf der anderen Seite standen die Studierenden, die Alternativen.
00:07:19: Wo sind Sie damals gestanden?
00:07:21: Also ich war natürlich unten und habe mir das vorwahrt angeschaut, das war mein erstes
00:07:25: Semester, ich glaube über drei Semester an der Uni oder so haben wir das anzuschauen.
00:07:28: Das war glaube ich für meinen Vater ganz schwer zu verstehen, warum sein Sohn jetzt sozusagen
00:07:32: dort unten ist.
00:07:33: Ich habe mir dann den Auseinandersetzungen beteiligt, habe mir das sehr genau angeschaut und ich
00:07:38: muss sagen natürlich, die Auseinandersetzung Natur, wer so das Wasserkraft war, zu führen
00:07:43: und das war einfach schon zu viel, das muss man ganz ehrlich sagen und ich glaube mit
00:07:48: der Energiewende so wie wir das jetzt machen, mit dem Wind und Futtervoltaik und einer Kombination
00:07:52: ist die Geschichte viel besser erzählbar als einfach ein Kraftwerk nach dem anderen
00:07:57: hinzustellen.
00:07:58: Und diese gesellschaftlich ...
00:07:59: Sieht man damals auch dagegen gegen das Kraftwerk Heimburg?
00:08:02: Ich habe verstanden, dass man den letzten Teil der Donau ... Wien habe ich damals nicht
00:08:06: gesehen, soweit war in den Themen noch nicht drin, dass man Freude nachschaffen könnte,
00:08:09: was ja dann auch sehr erfolgreich gelungen ist, da war ich sehr dafür, dass zu bauen,
00:08:14: weil man in einer städtischen Infrastruktur auch eine der grundleeren Energiewirtschaften
00:08:19: nämlich Erzeugung und Verbrauch sehr eng beinahe zum haben war ganz klar, warum Freude
00:08:23: nach funktionieren muss.
00:08:24: Und ich habe verstanden, dass man Dinge auch bewahren muss mit dem Nationalpark und deshalb
00:08:29: bin ich auch froh, dass es so eine Lösung gegeben hat, obwohl es auch andere Themen
00:08:32: wieder dazu gibt, der Eintiefung der Donau etc.
00:08:35: Ja.
00:08:36: Sie haben ja an der TU Wien Energietechnik studiert, Sie waren dann eine Zeit lang Uniasistent
00:08:42: und haben später selbst Umspannwerke, Hochspannungsleitungen und die ersten Windräder gebaut.
00:08:49: Was davon war am gefährlichsten?
00:08:51: Also keines von beiden eigentlich.
00:08:53: Also die Hochspannungstechnik ist ein Ding, dass man beherrschen muss, da gibt es gewisse
00:08:57: Regeln, Dinge, die man lernen muss, wenn man sich daran hält ist das Ding nicht.
00:09:00: Sind Sie raufgegärtet?
00:09:01: Ja, ich war immer mit, also ich war natürlich kein Monteur, aber ich war mit auf dem Masten,
00:09:06: ich weiß wie sie das anfühlt, ich habe das Glück, dass ich schwindelfrei bin, für jemanden
00:09:10: der nicht schwindelfrei ist glaube ich, wäre das nichts, das ist ganz klar.
00:09:13: Und bei den Windrädern, da gibt es eine liebe Geschichte schon von meiner Mutter, die gesagt
00:09:17: hat, immer wenn sie mich in den Wald mitgenommen haben, habe ich mir das Rauschen der Bäume
00:09:22: immer fasziniert und da habe ich mir am besten geschlafen, das ist heute noch so und wahrscheinlich
00:09:26: habe ich mir das an der Windkraft immer schon fasziniert, weil die erste Begegnung mit einem
00:09:30: Windrad hat mein damaliger Kollege ein Partner gefragt, ob ich den Wind einmal greifen
00:09:34: will und ich habe nicht gewusst, was er damit meint.
00:09:37: Das ist, wenn man die Wartungsluke bei einem Windrad öffnet, das ist sozusagen die bildliche
00:09:41: Verlängerung des Turmes, man steigt dann auf den Turm hinaus, dann hat man rund um einen
00:09:46: freien Blick, weil der Turm ist unter einem, der Rotor ist vor einem, das eigentlich ist
00:09:50: da rund um nichts und wenn der Wind geht bewegt sich dieser Turm und ich persönlich finde,
00:09:55: das ist ein angenehmes Gefühl, ich weiß, dass ich da zu einer Minderheit gehöre, das würden
00:09:59: die meisten Menschen nicht als angenehm empfinden, aber das ist, dass sie den Wind greifen können
00:10:04: und da merkt man auch, welche Kraft der Wind entwickelt und daraus entwickelt man auch eine
00:10:08: Idee, was man aus der Windkraft alles machen kann und da bin ich sehr stolz bei unserer
00:10:11: ersten Windräder, wir waren damals gigantisch stolz, die Megawatt-Klasse oder 1,3 Megawatt-Klasse
00:10:17: gebaut zu haben, das war mehrne so eine Vertoppelung von der Größe her als die Räder davor,
00:10:22: war nicht das jetzt den jungen Kolleginnen und Kollegen bei der Winner-Nagier-Zähle, da
00:10:26: denken sie wahrscheinlich milde Lächeln der alte Mann, erzählt uns der Dinger, jetzt
00:10:31: sind wir bei 7 Megawatt aufwärts, aber das Gefühl ist das gleiche, die Dimension ist
00:10:35: eine wesentlich größere und die technische Entwicklung ist wie überall natürlich sehr
00:10:38: aus einer Sand vorangeschätten. 2002 haben sie dann bei den Winner-Stadtwerken, die
00:10:43: damals noch anders geheißen haben, angeheuert, würden sie sagen, sie sind jetzt dann in ihrem
00:10:49: Traumjob gelandet? Das klingt jetzt vielleicht komisch, aber ich habe keinen Plan gehabt,
00:10:53: wie entsprechend weiterzuzuentwickeln, was man vielleicht ein bisschen mit meiner persönlichen
00:10:57: Geschichte erklären kann, weil alle die Dinge, die noch der Matura gekommen sind, für mich
00:11:00: schon unmöglich waren aufgrund meines Backgrounds. Was mich immer ausgezeichnet hat, da hat mir
00:11:06: mein Einführungskraft geprägt, der gesagt hat, wenn du vor einer geschlossenen Tür stehst,
00:11:10: dann öffne sie, wenn du neugierig bist, weil dahinter kann das Kammerl für die Putzfrau
00:11:14: sein oder der Spiegelsaal von wer sei. Du weißt das aber nicht, wenn du denn nicht öffnest
00:11:19: die Tür und ich bin jemand, der immer interessiert hat, was ist hinter dem Horizont. Ich habe
00:11:25: das nie aus strategischen Überlegungen gemacht. Sie sagt, das er heute meine jungen Führungskräften
00:11:29: überlegt euch nicht, wen kann ich einmal nachfolgen, sondern wo ist ein neuer Weg, wo
00:11:34: ist etwas, was ihm interessiert und das habe ich angegangen und das hat mir mein Arbeitgeber
00:11:38: ermöglicht, das muss ich sagen. Weil Sie das jetzt schon zum zweiten Mal erwähnt haben,
00:11:42: warum ist es so, wenn man aus einfachen Verhältnissen kommt, dass man dann sagt, okay, jetzt habe
00:11:48: ich das erreicht, jetzt habe ich das erreicht, das ist schon jenseits meiner Vorstellungen.
00:11:52: Wieso sagt man nicht, das Kai ist der Limit, sondern man ist so ein bisschen verhalten
00:11:57: offensichtlich. Hat man weniger Selbstbewusstsein, wenn man aus einfachen Verhältnissen kommt?
00:12:03: Das weiß ich nicht. Ich glaube nicht, dass ich auch selbstbewusstsein Thema gehabt habe.
00:12:07: Das war nur für mich alles komplett neu. Ich hatte in meinem Familienbäcker und niemand,
00:12:12: der mir über diese Welt erzählen hätte können, was da so alles gibt. Und das passiert mir
00:12:16: auch heute noch so, dass ich immer noch am Entdecken bin. Und ganz ehrlich gesagt jetzt
00:12:20: mit 59, ich möchte es auch nicht wissen, weil das hält mein Berufsleben wirklich spannend.
00:12:26: Weil man Menschen kennenlernt, neue Perspektiven sieht, die einem nicht immer gefallen müssen,
00:12:30: aber es ist zumindest eine neue Bereicherung, wenn man denkt, okay, das wäre mir so selbst
00:12:33: nicht eingefallen und so raus hat sich dieser Weg ergeben. Dieser Weg hat sich ergeben,
00:12:38: weil ich immer dann Dinge angenommen habe und vielleicht eine Besonderheit von mir ist,
00:12:42: wenn man mich wirklich motivieren will, dann muss man mir zu erklären versuchen, dass etwas
00:12:46: unmöglich ist, dann interessiert es mich. Okay. Ihr Aufgabenbereich ist ja auch entsprechend
00:12:52: riesig. In den Fallen, die Wiener Linien bis hin zu den Stromnetzen und der Wien-Energie eigentlich
00:12:58: alle Strukturen, die essentiell für eine Stadt sind. Wie versorgt man einem Millionenstadt wie
00:13:06: Wien richtig? Können Sie uns das in einem kurzen Überblick sagen? Was ist da das Wichtigste?
00:13:12: Das Wichtigste müssten eigentlich unsere Kunden beurteilen. Das Wichtigste ist, glaube ich,
00:13:16: dass die Kunden die Dienstleistung, ob das jetzt das bündliche Erscheine an einer U-Bahn-Straßenbahn
00:13:20: eines Buses ist, weil man in einem Studio sich gerade sitzen, das brennendes Licht ist und
00:13:24: das die Technik funktioniert, dass es warm ist oder auch gekühlt wird. Das ist das, was unsere
00:13:28: Kunden wahrnehmen. Und wenn das in der ausreichenden Qualität und die Erwartungshaltung da ist,
00:13:33: also versorgungssicher, dann auch leistbar ist, damit die Kunden auch damit etwas anfangen können
00:13:38: und jetzt halt auch immer stärkern Richtung Nachhaltigkeit, transformiert wird, weg von den
00:13:43: fossilen Energien, dann hat man es richtig gemacht. Wien hat nur eine Besonderheit dazu. Es
00:13:48: ist mit über zwei Millionen natürlich eine große Stadt und einer der stärksten wachsenden
00:13:52: Städte. Und das ist natürlich eine doppelte Herausforderung. Aber was ist der Parameter?
00:13:57: Wenn man sagt, okay, pro Tag regen sich hundert Leute auf, weil die U-Bahn nicht pünktlich
00:14:03: gekommen ist, dann kann ich das noch ignorieren. Wenn es schon tausend Leute sind, dann muss sich
00:14:08: was tun. Wo ist da die Grenze? Wo sehe ich, ob ich es richtig mache?
00:14:12: Also bei den meisten Dingen sieht man es im Wahrheit im Nachhinein. Zum Beispiel, wenn
00:14:16: man das Hochwasser vom vorigen Jahr nimmt, die Maßnahmen, die die Wiener Linien getroffen
00:14:20: haben, mit dem Damm, dann haben wir jetzt auch das erste Mal so richtig scharf getestet
00:14:24: bei einem Hochwasser. Und das kann man auch nicht. Man kann viele Dinge üben. Also einer
00:14:29: der Erfolgsfaktoren war üben, üben, üben. Und Feedback und Kritik einholen und weiter
00:14:33: verbessern, aber so richtig, wenn es scharf geschalten wird, dann ist wirklich entscheidend,
00:14:37: ist das funktioniert. Also ich glaube, dass das wichtigste ist, weil wir hier einen CAO
00:14:42: Talk haben, ich sehe mich als Teil einer Dreier-Geschäftführung, die als Team auftritt. Also meine Stellvertreter
00:14:48: und mein Stellvertreter spielen den Team dieselbe Rolle wie ich. Ich bin ein Team-Spieler, der
00:14:54: sich nicht vor Entscheidungen drückt. Also meine Rolle als Ensa ist dann ganz klar, wenn
00:14:57: es dafür notwendig ist, sonst sehe ich mich im Team. Man muss sie mit Menschen umgeben,
00:15:02: die einen führen können. Das klingt vielleicht immer komisch, aber ich habe Spezialisten,
00:15:06: die sie mit Kommunikation beschäftigen, die sie mit der EJA beschäftigen. Und ich muss
00:15:09: auf diesen Rat hören. Ich muss den Challengen, ich muss den Hinterfragen, ich muss meine
00:15:13: Meinung bilden. Aber in Wahrheit muss ich mich auf die Fachverrauen und Männer verlassen.
00:15:17: Also man muss sich einlassen können auf das Wichtige und ist glaube ich eines der wichtigsten
00:15:21: Führungseigenschaften und dann Feedback von den Kunden einholen. Und das ist dann weniger
00:15:25: Mengen im Begriff, sondern ein bisschen ein Stimmungsbegriff und ein bisschen Objektivierung
00:15:29: aus. Also wir vergleichen uns natürlich immer mit anderen Großstädten. Wie funktioniert
00:15:33: das in anderen Städten, in anderen Ländern. Die Netze, da gibt es international genormte
00:15:38: Zahlen, wie viel Ausfall, Dauer, Prokunde und ja sein kann in einer Großstadt und da
00:15:43: müssen wir immer weit vorne sein. Also gennummer ein, sie ist immer übertrieben, weil man
00:15:48: immer ein Gefüge haben muss zwischen Leistbarkeit, Machbarkeit, aber so unter den ersten drei
00:15:53: in Europa, das ist schon ein Anspruch, den Wien haben muss, weil drunter geht es nicht.
00:15:58: Statt wie Wien muss Österreich mitziehen, es geht nicht umgekehrt.
00:16:01: Sie haben es angesprochen, in den nächsten 10 bis 15 Jahren wird Wien noch viel größer
00:16:06: sein. Man könnte sagen, ganz linds zieht nach Wien um, die Stadt wird umgeschätzte
00:16:11: 220.000 Menschen wachsen. Was konkret bedeutet das für die Stadtwerke?
00:16:17: Naja, das heißt, dass wir diese Menschen in unser Versorgungssystem einbinden müssen.
00:16:22: Also ganz banal, jeder von diesen Menschen wird Strom brauchen. Irgendeine Form von
00:16:28: Wärme, immer stärker, weil wir immer mehr Themen mit Kühlung bekommen in diese Richtung.
00:16:33: Ein gewisse Verkehrsinfrastruktur voran finden müssen, das beginnt natürlich bei den öffentlichen
00:16:38: Verkehrsmitteln wie die Wiener Linnern natürlich, mehr da war unsere Lokalbahn, Partnerbahn und
00:16:42: Ansprachlich genannt. Nicht vergessen, die von einem Fahrgastrekord zum nächsten Eilt
00:16:47: und zeigt, was auch im Pendlerverkehr möglich ist, wenn das Angebot stimmt. Bis hin zu Ladeinfrastruktur
00:16:53: für Elektromobilität, Parkplatzinfrastruktur, die ganzen Kanvindien rundherum. Da muss
00:16:58: man die Menschen abholen und einbinden, weil das ist auch ein Bewertungskriterium, warum
00:17:02: Wien immer eines der lebenswertesten Städte ist. Das sind ja auch Menschen gefragt, die
00:17:06: nach Wien ziehen. Und wie schnell ist man in die Systeme eingebunden? Und da haben
00:17:10: die Stadtwerke eine entscheidende Rolle. Weil wenn wir schnell sind, um zumindest die
00:17:15: berühmten 80-90 Prozent der Kunden Wünsche sofort erfüllen können, dann wird das gut
00:17:18: funktionieren. Weil nicht dann, wir wissen alle, der erste Eindruck, der ist ganz schwer
00:17:23: wieder auszubessern. Und da sind wir ganz entscheidend.
00:17:25: Jetzt wird Wien nicht nur größer, es wird auch heißer. Also, man rechnet damit, wenn
00:17:31: die Klimaerhitzung so voranschreitet, dann wird Wien 20, 40, ungefähr so heiß im Sommer
00:17:37: sein, wie es jetzt split ist in Kroatien. Was werden Sie tun, damit die Stadt auch dann
00:17:44: noch lebenswert bleibt? Also, ich halte das Thema Kühlung, das
00:17:49: wir angesprochen haben, für eines der wesentlichsten. Und bei diversen Veranstaltungen sage ich
00:17:53: doch immer, wenn man das von der sozialen und lebenswertesten Stadtseite her sieht,
00:17:59: halte ich das Thema Kühlung für einen ganz entscheidenden Faktor. Also, weil wir vorher
00:18:03: ein bisschen über meinem Weg gesprochen haben, auf der Universität haben wir uns natürlich
00:18:06: sehr lange unterhalten über Wärmetimmung im Sinne von Heizbedarf zu minimieren. Das
00:18:11: ist ganz entscheidend. Ich trete das jetzt aber um und sage, ein Haus, das gut gedämmt
00:18:15: ist, erwärmt sich auch nicht zu stark. Das heißt, die Berühmten zweifliegen mit einer
00:18:20: Klappe. Also, das Thema Sanierung ist ein ganz entscheidendes. Das ist immer entscheidend,
00:18:24: aber in einer Stadt mit so einer langen Geschichte wie Wien und dann mit einer großen historischen
00:18:29: Bausubstanz doppelt entscheidend, dass man das gut schafft. Und was tun wir dazu? Wir
00:18:35: bauen Energieträger wie die Fernwärme sehr stark aus, wir bauen die Fernkühlung sehr
00:18:39: stark aus, das werden alles Standbeine wärmen. Wir sind mir sicher, wenn man in 10, 15 Jahren
00:18:44: so ein Interieur wiederholt, dass das Thema Fernkühlung und Kühlung insgesamt ein ganz
00:18:48: wichtiges Standbein des Energiebereichers der Wiener Stadtwerke sein muss. Und da der
00:18:52: öffentliche Verkehr, also von der Kühlung in der Straßenbahn und der U-Bahn beginnend,
00:18:57: die ganzen Begrünungsaktionen, so klein sie auch sein mögen von den Wartehäusern, wir
00:19:01: sind ja alles in tausenden Stück immer. Also, das sind alles Themen, die einen kleinen Beitrag
00:19:06: zu leisten haben. Aber das Thema Klimawandelbeherrschende ist in der Gemeinschaftsaufgabe, da muss
00:19:11: ein Konzern mit dem Stadtwerk gefahren gehen, aber in Wahrheit muss dann jede und jede
00:19:15: Jahre seinen Beitrag leisten dazu. Frage in eigener Sache, wenn die Fernwärme dann
00:19:20: nicht nur Wärme liefert, sondern auch Kühlung liefert, zahle ich dann für die Fernwärme
00:19:24: das Doppelte 2040? Das würde das Kriterium der Leistbarkeit dann nicht ganz erfüllen,
00:19:30: glaube ich, in diese Richtung. Einer der Gründe, warum wir die Decarbonisierung vorantreiben,
00:19:34: ist ja auch nicht nur im CO2-Emissionen, sondern weil das Produkt Gas ein Welthandelsprodukt
00:19:41: ist und natürlich mit dem Welthandel sich immer entsprechend bewegt. Wir haben das erlebt
00:19:45: im Jahr 2022. Wir wissen, dass Gas aufgrund weltpolitischer Ereignisse, die Wiener Stadtwerke,
00:19:51: die Stadt Wien, aber auch das Land Österreich nicht beeinflussen kann, zu extrem hohen Preis
00:19:57: ausschlägen kommen kann, die dann zu sozialen Verwerfungen führen, im privaten Bereich auch
00:20:02: in Wahrheit für die kleinen und Mittelbetriebe kaum stemmbar sind. Also glaube ich, dass
00:20:06: wir mit diesem Nachhaltigkeitsweg auch einen Weg in Richtung Leistbarkeit machen. Also
00:20:11: der Antwort ist, nein, Sie werden nicht das Doppelte bezahlen.
00:20:13: Da freue ich mich drauf. Ich kann mir vorstellen, überhaupt, dass die vergangenen Jahre durchaus
00:20:19: eine Herausforderung waren. Zuerst Corona, dann der Ukraine-Greek und die Energiekrise.
00:20:24: Wie sicher sind Sie, dass wir es auch in den kommenden Wintern, um jetzt die Temperatur
00:20:31: zu wechseln, warm haben werden? Also, ich kann für die Wiener Stadtwerke,
00:20:36: wir reden jetzt vom Energiebereich, sagen, dass wir alles tun in diese Richtung. Das geht
00:20:40: von der Gasbevorratung sozusagen im 13. Bereich mit den Augenmerkern der Lichtenden Richtung
00:20:46: Tiefengeher der MIE, wo wir erst die Bohrung gerade fertigstellen am Flugfeld Aspern. Wenn
00:20:51: die umgesetzt wird, werden wir aus der Wärme des Bodens eine praktisch menschlichen, lebensalternd
00:20:56: gedachte, unerschöpfliche Wärmequelle 20-30.000 Wohnungen hatzen, mit einem Endausbau, wo
00:21:01: wir mal in Richtung 200.000 Wiener Wohnungen und Betriebe damit hatzen können. Das heißt,
00:21:07: wir haben dann eine regionale Wärmequelle. Wenn wir entsprechende Stromversorgung haben,
00:21:11: wovon ich ausgehen kann, dann ist das vollkommen unabhängig von Verwerfungen am Gasmarkt, was
00:21:16: Preise betrifft, aber auch, was Sie jetzt angesprochen haben, bekommen wir dann überhaupt noch genug
00:21:21: Gas in der ausreichenden Mengenqualität, weil wir dann die Wärme regional produzieren.
00:21:27: Und das ist nicht nur ein Thema Nachhaltigkeit, sondern auch ein Thema der Refilienz.
00:21:31: Sie sprechen von 30.000 Wohnungen, das ist ja bei weitem nicht ganz Wien.
00:21:36: Natürlich nicht. Das ist der erste Hub, aber der Endausbau werden 200.000 Wohnungen sein,
00:21:40: und das ist schon ein Viertel bis ein Fünftel in etwa der Wohnungen in Wien, aber wenn man
00:21:44: das Wachstum mitrechnet und mit den Grosswärme pumpen, werden wir dann einen sehr großen Bereich
00:21:50: überhaupt der Wärmeversorgung damit abdecken können.
00:21:52: Und wann wird das sein?
00:21:54: Also in unserem Zeitplan ist das einmal alles bis 2040 eingeplant.
00:21:58: Können Sie ganz einfach erklären, wie das funktioniert? Ich weiß nur 3 km unter Wien,
00:22:04: wird in der Tiefe gebohrt, dort liegt dieses thermische Feld. Wie geht das? Kommt das dann
00:22:09: wie ein Gas hier hinauf, oder wie muss man sich das vorstellen?
00:22:12: Das muss man sich so vorstellen, dass man eine Förderbohrung hat, dieses Wärmefeld erschließt
00:22:17: in ungefähr 3.000 m Tiefe, mit einer Pumpe das Wasser herauffransportiert, das Wasser
00:22:22: liegt irgendwo zwischen 95 und 105 Grad, den wird Wärme entzogen und über eine normale
00:22:28: Wärmepumpe, also der normale Kreislauf für jede Wärmepumpe funktioniert, noch halt in
00:22:32: einem sehr, sehr großen Maßstab, und dann wird dieses Wasser kühler wieder zurückgegeben
00:22:37: über eine Zweitebohrung. Das heißt, es gibt keinerlei Mengeneffekte, gleich viel Wasser
00:22:43: kommt daraus wie rein, das heißt, es gibt keinerlei Frecking-Effekte etc., die man kennt
00:22:48: aus der Erdöl- und Erdgasförderung entsprechend in die Richtung, und die Wärme der Erde
00:22:53: reicht sozusagen locker für Millionen von Jahren, um das wieder entsprechend aufzuherzen.
00:22:58: Und so kann man sich einen Kreislauf vorstellen. Und wenn diese Wärmepumpe, Wärmetauscher mit
00:23:02: Ökostrom, also mit Strom aus Photovoltaik, aus Wasserkraft, aus Wind betrieben werden,
00:23:07: dann haben sie eine vollkommen CO2-freie Wärmeversorgung. Also sie haben die Convenience der Kunden
00:23:13: und die Versorgungssicherheit bei lokal, und sie haben die CO2-Freiheit, auch das Thema
00:23:18: Nachhaltigkeit erledigt. Und dort wollen wir hin.
00:23:21: Eine Beschwerde, die uns als Medium auch immer wieder erreicht betrifft, die, nennen wir es
00:23:26: mal, "Undurchschaubarkeit" von Energiekostenabrechnungen, der Wien-Energie. Wie kommt es, dass die so
00:23:33: unverständlich sind? Wird hier absichtlich etwas verschleiert, wie zum Beispiel Preissteigerungen
00:23:39: durch die Energiekrise? Oder warum können Sie das nicht einfacher darstellen?
00:23:45: Das ist eine Kritik, die ich persönlich für sehr berechtigt halte. Ich bin über die Stromrechnung
00:23:50: erkennt. Das wird die Gasrechnung, die ist ein bisschen einfacher, aber auch sagen, wir
00:23:54: hätten ganz gerne viel einfacherere Methode, die Tatsache ist.
00:23:57: Verstehen Sie es? Ich meine, Sie haben es studiert.
00:23:59: Ja, also die Rechnung habe ich nicht studiert, weil ich studiert habe, da hat eine gewisse
00:24:02: Dinge noch gar nicht gegeben. Aber ich gebe auch zu, mir passiert das, ob und super, wir
00:24:07: hatten Einladungen, dass man jemand eine Stromrechnung, Gasrechnung unter die Nase erhält von einem
00:24:11: anderen Energieversorger und ich genehmigen mir dann meistens einen Kaffee, um die durchzulesen
00:24:14: und dann kann ich sie schon erklären. Aber es dauert ein bisschen.
00:24:18: Wir wollen weg davon. Es ist sehr viel gesetzlich geregelt. Da hat man sich als Konsumenten
00:24:23: sich immer sehr bemüht, sehr transparent zu sein. Transparent begrüßt sich sehr, aber
00:24:29: mit so vielen Details führt dann auch zur Verwirrung. Also ich hätte gerne eine Stromrechnung,
00:24:33: in der man mit zwei, drei Zahlen die Details erklären kann, die Menge, die man verbraucht
00:24:37: hat, vielleicht mit einem Vorrechtsvergleich, den Tarif, den man hat, dann gibt es noch
00:24:40: den Netztarif und dann gibt es die verschiedensten steuerlichen Aufschläge und Zuschläge, die
00:24:46: nicht immer ganz einfach erklärtbar sind, wo wir auch immer zum Handkuss kommen, weil
00:24:50: wir dürfen die Verrechnung, wir dürfen die einheben, wir dürfen das den Kunden erklären,
00:24:54: das Geld geht ja immer an andere. So ist die momentane Lage. Dort würde ich gerne hinkommen.
00:24:58: Das hat nämlich zwei Vorteile. An der Seite wäre es verständlicher und wir kommen von
00:25:02: einem sechs bis sieben Seiten weg. Und wenn wir es einmal durchrechnen, das ist ein Energieverbrauch
00:25:06: für die Papierechnung, das ist auch nicht ohne. Und ich hoffe sehr, dass man mit der jetzigen
00:25:11: Bundesregierung hier einen großen Schritt weiterkommen. Wir sind gerade in intensiven
00:25:15: Gesprächen, aber ich hätte gerne einen Warren Badger, wo der Kunde das sieht. Das bekommt
00:25:19: auch der Kunde wieder vor uns zugeschickt und alle Kunden, die es gerne in Detail wissen
00:25:24: wollen, das sind so als Erfahrungsbereich drei bis fünf Prozent von über zwei Millionen,
00:25:29: die können es dann sicher auf der Homepage in Detail haben. Das ist überhaupt keine Frage,
00:25:33: wir haben da überhaupt keine Behörungsängste. Und dieses Verwirrspiel muss man natürlich
00:25:37: auch sagen, das wird immer wieder begridelt, aber das ist bei der Liberalisierung so. Sie
00:25:41: werden Anbieter haben, die immer mit Angeboten mit einem Rabatt, damit sie mal wechseln,
00:25:46: versuchen sie anzulocken und dann wird der Rabatt irgendwann auslaufen, wenn sie nicht
00:25:50: rechtzeitig gewechselt sind. Dann haben sie ganz einen anderen Preis. So ist Wettbewerb.
00:25:54: Aber sie brauchen die Bundesregierung dafür, um die Stromrechnung und die Gasrechnung einfacher
00:25:59: zu machen, weil sie können das nicht einfach sagen, wir machen jetzt einen Warren Badger
00:26:03: und was andere Energieanbieter machen, ist deren Sache.
00:26:07: Es gibt genaue Vorgaben über die Regelungsbehörde, was wir zu liefern haben und das wird gerade
00:26:11: diskutiert. Also der andere ist ja, es ist nicht nur eine Gesetzgebung, sondern eine
00:26:14: Verordnungssache mit der Regelungsbehörde. Aber ich glaube, dass jetzt von allen Seiten
00:26:19: ein gewisses Verständnis da ist, dass wir hier für mehr Transparenz sorgen müssen, für
00:26:23: das Haus, da bin ich ein Stadtwerk gekommen, das garantieren wir, wollen dorthin, aber
00:26:26: natürlich sind gewisse Rahmenbedingungen zu machen und für die Menschen, die die Details
00:26:31: wissen wollen, werden wir ja über eine Plattform, das zur Verfügung steht.
00:26:34: Ein weiteres Thema, das öfter an uns herangetragen wird, ist das Kontakte mit dem Kundendienst
00:26:40: oft unauffreulich laufen. Also man hat das Gefühl, da könnte man auch beim Saltsamt
00:26:44: anrufen, man bekommt irgendeine Auskunft oder wird zertröstet. Ist das auch eine Kritik,
00:26:49: die Sie nachvollziehen können? Haben Sie da ein Thema?
00:26:52: Also wir, im Kundendienst, das ist ein Thema, wo man wahrscheinlich niemals fertig ist.
00:26:57: Das Ziel ist sozusagen, Kundenorientierung bei den Stadtwerken an die erste Stelle
00:27:00: zu bringen. Das geht von mir aus. Da haben wir viele Schritte gesetzt, denken Sie noch
00:27:05: an so ein Reservis-Treff, wo wir bis 22 Uhr erreichbar sind, etc. Ich glaube, das ist
00:27:10: schon seine Einzigartige, die wir auch noch mehr erwähnen. Die Winnenergie ist der einzige
00:27:12: Energieversorger, der eine Ombudsstelle hat, wo sich Menschen daran aus vielen Gründen
00:27:18: geht. Es sind beschwere Themen oder geht es schlicht und einfach daran, dass man sich
00:27:21: gewisse Dinge, warum auch immer, nicht mehr leisten kann, wo man versuchen, einerseits
00:27:25: Lösungen zu finden, soweit wir sie beeinflussen können oder auch Lösungen zu finden, statt
00:27:30: Wien mit der MA40, die für gewisse Sozialthemen und Zuschüsse dritter zuständig ist. Und
00:27:36: der dritte Säule, die haben wir vor zwei Jahren begonnen, aufzubauen, ist auch mit Partnern
00:27:39: wieder Karitas, Roten Kreuz, etc. Wo es Gutscheine gibt, die man dort wird von diesen Stellen
00:27:45: die Bedürftigkeit festgestellt. Das können wir nicht und das wollen wir auch nicht, das
00:27:49: geht uns nichts an wie die Vermögensverhältnisse unserer Kundinnen und Kundens an. In diesen
00:27:53: Stellen können die Kunden in einer vertrauensvollen Umgebung sich einmal öffnen und das darstellen
00:27:58: und die bekommen dann Gutscheine, die sie bei uns gegen ihre Strom, Gas und das mal wichtige
00:28:02: Wärmerechnung gegenrechnen können. Und das hat sie schon bewährt, das ist einzigartig
00:28:08: in Österreich und da stellen wir pro Jahr zwischen 10 und 12 Millionen Euro zur Verfügung und
00:28:13: die werden natürlich entsprechend unterschiedlich ausgeschöpft, in den letzten Jahren war es
00:28:17: aufgrund der höheren Preise mehr. Wir merken jetzt auch, dass das ein bisschen zurückgeht,
00:28:21: aber wir bleiben bei der Linie. Wenn wir schon bei kritischen Themen sind, bei der
00:28:26: Kauser Wien Energie vor drei Jahren, also im Sommer 2022, brauchte eine der Stadtwerketöchter
00:28:31: plötzlich eine Kreditgarantie von 1,4 Milliarden Euro. Man konnte das Finanzierungsloch nicht
00:28:38: gut erklären, bis hin auf zum damaligen zuständigen Stadtrat, der jetzt Infrastrukturminister
00:28:43: ist. Und auch der Wiener Bürgermeister Ludwig, der die Garantie gab, kam dann unter Beschuss,
00:28:50: im Nachhinein betrachtet. Was genau ist damals schiefgelaufen?
00:28:54: Da gibt es zwei Komponenten. Das eine ist ein Thema der damaligen österreichischen
00:29:01: Bundesregierung gewesen. Es sind sehr viele Länder, die eigentlich die meisten Mitgliedsländer
00:29:05: der UNR von staatlichen Schutzschirmen geschaffen, weil das Wesentliche des Energiehandels über
00:29:12: die Börse mit Marginbesicherungen, d.h. bei stark steigenden Preisen, müssen sie Liquidität
00:29:17: nachschießen, die sie dann wieder zurückbekommen. Und nachdem ganz Europa das gleichzeitig gemacht
00:29:21: hat, hat es sich zu irrsinnigen Kommulierungen von Liquidität geführt. Das hat dagegen
00:29:26: gegeben, da waren an der Börse Sicherheiten in der Höhe von 1,5 Billionen Euro hinterlegt.
00:29:31: Und diese Entwicklung an Börsehandel hat dazu geführt, dass viele Energieversorgung in
00:29:36: Schieflagen gekommen sind, was die Finanzierung betrifft. Und nachdem alle gleichzeitig in
00:29:41: Schieflagen gekommen sind, sich ein sogenanntes Klumpenrisiko ergibt, das heißt, eine ganze
00:29:45: Branche in Schieflage geladen kann und das haben viele Länder einen staatlichen Schutzschirm
00:29:50: gemacht. Österreich hat das nicht gemacht. Der Eigentömer, der Stadt Wien ist in die
00:29:53: Presse gesprungen, hat uns dabei geholfen, diesen einen Tag zu finanzieren. Mir war es
00:29:58: auch nicht. Wir haben weder den staatlichen Schutzschirm noch sonst darüber hinaus irgendetwas
00:30:03: gebraucht. Und das Wichtige wäre, und da ist meiner Meinung nach sehr wenig passiert,
00:30:09: ist dieses System überhaupt zu überdenken. War das damals eine politische Intrige? Ich
00:30:14: glaube nicht. Wir sind da im politischen Mutmaß und ich bin ein Manager und dafür verantwortlich.
00:30:19: Es waren extrem enge Tage, ob das Intrige war und wer damit vorteilig gesehen hat oder
00:30:24: so nicht auf die Mutmaßungen, möchte ich mich nicht einlassen. Wir sind darum gegangen,
00:30:28: Energieversagen für zwei Millionen Menschen zu sichern, nicht zu vergessen auch die vielen
00:30:32: Betriebe. Wir haben über ein paar hunderttausend Pendler, die jedes Jahr aus den umliegenden
00:30:35: Bundesländern vor dem Niedersdreck auf ihren Arbeitsplatz kommen und die Betriebe haben
00:30:39: die Energie auch gebraucht. Ich habe 2300 Arbeitsplätze zu verteidigen gehabt bei den
00:30:43: Minerstaatwerken, was entsprechend gelungen ist. Und wir sind nicht viel vertrauen bei
00:30:48: Zuliefer und Partnerindustrie. Wir investieren in den nächsten fünf Jahren über acht Milliarden
00:30:52: Euro. Das können Sie noch vorstellen. Jeder Euro von uns hat Folgeinvestationen von in etwa
00:30:57: vier bis fünf Euro. Also sind die acht Milliarden noch einmal mal vier bis fünf zum Multiplizieren.
00:31:02: Das heißt, wir landen dann bei 32 bis 40 Milliarden Euro mit entsprechenden Arbeitsplatzeffekten.
00:31:07: Also das wäre ein dominoeffekt geworden, damit will ich mir gar nicht vorstellen. Deshalb
00:31:11: glaube ich auch nicht, dass da jemand große Vorteile daraus gesehen hat. Und das haben
00:31:14: wir die Untersuchungen ganz klar gezeigt, dass wir weder spekuliert hatten in der Wien
00:31:18: Energie noch ein anderes Fehlverhalten sich irgendjemand bereichert hätte etc. Und
00:31:23: nach wenigen Tagen hat sich die Geschichte auch wieder zu entspannen begonnen, die politische
00:31:27: Nachbearbeitung hat länger gedauert, aber wir sind weiter auch nichts übergeblieben. In
00:31:31: Wahrheit hätte ich gerne diese ganze Energie dafür eingesetzt, diesen Energiemarkt entsprechend
00:31:35: weiterzuentwickeln, weil da ist an meiner Meinung noch viel zu wenig passiert. Und was mit
00:31:39: der Entspannung der Märkte hat auch wieder die Entspannung in der Diskussion begonnen,
00:31:44: was meiner Meinung nach ein Fehler ist. Weil politische Diskussionen muss man dann führen,
00:31:48: damit man Systeme dann in der Wirtschaft ändert, wenn man nicht zum Rücken zur Wand steht.
00:31:52: Und Europa war damals ein ziemlich nahem im Rücken zur Wand, weil mein Thema war damals
00:31:57: neben den Andemen, wo wir jetzt gesprochen haben, können wir die physikalische Versorgung
00:32:01: sicherstellen, weil es aber nicht sicher, wie viel Gas kommt in diesem Sommer, 22 nach
00:32:08: Europa und damit nach Österreich und können wir damit den nächsten Winter. Dass das
00:32:13: alles so gut gegangen ist, war ein bisschen Glück, aber das Glück des Tüchtigen, wir
00:32:17: waren die Ersten, die algerisches Gas durch Italien nach Österreich geholt haben etc.,
00:32:22: um ja auf alle Fäden zu ziehen. Und das ist mir ein bisschen zu kurz gekommen in allen
00:32:26: diesen Debatten.
00:32:27: Was haben Sie jetzt, vielleicht können Sie das jetzt noch einmal rausarbeiten, was haben
00:32:31: Sie daraus gelernt? Wir sollten genug Energie speichern für schlimme Zeiten. Ist das und
00:32:37: den Energiemarkt überdenken, was heißt das konkret?
00:32:40: Ich sage immer dazu, wenn unsere Vorväter und Müttern nicht sich getraut hätten, so
00:32:44: Dinge wie Spersenbeug zu bauen, wo sie gewusst haben, dass dort jetzt einmal 100 Jahre bis
00:32:48: das alles finanziert ist. Und eigentlich im Wahrheit, dass so eine Belastung war, dass
00:32:52: die ganze Republik Österreich dahinter stemmen musste, um das überhaupt stemmen zu können,
00:32:56: das muss man in der Energie immer haben. Das heißt immer mindestens zwei Generationen
00:32:59: vorausdenken. Und immer die ruhige Hand, Sie können Energieversorgung nicht mit Modeströmungen
00:33:05: vergleichen. Die Dinge, ihr habt als junger Techniker gelernt, du musst Dinge, Leitungen
00:33:10: so verlegen, dass die nächsten zwei Technikel-Generationen am besten nicht mehr hinschauen müssen,
00:33:14: und die dritte, die es dann ausgrabt, die muss ich damit auskennen, weil du wirst dann
00:33:18: nicht mehr da sein, um das erklären zu können. Und das unterscheidet uns ganz stark. Bei
00:33:23: Energiefersorgung wird das Mädchen der Infrastruktur gewonnen. Haben sie die Infrastruktur in den
00:33:27: Kraftwerken, in den Leitungen und in den Speichern. Und das ist vielleicht der Punkt, den man
00:33:31: auch noch betonen muss, und das ist mein Job in einer Holding. Sie haben am Wandling.
00:33:35: Das heißt, die einen konzentrieren sich auf die Netze, auf die Infrastruktur, die anderen
00:33:39: können sich auf die Energiefersorgung, auf den Kunden konzentrieren. Nur das System müssen
00:33:43: sie immer gesamthaft denken. Und das ist wichtig, weil sie können die beste Infrastruktur haben,
00:33:48: wenn sie die Erzeuger nicht haben und umgekehrt. Das sieht man jetzt bei den Erneuern. Wir könnten
00:33:51: Erneuerbare wohin stellen, haben die Netze-Infrastruktur nicht und sind bloß erstaunt, warum das so ist,
00:33:56: weil wir es nicht gesamthaft gedacht haben. Und sehr lange voraus zu denken. Das gibt
00:34:00: wir immer mit, wenn Menschen gegen Leitungen demonstrieren, muss man sie natürlich bemühen,
00:34:04: immer ein Konsens hinzumachen. Aber man muss dem Menschen auch ganz klar sagen, das ist
00:34:08: der Wohlstand eurer Kinder, über den hier jetzt mitentwickelt. Und das Not-in-my-back-Yard mag zwar bei
00:34:14: dem einen oder anderen genug Dung sein, was vorhin dazu haben, aber in Wahrheit hat er die
00:34:18: Zukunft seiner Kinder einen Teil damit, zumindest stark eingeschränkt. Und wir leben alle ganz
00:34:24: gut damit, dass unsere Vorväter und Mütter das nicht gemacht haben, sondern hier hineingegangen
00:34:27: sind. Und das ist wichtig. Mit dem Argument hätte man aber umgekehrt auch für das Kraftwerk
00:34:33: Swenton drauf sein können. Natürlich. Bei der Atomkraft ist meine Meinung, das kann man auch ganz
00:34:38: anders sehen. Das, was ich vorher gesagt habe mit diesen Halbwertszeiten, dass man hier etwas
00:34:42: los tritt in einer Generation, was unüberblickbare Zeiträume dann noch zu sichern haben. Man sieht,
00:34:48: ja, es wird viel über Atomkraft diskutiert, aber beobachten Sie mal, wie oft über Endlagerstätten
00:34:53: diskutiert wird. Meistens nur dann, wenn wieder ein Standort ausscheidet, weil heute irgendwas
00:34:58: festgestellt wird. Weil wir Menschen haben ein endliches Leben, wir wollen sie immer noch nicht
00:35:02: wahrhaben. Aber wir sind für diese Zeiträume einfach nicht gedacht. Ich wüsste nicht, wie ihr
00:35:06: Entscheidungen herleiten könntet, die wir ja tausend erhalten soll. Ihre Fantasie geht in die Tiefe. Geht
00:35:12: sie auch in die Höhe? Ich spreche von Foto-Voltaik im Weltraum. Solche Dinge wird das auch überlegt
00:35:19: bei den Minerstadtwerken? Das werden wir jetzt zu hochfliegend. Ich wäre schon froh, wenn man sozusagen
00:35:25: der Neubare Stromerzeugung ist ein Riesenthema. Da müssen wir unsere Flächen gut nützen. Das
00:35:29: werden wir noch erbockt. Also da sehe ich ganz stark in dem Thema Hybridisierung. Das heißt,
00:35:33: die bauen an einem Standort Wind, Foto-Voltaik und Spächer. Was ist der Vorteil? An der
00:35:38: Seite eine eingeschränkte Flächennutzung. Sie haben die Netzanbindung nur einmal. Das heißt,
00:35:43: die nützende Infrastruktur besser. Das ist auch sehr gut gegen die steigenden Netzgebühren,
00:35:47: sozusagen eine effizientere Infrastrukturnutzung. Und wenn Sie sich das Erzeugungsprofil eines
00:35:53: kombinierten Windparks, Solarparks mit einem Spächer anschauen, dann schaut das aus wie ein
00:35:57: Wasserkraftwerk. Der Wind ist ganz stark, wo die Wasserkraft stark ist, nämlich im Winter. Die
00:36:02: Foto-Voltaik ist ganz klar im Sommer stark und der Spächer gleicht den Spitzen aus. Und darum
00:36:07: geht es in Wahrheit. Wir brauchen eine ganz jahres Versorgung. Und deshalb verstehe manche Diskussionen
00:36:11: auch nicht, um dieses System effizient zu machen und auch Systemgebühren wie Netzgebühren einmal
00:36:17: sind, wo alle mitzahlen müssen, damit es funktioniert. Soliderige Mögen zum Halten muss
00:36:21: man eigentlich die Parole umdrehen. Wir brauchen mehr Elektromobilität. Wir brauchen die Elektrofahrzeuge,
00:36:26: um den Durchsatz der Netze zu erhöhen. Wir brauchen die Wärmepumpe aus Heizsystemen,
00:36:31: weil wir dann den Stromverbrauch über die selbe Infrastruktur, wenn Sie die Wärmepumpe bei
00:36:35: Ihnen installieren, nutzen Sie das selbe Kabel, das Sie auch nutzen, wenn Sie keine Wärmepumpe haben.
00:36:40: Nur wird es effizienter genutzt, sprich mehr Kilowattstunden rüber, damit wird die Kilowattstunde
00:36:45: billiger. Und das muss das System dazukommen sein. Das ist eigentlich ein Ritzel, warum man das nicht
00:36:50: zur obersten politischen Maxime erhoben hat. Das ist wieder eine politische Frage, die Sie als
00:36:55: Manager nicht stellen wollen. Jetzt gibt es eine andere Frage, die uns alles sehr betrifft. Es gab
00:37:01: vor kurzem in Europa wieder einen riesigen Blackout. Wie sicher sind denn unsere Netzen
00:37:06: Österreich in Wien vor allem vor Blackouts? Also eines muss man ganz klar sagen, es gibt niemals die
00:37:13: hundertprozentige Sicherheit. Wir tun in Wien alles dazu. Das beginnt bei ganz großen Dingen. Wir haben
00:37:20: erst vor kurzem bei den Wienern Netzen ein über zehn Jahre dauerndes Projekt. Ein Hochspannungskabel,
00:37:25: das ist vom Süden Wien bis ins Zimmering hinein geht zum Kraftwerk neu gebaut und dazu gebaut,
00:37:30: um dasselbe vom Süden herzumhaben, wie wir seit Beginn der 2000er Jahre vom Norden haben. Wir sprechen
00:37:36: elektrisch immer von den beiden Halsschlagern Wien. Jedes Kabel könnte Wien alleine versorgen.
00:37:41: Das ist schon eine gewisse Sicherheit, das es immer gibt. Was wir noch provieren mit der Wienenergie,
00:37:45: immer wieder als sogenannte schwarzstaatfähige Kraftwerke. Das heißt, wenn einmal etwas passiert
00:37:49: ist, dass dieses Kraftwerk hochfahren kann. Das trainieren wir auch mit Partnern immer wieder. Das
00:37:55: ist ganz wesentlich, weil das kann man bei allen diesen grüßen Dingen lernen. Man kann sich nie
00:37:59: auf genau den Fall vorbereiten, wenn er passiert, aber wenn man vorbereitet ist, dann hat man die
00:38:04: Mannschaft, die dann entsprechend herangeht, weil das natürlich eine gewisse Schocksituation ist. Und
00:38:08: wenn man man Menschen in einer Schocksituation erlebt hat, das dauert dann unterschiedlich
00:38:12: lange, bis die wieder sozusagen reagieren. Und deshalb ist Training Training Training immer das
00:38:17: Wichtigste. Und das probieren wir aus. Und das liegt mir als sportlich interessierten Menschen immer
00:38:21: sehr, dass wir hier unsere Mannschaften auf Fit machen, weil entscheidend ist, dass die dann gut
00:38:26: zusammenwirken. Da ist sozusagen Wien gefordert bei uns die Wienenergie und die Wienernetze, also
00:38:31: Energieerzeugung und Infrastruktur, aber mit der Austria-Bauer-Grid, den Übertragungsnetzbetreibern,
00:38:36: mit den Helfen Wien, also mit den ganzen Hilfsorganisationen. Das muss wie die Zahnräder eines
00:38:41: Getriebes ineinandergreifen. Und das funktioniert nur, wenn das immer wieder geübt wird. Und beim
00:38:46: Hochwasser haben wir ungewollt, da wir da mal so eine ernste Lage gehabt, wo wir das ja gut gemästert
00:38:51: haben, weil das eben immer geübt war. Aber es sind ja schon beim Hochwasser, wenn ich mich
00:38:56: erinnere, U-Bahnen ausgefallen. Bei der U4 waren ungefähr 15 cm, bis das Wasser des
00:39:05: wie in Flusses übergeschwappt wäre, also wie gut
00:39:08: Waren wir tatsächlich vorbereitet und hätte das nicht leicht auch schiff gehen können?
00:39:13: Und müssen wir noch besser werden im Sachen Hochwasserschutz?
00:39:18: Also besser werden müssen wir grundsätzlich immer.
00:39:21: Man muss immer was draus lernen und weil wir haben ganz am Anfang über die wachsende Stadt gesprochen,
00:39:25: je mehr Menschen, desto mehr Verantwortung, desto mehr muss man auch immer wieder die Systeme.
00:39:29: Das gefährlichste bei Notfallsystemen ist, wenn man glaubt, man ist sicher.
00:39:32: Das Wichtigste ist das immer wieder zu überprüfen und auch kritische Menschen hereinzumholen.
00:39:36: Das machen wir auch, dass wir uns auch externen Challenges lassen.
00:39:39: Und dass wir mal auch ohne, dass die Mannschaften, die operativ verantwortlich sind, das Wissen zum Testen lassen.
00:39:44: Wo haben wir vielleicht noch Schwachstellen oder was haben wir gesehen?
00:39:47: Das kann man daraus lernen.
00:39:48: Konkret zur Hochwasserfrage.
00:39:50: In meiner natürlichen Lernung haben wir gerade gelernt, dass 100-jährige Hochwasser mittlerweile 4-5 Mal in 20 Jahren basieren können.
00:39:57: Das ist vielleicht das, was früher ein 1000-jähriges Hochwasser ist.
00:40:00: Ich bin jetzt kein Experte, vielleicht nur mein 100-jähriges Hochwasser ist.
00:40:03: Und das, was man früher aus komplett unwahrscheinlichen Fall hat, mittlerweile ein sehr realer Gefallen geworden ist.
00:40:08: Konkret bei der U-Bahn natürlich war das sehr knapp.
00:40:11: Wir haben unsere Lehren daraus gezogen.
00:40:13: Aber in der Fernsehmerzwehrenrettung der Wiener Linnen sagen, wir waren ganz schnell wieder voll im Betrieb.
00:40:18: Und das war nicht überall in Österreich so.
00:40:21: Zum Beispiel im Tulner Feld.
00:40:23: Das haben Sie gesagt.
00:40:24: Jetzt ist ja die Problematik, die man hat, wenn man verantwortlich ist für die kritische Infrastruktur im Land,
00:40:31: dass wir in einer Welt globaler Betrungslagen leben.
00:40:36: Und das hat ja zugenommen spätestens seit dem Ukrainekrieg.
00:40:40: Wien-Energie-IT-Wiener-Linien sind die vorbereitet, dass es vielleicht auch Sarpotage-Akte geben könnte.
00:40:48: Wird auch das geübt, sind wir hier safe?
00:40:52: Also, meine IT-Experten können das jetzt besser beantworten, aber wir werden jede Sekunde mehrmals angegriffen.
00:40:59: Um einmal ganz konkret zu werden, wie wir den Schwänk gemacht haben, wir haben kein russisches Gas mehr,
00:41:04: ging in derselben Nacht noch diverse Attacke los auf die Wiener Stadtwerke, Infrastruktur, überhaupt keine Frage.
00:41:10: In welcher Hinsicht?
00:41:11: Man hat versucht, uns zu hacken, entsprechend einzudringen, mit DDoS-Angriffen unsere Seiten zu blockieren etc.
00:41:19: Also, da gibt es einen ganz breiten Spektrum dazu.
00:41:21: Das gehört mittlerweile zum Standard dazu.
00:41:23: Ein öffentliches Unternehmen und der Großkonzern, wie wir sind, ist hier natürlich noch in einem ganz anderen Fokus.
00:41:29: Das ist nicht einmal mehr Betrungslage, das ist Alltag.
00:41:32: Das ist Alltag geworden.
00:41:33: Wir tauschen uns auch sehr intensiv aus und wir haben das auch in unseren Kompetenzen und Aufgaben so geregelt.
00:41:38: Eine Stellvertreterin, die Monica Unterholzner, hat DRT-Bereich bei der Wiener Stadtwerke bei sich, hat einen eigenen Chief Security Officer, der nichts anderes macht,
00:41:48: das mit unseren Security Leuten von der Infrastruktur bis zur IT, bis zu Zutrittsthemen,
00:41:54: sabotage Themen permanent, unsere Systeme zu challenging.
00:41:58: Aber bei unserer Flächeninfrastruktur muss man auch ganz klar sagen, jede Station, jedes Endringen auf ein Schienensystem, jedes Kabel
00:42:05: sind natürlich potenzielle Angriffspunkte, da muss man sich so gut wie möglich vorbereiten, aber es gibt keine hundertprozentige Sicherheit.
00:42:11: Aber das gehört zum Standard mittlerweile.
00:42:14: Bleiben wir noch ganz kurz bei den Wiener Linien.
00:42:17: Die Absicherung vor Extremwetterlagen und auch eben laufendes Sanierungsarbeiten, wie wir sie jetzt auch laufend erleben in Wien,
00:42:25: kosten ja jede Menge Geld.
00:42:27: Dazu kommt auch noch das neue Regierungsprogramm von Rot-Pink 2, wo dann doch wieder drinnen steht, dass man plant, die U-Bahn nach Rot-Neu-Siedeln auszubauen.
00:42:38: Können Sie uns sagen, was kostet insgesamt der Betrieb der Wiener Linien?
00:42:45: Was kostet uns das?
00:42:47: Also die genaue Zahl möchte ja den Podcast nicht sagen, weil das natürlich immer eine Abwägung ist zwischen den Betriebführen,
00:42:53: also normale Betriebskosten und das große Thema, das Sie jetzt ansprechen, sind die Investitionen in neue Linien.
00:42:59: Ich werde Ihnen auch ein anderes Beispiel bringen.
00:43:01: Wir haben uns committed, das Land Österreich und damit Wien auch, zu dem Pariser CO2-Zielen.
00:43:06: Und wir haben uns committed, dass es, wenn man gewisse CO2-Einsparungsziele nicht erreicht, es Strafzahlungen geben wird.
00:43:12: Das ist Faktum.
00:43:13: Da gibt es diverses die Schätzungen aus den diversen Bundesregierungen, die seitdem in Ampt waren, von netto 4 Milliarden bis 8 Milliarden.
00:43:21: Jetzt habe ich wieder mal eine gelesen mit 5,9 Milliarden, was immer dann stimmen wird.
00:43:24: Es ist ganz klar, dass wir alle als Ersteuerzahler gemeint dafür zahlen werden.
00:43:30: Und deshalb hat es viel Sinn, voller alternativen Wien öffentlichen Verkehr zum entwickeln.
00:43:35: Ganz generell in Österreich, natürlich in Wien, ist das ein Hotspot,
00:43:39: weil man darf immer nicht nur die 2 Millionen Einwohner vergessen, sondern die mehreren 100.000 Bendleute jeden Tag kommen.
00:43:45: Und wir haben ja nur ein paar 100.000 Touristen jeden Tag in Wien, die auch entsprechende Infrastruktur brauchen.
00:43:51: Das muss man entsprechend finanzieren und entsprechend ausbauen können.
00:43:54: Das ist der eine Teil.
00:43:56: Und natürlich ist es eine Aufgabe der Wiener Linien und der Wiener Stadtegeher auch immer wieder ein Betriebsoptimieren.
00:44:02: Das bedient dabei, dass wir mittlerweile jede Infrastruktur der Wiener Linien auch mit Photovoltaik ausstatten
00:44:08: um möglichst viel Strom selbst erzeugen zu können, um damit unabhängiger zu werden und den Energiekostenanteilen erhunden zu bringen.
00:44:15: Das geht dazu, dass wir einer der größten Lehrlingsausbildenden Betriebe Österreich sind.
00:44:21: Wir haben 230 bis 240 Lehrlinge, die es ja beginnen zwischen 6 und 700 in Summe in über 20 Berufen, die wir ausbilden,
00:44:30: damit wir die Dinge auch selbst können, nicht in Abhängigkeiten kommen, was die Versorgungssicherheit betrifft,
00:44:35: weil wenn die anderen nicht liefern können, dann steht der Betriebs, können wir uns nicht leisten.
00:44:39: Aber auch natürlich für Kostensteigerung, weil wenn wir ihn liefern, dann weiß, wir können das nicht mehr,
00:44:43: dann braucht man keine große Fantasie, dass man weiß, wo die Preise hingehen.
00:44:47: Und da investieren wir sehr viel und das rechnet sich auch, weil diese Menschen natürlich mit ihrem Einkommen auch wieder einen Wohlstand schaffen,
00:44:55: konsumieren und Steuern zahlen und damit gibt es einen gewissen Kreislauf auch.
00:44:58: Natürlich muss ein Konzern vorinvestieren, Lehrlingsausbildung ist extrem teuer, aber lohnt sich sehr,
00:45:04: weil man damit Perspektiven bietet und die halt sehr viel davon und auch kulturelle große Änderungen zusammenbringt.
00:45:10: Das ist ein ganz wichtiges Anliegen, wir haben über 30 Prozent unserer Lehrlinge sind weiblich in technischen Lehrberufen
00:45:17: und wie begonnen hat, waren wir da bei 8 Prozent und mittlerweile gibt es sehr viele Technikerinnen,
00:45:23: die bei uns ganz klar auch die Ausbildungen leiten und in eine Karriere weiterkommen sind.
00:45:28: Es gibt einen ehemaligen Lehrling, der mittlerweile die Chefin der Wiener Netze ist, also man macht bei uns auch Karriere damit.
00:45:33: Leistungsfähigkeit und Leistungswillen ist natürlich gefragt, gar keine Frage, aber da tut sich sehr viel in die Richtung.
00:45:39: Das erfindet, dass das Geld gut investiert ist, aber natürlich die wirtschaftliche Optimierung ist ein Torthema und gehört dazu.
00:45:45: Was ja auch dazu gehört ist, dass das Öffi-Ticket für Wien 365 Euro kostet, einen Euro pro Tag.
00:45:53: Das ist extrem günstig im Vergleich zu anderen europäischen Großstädten.
00:45:58: Nun ist das eine ganz bewusste politische Entscheidung, man will das so haben.
00:46:02: Jetzt sind Sie aber der CEO eines privatwirtschaftlich agierenden Unternehmens,
00:46:08: auch wenn es sozusagen die kritische Infrastruktur der Stadt betrifft, auch wenn es quasi ausgelagert ist.
00:46:14: Aber dennoch, Sie müssen ja handeln und denken wie der CEO eines privatwirtschaftlichen Unternehmens.
00:46:21: Wie sinnvoll ist es da aus Ihrer Sicht tatsächlich, dass das Öffi-Ticket so billig ist?
00:46:27: Also die Politik wird sich die Gedanken machen über Finanzierbarkeit und vielleicht das eine oder andere Thema hier auch einmal nachjustieren.
00:46:34: Aber ich wollte vorher mit dem Beispiel, dass wir die CO2-Emissionen, wenn wir sie nicht runtergegen, das Geld ausgeben werden,
00:46:40: deshalb auch bringen, weil wir werden diese Rechnung und auch die Rechnung des Klimawandels bezahlen.
00:46:45: Und das ist mir lieber, wir investieren das in eine Infrastruktur wie der öffentliche Verkehr, die nachhaltig ist, CO2-frei ist
00:46:53: und die uns auch noch hilft. Ich bin jetzt 59, ich kann jetzt hoffentlich noch sehr lange in den Auto fahren,
00:46:58: aber es wird irgendwann in meinem Leben der Zeitpunkt kommen, wo ich sehr froh bin, wenn jemand anderer für mich fährt.
00:47:02: Ich bin jetzt schon später am Abend, ob ich mich so sehr froh bin, dass ich mich nicht mehr kümmern muss,
00:47:06: sondern durchaus ein bisschen müde an meine Oberbahn sitzen kann und in der Straßenbahn sitzen kann.
00:47:10: Und ich halte das auch für ein riesen soziales Thema, dass man das besser lösen kann.
00:47:16: Deshalb werden wir alle anstrengende Unternehmen das weiter auszubauen, das natürlich auch wirtschaftlich zu optimieren.
00:47:22: Da kommt sozusagen der Betriebswirt und das betriebswirtschaftliche Denken dazu, aber wir müssen auch das Gesamtoptimum zu tun.
00:47:29: Natürlich ist mir klar, dass die Leistung, die wir bieten, wahrscheinlich den drei bis vierfachen Preis im Vergleich zu anderen Metropolen darstellen könnte.
00:47:37: Die Frage ist nur, habe ich was davon, wenn die Menschen das sich nicht mehr leisten können?
00:47:41: Und ich dann wieder überfüllte Straßen habe das mal lieber, ich habe mehr Verkehr in den öffentlichen, mehr Menschen in den öffentlichen Verkehr das leisten können
00:47:48: und vielleicht Platz schaffen, um sie zu begrünen und damit dieses Thema, das wir heute schon behandelt haben, nämlich Kühlung für stärkeren Griff bekommen
00:47:55: und Lebensqualität, weil das Thema darf uns nicht passieren, dass uns das davon galoppiert wird und damit so zu alle Themen geringen.
00:48:01: Weil da werden wir auch viel Geld ausgeben müssen, also meiner Meinung nach in die vollkommen falsche Richtung.
00:48:06: Jetzt haben Sie mich auf eine Idee gebracht. Haben Sie ein Dienstauto oder haben Sie einen Stammplatz in den Öffels?
00:48:12: Ich habe beides. Ich habe ein Elektroautom, mit dem ich beruflich unterwegs bin. Ich bin weit über 30.000 Kilometer jährlich unterwegs.
00:48:18: Aber ich habe natürlich ein Klimaticket, seitdem es gibt und vorher hatte ich eine Jahreskarte.
00:48:23: Okay, welcher Ihrer Betriebe für diese zuständig sind, ist das Krisensicherste? Die Wienenergie, die Öffels oder die Bestattung?
00:48:31: Wenn man an das ewige Leben glaubt, ist natürlich die Bestattung unschlagbar und die Friedhöhe, das muss man aus Gruppe betrachten.
00:48:38: Ich würde das Thema Krisensicher so bedeuten. Die Stadtwerke Gruppe ist in Summe deshalb Krisensicher, weil wir das komplette Spektrum abdecken,
00:48:45: nämlich Mobilität und Energie. Und weil wir mit 18.000 motivierten Damen und Herren das Potenzial haben,
00:48:52: viele Dinge auch noch selbst zu können. Und wir wissen, dass wir von den 18.000 neuen Richtungen in den nächsten,
00:48:58: sagen wir mal vorsichtig sind, bis 10 Jahren in Richtung 20.000 wachsen werden oder wachsen müssen, um das weiter abdecken zu können
00:49:05: mit der wachsenden Stadt und dann einen weiteren Ausbau. Und ich glaube, das ist das Wichtigste, weil die Kombination ist es.
00:49:11: Und wir haben einen Eigentümer und das haben gerade die Energiekrisenzeiten stark gezeigt. Wir haben einen Eigentümer, der hinter uns steht.
00:49:18: Und das darf man nicht unterschätzen, wie wichtig es von der psychologischen Seite her, aber auch, es geht ja um große Finanzierungen.
00:49:25: Sie meinen keine Privatisierungsfantasien mit hinter ihnen stehen, oder was meinen Sie da konkret?
00:49:30: Das auch, weil es gibt genug Beispiel, also wenn es sich große Städte wie Hamburg zum Beispiel anschauen, die Netzbetreiber wieder zurückgekauft haben,
00:49:37: weil es privatwirtschaftlich nicht funktioniert, aber auch hinter uns stehen, dass wir Infrastrukturen errichten können.
00:49:42: Ganz ein kleines Beispiel, Flugfeld ausbauen. Wie man mit der Beschluss gefallen ist, das auszubauen,
00:49:48: haben wir damals noch Chef der Wiener Netze, die Milchmädchenrechnung angestellt, was wir vorinvestieren, damit überhaupt einmal der erste Kran sich dort aufstellen kann,
00:49:57: damit er einen Strom hat, eine elektrische Infrastruktur. Und bis der erste Kunde dort eingezogen ist und bei uns den Stromnetzteil bezahlt,
00:50:05: die Antwort war, im besten Fall ist dazwischen sieben Jahre. Und das meine ich auch mit Eigentümer hinter uns stehen.
00:50:11: Denn in diesen sieben Jahren kann ich dort keine Gewinne erwirtschaften. Den langen Atem. Sie muss voraus investieren.
00:50:16: Das ist das, was sie vorher gemeint hat mit dem langen Atem in die Richtung.
00:50:19: Und das haben sie bei jemanden, der jedes Jahr rond hinten Erwartungen erfüllen hat, kann der das nicht machen.
00:50:25: Dann können sie aber keine Infrastruktur aufbauen. Und das sieht man auch in Ländern, das abgetroschene Beispiel der Bahninfrastruktur in England,
00:50:33: die man wieder mit staatlichen Mitteln wieder aufbäppeln muss und damit in Wahrheit noch immer noch nicht fertig ist.
00:50:38: Oder das Beispiel Hamburg oder auch Berlin gibt es viele Beispiele zeigen, dass man Infrastruktur anders denken muss,
00:50:43: um viel langfristiger denken muss und die kurzfristige Rendite eines Jahres durchaus sehr bitter bezahlt wird
00:50:50: durch große Verluste oder wirtschaftlich entwickelten Möglichkeiten, die nicht passieren in der Zukunft.
00:50:55: Ich würde trotzdem noch gern bei der Bestattung bleiben, weil der Wiener hat ja, oder es wird ihm nachgesagt,
00:51:01: ein bisschen ein wähleidekranziges Verhältnis zum Tod zu haben. Gleichzeitig wird nicht viel darüber gesprochen.
00:51:07: Andererseits ist das Thema auch wieder so wichtig, dass es sich im Regierungsprogramm findet, im Regierungsprogramm der Stadt Wien wohlgemerkt.
00:51:14: Was muss man über die Bestattung Wien wissen, weil man Wien wirklich kennen will?
00:51:20: Also da wären zwei wichtige Redime von der Bestattung und Friedhöfegruppe.
00:51:23: Warum? Weil die Friedhöfe natürlich einen riesen grünen Raum auch sind.
00:51:27: Und das haben wir auch immer stärker betont und auch ein Kulturraum sind.
00:51:31: Und wir sind sehr stolz darauf zum Beispiel, ein Zentralfriedhof, dass wir von den Fremdenführerinnen und Fremdführern wissen,
00:51:37: dass für viele Besucher Wien es mittlerweile eine Pflichtbesucht geworden ist,
00:51:42: neben der Müllverbränung an logischer Spitze laut, auch den Friedhof zu sehen.
00:51:46: Den Zentralfriedhof? Den Zentralfriedhof zu sehen, aber auch andere.
00:51:50: Nicht nur wegen der prominenten Gräber, sondern auch wegen dem grünen Raum und der denkmalgeschützten Grabdenkmäler etc.
00:51:55: Das ist ein richtiges Thema. Und die Bestattung Wien, jeder der Todesfälle in seiner familienächsten Umgebung,
00:52:02: weiß, dass man hier eine besondere Qualität der Dienstleistung braucht.
00:52:06: Also hier ein großes Vertrauen gegeben, wo man muss, weil hier geht es um sehr persönliche Gefühle, um sehr persönliche Fahrabschiedungen.
00:52:12: Das kann die Bestattung Wien mit ihrem Personal gut gewährleisten.
00:52:15: Die Menschen haben einen extremen Servicegedanken gebart, mit viel Geduld.
00:52:19: Und man kann es ihnen absolut vertrauen. Man braucht keine Angst haben, dass persönliche Daten,
00:52:23: wohin auch immer, in der Welt der sozialen Medien, sich in Sekunden schneller wohin verbreiten, das passiert bei uns.
00:52:29: Da bin ich sehr froh darüber. Und wir brauchen auch einen Qualitätsbestatter wie die Bestattung Wien, die 7x24 Stunden da sind.
00:52:37: Weil jeder dem sowas passiert ist und es geht an niemanden vorbei, weiß, dass es immer ein unmöglicher Zeitpunkt ist.
00:52:43: Wo man diese Hilfe braucht und die dann auch bekommt. Und bei uns wird das ganze Spektrum angeboten.
00:52:48: Also man kann bei uns über die Homepage unterstützt mit einem Assistenten ein Bekreblis planen, wenn man das möchte.
00:52:55: Und man kann es auch, sage ich mal, meine Kinder sagen, immer old school.
00:52:58: Man kommt in eine Servicestelle oder man bestellt sich, macht sich einen Termin aus und wird besucht.
00:53:02: Und plant alles so im persönlichen Gespräch, wie man sich das vorstellt.
00:53:06: Und wir bieten das komplette Spektrum an, das ist mir auch wichtig.
00:53:10: Weil wir grundsätzlich Kundenorientierung oberste Maxime bei den Stadtwerken haben, das ist immer wichtig.
00:53:15: Und vielleicht bei der Bestattung noch mal einen Hauch wichtiger, weil man hier in einem besonders emotionalen, sehr empfindsamen und sehr verletzlichen Augenblick erwischt wird.
00:53:25: Glauben Sie, dass auch das Sterben gewissen Trends unterliegt, das wird ja immer beliebter auf Naturbestattungen zu setzen.
00:53:33: Auch das soll ja ausgebaut werden in Wien?
00:53:36: Also das hat sicher Trends, wenn man sich das einmal anschauen will, kann ja nur das Bestattungsmuseum einmal empfehlen.
00:53:41: Udo Brokst, Senkrechtbestattung.
00:53:43: Genau, da gibt es sehr viele Dinge in der Geschichte, die halt passiert sind.
00:53:47: Mir hat das immer sehr bemerkenswert empfunden, was da es gibt.
00:53:50: Natürlich gibt es immer mehr naturnahe Bestattung.
00:53:53: Und glaube ich, bei der Bestattung gibt es auch eine Tochter, nämlich die Tierfriedhof,
00:53:56: die bei den Friedhofen angesiedelt ist, wo sie Menschen von ihren Liebsten, vom Kanarenvogel bis zum Hund etc., Katzen sowieso verabschieden können
00:54:04: und einen Platz haben, wo sie sich gemeinsam erinnern können.
00:54:08: Und das ist wichtig, dass wir das anbieten, das ist bei jedem etwas anderes.
00:54:12: Und wir versuchen die Friedhöfe hier nochmal aus Grünraum stärker zu positionieren.
00:54:17: Und wir haben mit der BOK auch eine Studie angestellt, und die habe ich sehr bemerkenswert empfunden,
00:54:22: weil da habe ich viel dazu gelernt.
00:54:24: Der Klimaeffekt des Grünraums Friedhof ist nämlich eine Abkühlung von 1,5 Grad.
00:54:29: Und das ist bemerkenswert genau die Erwärmungskurve, die wir erreichen sollten,
00:54:33: um den Klimawandel noch halbwegs beherrschaftspazial mit den ganzen Expertinnen und Experten zu sagen.
00:54:38: Also hat der Friedhof ja auch eine ganz weitere Komponentin, die versuchen wir stärker auszubauen.
00:54:43: Und was heißt, dass es soll mehr gestorben werden?
00:54:45: Nein, das heißt, dass mehr Grünraum schaffen werden und dass wir auch in Ziegelungen gezielt machen.
00:54:50: Das heißt, in der Vergangenheit aus welchen Gründen auch immer ausfaltierte, betonierte Wege,
00:54:55: z.B. wieder Grün machen, also diese wieder frei machen, auch versicherungsfähig machen, etc.
00:55:02: Diese Wege behutsamen natürlich zu gehen.
00:55:04: Sie können von Friedhof nicht einfach humbauen und müssen halt Rücksicht nehmen dazu.
00:55:09: Das versuchen wir dort, aber das wird eine ganz wichtige Komponente.
00:55:12: Und es geht auch in die Richtung dort, wo wir Reserve-Flägen haben, die Friedhöfe mit den Erwärmen Gardening.
00:55:17: Also was mir die Kollegen und die Kollegen, die dort fahren, dort sagen, wir wieder erzählen,
00:55:21: erweitern wir unser Angebot jedes Jahr und das ist immer zu wenig.
00:55:24: Also es gibt immer mehr Nachfrage, als wir Erweiterungsflächen zur Verfügung stellen können.
00:55:29: Was ich auch sehr schöne Geschichte finde, weil unsere Kunden und Kunden damit unser Signal geben,
00:55:34: ja, das ist interessant, das wollen wir machen.
00:55:36: Und damit die Integration des Friedhofs in der städtischen Leben wir stärker betonen können,
00:55:41: weil es zu unserer Kultur auch dazu gehört.
00:55:43: Lebensnah sind, lassen Sie uns doch eine kleine Lockerungsübung machen, bevor wir zu den richtig persönlichen Fragen kommen.
00:55:50: Einverstanden? Wir machen einen Word-Rap. Ich stelle Ihnen 12 Fragen, die Sie am besten mit einem Wort beantworten.
00:55:58: Sind Sie bereit? Vier Tagewoche oder sieben Tagewoche?
00:56:01: Sieben für mich.
00:56:03: Sport vor oder nach der Arbeit?
00:56:05: Und?
00:56:06: Führen Sie Ihren Terminkalender selbst?
00:56:08: Nein.
00:56:09: Auf welche Eigenschaften achten Sie bei Bewerbern und Bewerberinnen am meisten?
00:56:14: Benehmen Weltoffenheit.
00:56:16: Gibt es eine gute Art zu kündigen?
00:56:18: Es gibt eine wertschätzende Art zu kündigen. Auf Augenhöhe, es ist immer ein massiver Eingriff in das Leben eines Menschen.
00:56:25: Was ist ja wichtigster Soft-Skill?
00:56:27: Zuhören können.
00:56:28: Auf welches Networking-Event können Sie nicht verzichten?
00:56:32: Auf ein Konzern, den wir tagnetzig bei uns, wo alle Führungskräfte der Wiener Stadtwerke zusammenkommen.
00:56:38: Wir reden hier von mehreren Hundert Menschen.
00:56:40: Office, Homeoffice oder Hybrid?
00:56:43: Office.
00:56:44: Welche Eigenschaft hat sie an die Spitze gebracht?
00:56:48: Das müssen Sie in Wahrheit meinen Eigentümer fragen, aber die Neugierer, glaube ich.
00:56:52: Gibt es das Work-Live-Balance?
00:56:55: Je höher die Hierarchite, desto weniger.
00:56:58: Sollten Väter und Mütter gleichlang in Elternkarrenz gehen müssen?
00:57:02: Gleicher, irgendwer wichtig, das Wort müssen, würde durch können dürfen, ersetzen.
00:57:07: Ihr Tipp an junge Leute, die erfolgreich werden wollen?
00:57:11: Mein Tipp wäre, grundsätzlich weltoffen und neugierig zu bleiben.
00:57:15: Das Wort Erfolg würde mich nicht von Hierarchie, Geld, Status-Symbol, Nopengen zum Beispiel.
00:57:21: Meine Eigenschaft ist, ich habe Freunde, die waren meine Freunde.
00:57:24: Als ich der kleine Peter weinelt war, die sind jetzt meine Freunde,
00:57:27: und die werden meine Freunde sein, wenn ich keinerlei hierarchische Funktionen mehr habe.
00:57:31: Das ist wichtig, das denke ich auch.
00:57:33: Herr Weinelt, Sie haben es schon angesprochen, Sie führen 18.000 Mitarbeiter.
00:57:40: Das ist wirklich viel. Wie macht man so was?
00:57:44: Das Wichtigste ist natürlich Vorbildsein.
00:57:47: Also ich sage meinen Führungskräften immer und versuche mir das immer vorzunehmen.
00:57:51: Und habe ein Umfeld, das mir da auch schonungslos Feedback gibt,
00:57:54: ist das, was ich sage und das, was ich tue, Deckungsgleich.
00:57:57: Und ist das verständlich.
00:57:59: Und zwar verständlich, ohne dass man eine gewisse Ausbildung dafür haben muss.
00:58:03: Sie sprechen gerne in Ritzeln.
00:58:07: Was mich interessiert ist, wie viel Freiraum gibt man da
00:58:11: und wie sehr muss man kontrollieren?
00:58:13: Wie ist da die Balance? Wie viel Freiraum geben Sie?
00:58:16: Wie ich den Führerschein gemacht habe, hat das Wort Vertrauensgrundsatz gegeben.
00:58:20: Ich weiß nicht, ob das jetzt immer noch so heißt.
00:58:22: Ich nehme mal alles wieder neudeutscheres Wort dafür geben.
00:58:25: Ich gehe immer vom Vertrauensgrundsatz aus.
00:58:27: Das heißt, ich gebe immer einen Gehaltsvorschuss in Vertrauen.
00:58:32: Und schaue mir den Menschen an, wie ich arbeite, hol mir Feedback aus.
00:58:36: Ich bin ein großer Freund von 63 Grad Feedback.
00:58:39: Und schaue mir die Ergebnisse an, was er mir erzählt und was ein Umfeld erzählt.
00:58:43: Wenn das Deckungsgleich ist, dann mache ich das Vertrauen immer größer.
00:58:46: Wenn hier etwas nicht zusammenpasst, dann warte ich nicht auf das Jahreszielgespräch
00:58:51: oder sonstige Meilensteine, die man im Projekt normalerweise hat,
00:58:54: sondern versuche sofort ein Gespräch zu finden
00:58:56: und je nach Menschentyp, zum Beispiel bei einem Spaziergang,
00:58:59: oder was ich für richtig halte, dass dieser Mensch nicht mehr öffnen kann.
00:59:03: Also Sie leben als schwierige Gespräche bei Spaziergängen zu führen?
00:59:08: Ich habe gelernt, dass das habe ich von meinen drei Kindern gelernt.
00:59:11: Die haben wir beim Wandern mehr erzählt,
00:59:13: als ich jemals zu Hause am Küchentisch erfahren hätte.
00:59:16: Wahrscheinlich, weil das Thema erzählen gar nicht zum Vordergrund war,
00:59:19: sondern eher das Thema Wandern.
00:59:21: Und ich habe gemerkt, dass schwierige persönliche Gespräche,
00:59:24: wo es ums Öffnen geht oder wo man Feedback bekommt
00:59:27: oder Feedbegibt, das nicht einfach ist.
00:59:29: Die meisten Menschen, dass bei einem Spaziergang,
00:59:32: also wir reden hier wirklich von einem gemütlichen Spaziergang
00:59:35: auf eberner Fläche, das viel besser können als in einer Büro
00:59:38: oder was auch sonst immer Umgebung.
00:59:40: Ich vermeide solche Gespräche grundsätzlich lokale etc.,
00:59:43: sondern ich suche da immer, bis sie umgestört hat.
00:59:46: Das finde ich interessant, vielleicht für die Menschen,
00:59:48: die nicht in Wien wohnen und uns zuhören,
00:59:50: man muss wissen, dass die Stadtwerke an einem der verkehrsreichsten Punkte
00:59:54: ganz für Österreichs liegen, nämlich beim Knotenbrater.
00:59:57: Wo gehen Sie da spazieren?
00:59:59: 500 Meter davon bin ich im Brater und die Geschichte ist erledigt.
01:00:02: Alles klar.
01:00:03: Sie haben selbst erwähnt, die Stadtwerke bilden sehr viele Lehrlinge aus,
01:00:07: 240 pro Jahr kommen neu dazu.
01:00:09: Ich glaube insgesamt sind Sie immer so rund 700.
01:00:12: Haben Sie persönlich Kontakt zu den Lehrlingen?
01:00:15: Ja, also wir haben sozusagen immer einen Event,
01:00:18: wo ich die Lehrlinge begrüsse.
01:00:20: Letztes Mal, letztes Jahr hatte ich die Riesenfreude,
01:00:23: dass ich der Herr Bürgermeister für Zeit genommen habe,
01:00:25: was ich besonders bemerkenswert gefunden habe.
01:00:27: Ich kenne den Terminkalender meines Herr Bürgermeisters nicht im Detail,
01:00:30: aber ich kann mir vorstellen, dass hier kaum Luft gibt,
01:00:32: was bei den jungen Damen und Herren so einer irrsinnigen Motivation geführt hat,
01:00:36: weil wer ja kann schon ein Selfie mit dem Miner Bürgermeister
01:00:38: in seiner ersten Arbeitswoche vorweisen.
01:00:40: Also das war sensationell.
01:00:42: Also, der Herr Bürgermeister konnte sich vor selbst wünschen, Kameretten.
01:00:45: Das muss man wirklich sagen.
01:00:47: Und das Interessante ist nicht nur die jungen Damen und Herren,
01:00:50: die die Lehre angetreten haben,
01:00:52: sondern auch die Mütter und Väter wollten auf dem Selfie mit drauf sein.
01:00:56: Was ein organisatorische Challenge war, aber es ist, glaube ich, gut gelungen.
01:01:00: Ich bin in meinem Austausch mit unseren Ausbildnerinnen.
01:01:03: Da gibt es auch diverse Formate Ausbildner, Dialoge.
01:01:05: Seiner davon, wo alle Ausbildner der Stadtwerke zusammenkommen,
01:01:08: wir die Dinge besprechen.
01:01:10: Besucht ist regelmäßig.
01:01:12: In die Lehrwerkstätten haben wir so Feedback ein.
01:01:14: Ja, das ist mir wichtig hier aus der, sozusagen vor,
01:01:17: dass der Lehrlingsfront zu erfahren, wo stehen wir, was läuft gut.
01:01:20: Das ist immer schön. Aber wo sind vielleicht Druckpunkte?
01:01:22: Wo muss man aufpassen?
01:01:24: Das finde ich interessant. Was kommt denn von den jungen Leuten,
01:01:27: wenn sie mit ihnen reden, welche Ideen haben,
01:01:30: die kriegen sie auch Inspiration?
01:01:32: Ganz sicher. Wir bieten Lehrlingen zum Beispiel ein.
01:01:34: Wir haben bei dem Konzern dem einen Tag,
01:01:36: wo alle für uns Kräfte der Stadtwerke zusammenkommen,
01:01:38: auch immer wieder Lehrlinge mit dabei, die uns Feedback geben.
01:01:41: Wie muss man das machen?
01:01:43: Und zum Beispiel unsere Kommunikation.
01:01:45: Hat für den Lehrling viel gelernt, wie eine Kommunikation aussehen muss,
01:01:48: wie viel Lehrling interessant ist,
01:01:50: wie welche Kanäle mit welchen Spots wir werben.
01:01:52: Weil ein Spot, der nicht machen würde, der wäre total daneben.
01:01:55: Der muss für 16-Jährige kompatibel sein.
01:01:58: Und das ist entscheidend.
01:02:00: Da lernt man viel von den Lehrlingen.
01:02:02: Man kriegt viel über das Feedback, wie die Organisation wirklich funktioniert.
01:02:05: Das war ganz entscheidend, einer der Gründe,
01:02:07: warum wir, glaube ich, sehr erfolgreich sind,
01:02:09: mit Mädchen in technischen Lehrberufen.
01:02:11: Ein Umfeld zu schaffen, wo sich Mädchen wohlfühlen.
01:02:13: Da geht es viel um Vorbilder.
01:02:15: Bildnerinnen, Werkmeisterinnen, Technikerinnen, junge Frauen sind,
01:02:18: die mit einer modernen Frisur lange Fingernägel,
01:02:21: lackierten Fingernägel an technischen Job machen.
01:02:23: Ist das Thema der Mythos, den es immer gibt?
01:02:25: Ich kann keine langen Haare haben,
01:02:27: kann keine lackierten Fingernägel haben in einem technischen Beruf.
01:02:30: Über das lächeln unsere Mädchen noch mehr.
01:02:32: Und was mir besonders freut, ist,
01:02:34: sind wir immer bereit, wir sind auf diversen Jobmessen in den Schulen etc.
01:02:37: Da sind immer die Lehrlinge, meistens so vom zweiten Lehrjahr,
01:02:40: die schon ein bisschen Erfahrungen mitbringen.
01:02:42: Der schon wissen, wie eine Berufsschule funktioniert, mit dabei.
01:02:45: Und die sind die besten Werbeträger, die wir haben.
01:02:47: Weil wir können viel erklären.
01:02:49: Aber ein 15-Jähriger, 16-Jähriger, von einem 17-, 18-Jähriger fort,
01:02:53: wie es wirklich läuft, das ist unschlagbar.
01:02:56: Viele Wirtschaftsreiber in der Klagen,
01:02:59: ja, dass vielen Jugendlichen die Grundkenntnisse im Lesen schreiben,
01:03:03: rechnen viel. Erleben Sie das auch?
01:03:05: Ja, also jetzt kann man viele von den Dingen bejahmen.
01:03:08: Aber da gibt es bis zu weit zurück in die griechische Geschichte,
01:03:11: Beispiele, wo immer die Generation, die einem nach ihnen kommt,
01:03:14: immer bejahmet wird. Ich sehe das nicht so.
01:03:16: Mag sein, dass die eine oder andere Kompetenz ein bisschen verloren gegangen ist.
01:03:19: Ich sage selbst, die kann man erinnern, ich bin ein Meister im Kopf rechnen,
01:03:22: weil wir wurden trainiert in der Volksschule darauf.
01:03:25: Meine drei Kinder sind noch nicht Taschenrechner verloren.
01:03:27: Jetzt lache ich zwar ab und zu beim Spiel darüber,
01:03:30: ob das wirklich kriegsentscheidend ist, glaube ich nicht,
01:03:32: weil mit der technischen Infrastruktur, mit der KI kann man die Dinge lösen.
01:03:36: Wir haben die besten Erfahrungen mit den sogenannten Contests,
01:03:39: wo diese jungen Mädchen und Burschen einmal in eine Lehrwerkstätte kommen
01:03:44: und man sich dort anschaut, die sehen, wie schaut so etwas wirklich aus,
01:03:47: wie funktioniert das? Und man sieht unsere Ausbildnerinnen und Ausbildner
01:03:50: für Erfahrung. Wenn jemand Werkzeug angreift und wie er es angreift,
01:03:54: sagt schon viel darauf aus, interessiert jemand so ein Beruf ja oder nein.
01:03:58: Und das haben wir auch gelernt von unseren Lehrlingen,
01:04:01: dass wir komplett weggegangen sind von irgendwelchen Tests,
01:04:04: wo man ausrechnen muss, so der Klassiker, wenn man es aus der Schule noch kennt.
01:04:07: Ich bin erwarnt, mit Länge mal Breite muss die Fläche ausrechnen.
01:04:10: Stolperstein ist immer das Fenster oder die Tür davon abzuziehen.
01:04:14: Ja, das kann man machen. Da kann man jetzt darüber bejahmen,
01:04:17: dass die meisten das übersehen. Ist das in der Praxis relevant, ich glaube nicht.
01:04:21: Wo wir wirklich viel investieren, ist in Deutschkurse etc., das ist schon ganz entscheidend.
01:04:25: Da kann man auch noch, da gibt es Luft nach oben, das muss man ganz klar sagen.
01:04:29: Aber ich sage aus Betrieb natürlich, investiert man hier sehr stark,
01:04:33: aber es hat auch einen riesen Vorteil, wenn man kann diese Menschen
01:04:36: aus Betrieb sich auch ganz stark schon in die Kultur heranziehen, die man dann braucht.
01:04:40: Und das hat einen schwer betriebswirtschaftlich zu bewertenden Benefit.
01:04:45: Aber ich glaube, dass der im Wahrheit ein sehr großer Antide ist,
01:04:48: wenn man das einmal über 5 oder 10 Jahre berechnen will.
01:04:51: Jetzt erleben wir oft, dass junge Menschen gerade am Ende
01:04:54: ihre Pflichtschulzeit irgendwie zu stolpern beginnen,
01:04:57: das 9. Schuljahr nicht positiv abschließen.
01:05:00: Haben junge Leute, die das 9. Schuljahr nicht positiv abschließen,
01:05:05: bei den Wiener Stadtwerken eine Chance unterzukommen?
01:05:08: Also wir bieten da sehr viel an, es ist immer eine Willensfrage.
01:05:12: Und gerade bei diesen Schnuppertagen oder so sieht man, ob jemand wirklich den Job machen will.
01:05:17: Und wenn man jetzt ganz ehrlich ist an viele von den Lehrlingen,
01:05:20: wenn ich die noch ein paar Wochen frage, was ist das schönste neuen Beruf?
01:05:23: Und wie gesagt, wir bilden 20 Berufe aus, also ein riesen Spektrum.
01:05:26: Dann ist 99% der Antworten sind das Schönste an meinem Job ist,
01:05:30: dass ich nicht mehr in die Schule gehen muss.
01:05:32: Und so ehrlich muss man auch sein, wie aus akademisch bis publikum,
01:05:35: die Menschen wollen diesen Beruf, diese Berufe machen,
01:05:38: weil sie eben nicht mehr in die Schule gehen wollen.
01:05:40: Dass es für jemanden, der ein Studium hinter sich gebracht hat,
01:05:43: vielleicht unvorstellbar.
01:05:44: Aber sind wir doch froh, weil wo wir an die ganzen Handwerkerinnen, Handwerker,
01:05:48: wo wir unser Lebensqualität, die wir damit haben, wenn wir diese Menschen nicht hätten.
01:05:53: Die Frage, die ich eigentlich hatte, ob die Energiewirtschaft
01:05:56: noch immer ein männlich dominierte Beruf ist,
01:05:58: die haben sie mir eigentlich beantwortet.
01:06:00: Die Frauen haben stark aufgeholt, nicht zuletzt unter ihrer Ägide.
01:06:04: Jetzt ist es aber im Moment dann so, dass viele große Unternehmen,
01:06:07: auch im Zuge der Wirtschaftskrise, die Themen Gleichstellung
01:06:11: und Diversität eher zurückgestellt haben.
01:06:14: Also zum Beispiel für die Firma SAP ist das überhaupt kein Thema mehr,
01:06:17: das auch zum Teil auch aus politischen Gründen.
01:06:20: Wie halten Sie es damit bei den Stadtwerken?
01:06:23: 180 Grad anders.
01:06:26: Weil es eine politische Vorgabe ist?
01:06:29: Nein, es ist eine persönliche Überzeugung, dass Peter weinelt.
01:06:32: Und jetzt einmal ganz nüchtern, sozusagen die Meinung dazu.
01:06:36: Ganz beinhalt betriebswirtschaftlich.
01:06:39: Würde ich aus Konzernen, egal welcher Konzern, das niemals so sagen,
01:06:42: weil ich schließe damit gewisse Gruppen aus,
01:06:46: die, und wir haben den angespannten Arbeitsmarkt von Bayern erlebt,
01:06:49: die, wenn ich die nicht erschließen kann,
01:06:51: werde ich die Arbeitskräfte der Zukunft nicht finden.
01:06:53: Und das erfordert es für einen schweren betriebswirtschaftlichen Fehler
01:06:56: und erhalten auch für einen kulturellen Fehler.
01:06:58: Weil man muss ja überlegen, wie kommen wir von unseren Kunden so.
01:07:02: Und wenn ich eine sehr diverse Unternehmenskultur habe,
01:07:04: dann ist die Wahrscheinlichkeit,
01:07:06: dass ich mit der richtigen Kultur auf den Kunden die Kundin zukomme,
01:07:09: viel, viel größer, also wenn ich nur eine männlich dominierte,
01:07:13: weißer Mann, so wie ich, 59 Jahre alt Kultur habe,
01:07:16: ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich daneben liege, sehr groß.
01:07:19: Und dieses Kriterium, das ist ein vollkommenes betriebswirtschaftliches Ritzel,
01:07:24: wie man das so zur Seite schieben kann.
01:07:26: Und persönlich, also gerade die Konzerne, die Sie jetzt gerade ändern,
01:07:29: müssen Sie schon mal die Frage gefallen lassen,
01:07:31: was mit Ihrer Glaubwürdigkeit ist, wenn ich jahrelang in eine Richtung gehe.
01:07:35: Und jetzt nur weil Sie gewisse Rahmenbedingungen ändern haben,
01:07:37: gehört euch Marsch sage, könnte es auch sein,
01:07:39: dass Sie mit der Glaubwürdigkeit auch bei anderen Themen verloren haben,
01:07:42: weil eines ist ganz klar, Vertrauen kann ich einmal gewinnen.
01:07:45: Und es ist eine Dauerarbeit, es zu erhalten.
01:07:47: Verloren ist es ganz schnell und wiederbekommen meistens unmöglich.
01:07:51: Jetzt sind die Wiener Stadtwerke eine Holding,
01:07:54: wo die gesamte kritische Infrastruktur Wien quasi ausgelagert
01:07:58: und zusammengefasst wurde.
01:08:00: Dennoch ist dafür in der Wiener Stadtregierung immer ein Stadtrat
01:08:04: oder eine Stadträt in zuständig.
01:08:06: Die Verantwortung für die Stadtwerke gilt als Machtfaktor in der Wiener Politik.
01:08:12: Wie stark spüren Sie den heißen Atem der Politik in Ihrem Nacken?
01:08:16: Also ich hab die Politik immer sehr einerseits fordernd, aber sehr unterstützender lebt.
01:08:21: Unser gemeinsames Projekt "Raus aus Gas" im Wien wäre ohne die Wiener Politik unmöglich,
01:08:26: weil man Rahmenbedingungen braucht, die eines Erste werden die Möglichkeit bringen,
01:08:30: dass man diese Dinge umsetzen kann.
01:08:32: Also ich fühle das eher im Unterstützenden der Rückenwind
01:08:35: und es ist die Aufgabe eines Eigentümmers,
01:08:37: auch sehr langfristige Ziele zu diskutieren,
01:08:40: wie zum Beispiel unser "Raus aus Gas"-Konzept bis 2040.
01:08:43: Und meine Aufgabe ist es mit den verantwortlichen Führungskräften,
01:08:46: in dem Fall vor der Energie, Lösungen zu finden, wie wir dort hinkommen können,
01:08:50: vielleicht eine oder andere Rahmenbedingungen einzufordern,
01:08:53: die wir in Wien bzw. auch mit dem Bund umsetzen können.
01:08:56: Also insofern erlebe ich, dass das sehr konstruktiv ist miteinander
01:08:59: und ich bin sehr froh, dass ich einen Eigentümer habe, der auch sehr klare Vorstellungen hat.
01:09:04: Wie frei sind Sie denn in Ihren Entscheidungen? Was würden Sie sagen?
01:09:07: Also das muss man jetzt ganz nüchtern sagen.
01:09:09: Das Unternehmen wie der Stadtwerke gehört der Stadt Wien
01:09:12: und unsere Aufgabe ist den Interessen der Stadt Wien zu folgen
01:09:16: und nicht individuelle Selbstverwicklungstinge umzusetzen.
01:09:19: Aber natürlich ist es meine Aufgabe...
01:09:21: Sie wissen vielleicht manche Dinge besser als jemand in der Politik.
01:09:24: Das ist meine Aufgabe, Dinge anzusprechen
01:09:27: und nicht damit hinter dem Berg zu halten.
01:09:29: Meine Art ist, das immer in sehr vertraulichen Runden zu machen.
01:09:32: Da ist auch meine Erfahrung, dass das sehr gut gehört wird,
01:09:35: um gemeinsame Dinge zu beschließen
01:09:37: und dann ist es teilweise Aufgabe der Politik, in der Kommunikation zu gehen.
01:09:41: Teilweise ist es eine gemeinsame Aufgabe.
01:09:43: Teilweise liegt es dann an mir und meinem Team, das entsprechend umzusetzen.
01:09:46: Aber es geht nicht hier, da darf es niemals um persönliche Eitelkeiten gehen.
01:09:49: In Wahrheit geht es darum, dass zwei Millionen Menschen
01:09:52: mit unserer Dienstleistung zufrieden sind
01:09:54: und das sind sie meistens, wenn alles so funktioniert, dass sie es gar nicht merken.
01:09:58: Herr Weynelt, wie entspannen Sie sich?
01:10:00: Also ich habe zwei große Glücksfälle.
01:10:03: Ich bin mit weit über 30 Jahren mit derselben Frau verheiratet.
01:10:06: Das ist eine gewisse persönliche Sicherheit und Stabilität,
01:10:09: die wahnsinnig viel Kraft gibt.
01:10:11: Ich habe drei Kinder, die erwachsen seinen eigenen Wegegehen,
01:10:13: auf worauf ich sehr stolz bin.
01:10:15: Und eine Familie, die sehr zusammenhält.
01:10:17: Und ich bin ein leidenschaftlicher Sportler.
01:10:19: Und da habe ich ganz gern Dinge, die herausfordernd sind
01:10:22: und vielleicht ein bisschen einen langen Atem erfordern.
01:10:24: Und das Versuche hat so gut es geht, in meinem Leben entsprechend unterzubringen.
01:10:29: Jetzt habe ich recherchiert, dass Sie ein Bergläufer sind.
01:10:32: Das ist ja noch einmal etwas Besonderes.
01:10:34: Was gefällt Ihnen denn daran, irgendwo hinauf zu rennen, wo andere gehen?
01:10:40: Alleine die Tatsache, dass es funktioniert,
01:10:42: dass ich hinauflaufen kann, wo andere gehen oder gar nicht darauf kommen.
01:10:45: Aber die Liebe zu den Bergen haben wir meine Eltern mitgegeben.
01:10:48: Also wenn wir Zeit hatten, kommen wir aus dem oberen Waldviertel,
01:10:51: dann hat unser Vater geschnappt, meinen Brut und mich.
01:10:54: Und wir sind nach Maria Zell oder ins Gesäuche reingefahren
01:10:57: und haben einen Tag oder zwei mit einer Vernachtung irgendwo auf den Bergen verbracht.
01:11:01: Also das habe ich sozusagen mit der Muttermilch mitbekommen.
01:11:04: Aber da sind Sie gegangen?
01:11:05: Da sind wir gegangen, natürlich gewandert.
01:11:07: Das war damals auch ganz andere Zeit.
01:11:09: Das mit dem Berglaufen hat sich erst so entwickelt.
01:11:12: Und irgendwann ist mein Marathon laufend zu fahrt geworden.
01:11:15: Und mein Mathematikprofessor hat mir mitgegeben,
01:11:18: dass das Laufen ja nur vom Leigenswinkel sozusagen ein bisschen abhängt
01:11:21: und die Liebe der Bergen mit dem Anstieg.
01:11:23: Also wenn Sie einmal bei irgendeinem Ultrabewerb die Nacht durch
01:11:28: dann in einen Sonnenaufgang in 2000er nach höheren Metern hineingelaufen sind
01:11:33: und das Erwachen der Natur und der Umgebung einmal gespürt haben
01:11:36: und ganz für sich alleine sind.
01:11:38: Und so ein Ultrabewerber, das ich gerne mache,
01:11:41: das ist auch ein Freiraum, den ich ganz selten habe,
01:11:43: weil da bin ich nur mit mir alleine
01:11:45: und nur in Wahrheit für mich da in dem Moment.
01:11:47: Und es gibt ja eine jesonische Kraft.
01:11:49: Was war der beste Ultraevent, den Sie bis jetzt gemacht haben?
01:11:52: Also das war sicher der groß gelockten Ultra,
01:11:55: wo ich noch unter 10 Kilometer und 28 Stunden ins Ziel gekommen bin.
01:11:58: Das war sicher auch nicht der schönsten.
01:12:00: Was ist es schwieriger, hinaufzulaufen oder hinunterzulaufen?
01:12:03: Rein vom Körperlichen ist natürlich hinauf schwerer.
01:12:06: Von der Konzentration halten hinunter,
01:12:09: weil man darf sich keine endzige Sekunde erlauben,
01:12:12: nicht konzentriert auf den Boden zu sein.
01:12:14: Weil Sie können es nicht mehr korrigieren.
01:12:16: Und Sie schaffen es tatsächlich, 28 Stunden konzentriert zu sein?
01:12:20: Das ist irgendwie, glaube ich, meiner DNA drinnen,
01:12:22: Dinge nicht ganz leicht aufzugeben.
01:12:24: Wie oft pro Woche gehen Sie denn so zur Übung laufen?
01:12:29: Also das muss man sich jetzt schon ein bisschen
01:12:31: als professionelles Programm vorschönen.
01:12:33: Also das ist ein gewisser Trainingsplan zu machen,
01:12:35: da geht es nicht nur um Laufen, da geht es um Ausdauer.
01:12:38: Aber ich mache sicher 10 Mal in der Woche Sport.
01:12:40: Und wie bringen Sie das unter?
01:12:42: Ich meine, Sie sind CEO?
01:12:43: Ganz früh oder ganz spät.
01:12:45: Also Sie stehen in der Früh auf,
01:12:47: um 5 Uhr früh gehen, 2 Stunden trainieren, laufen?
01:12:50: Kann passieren.
01:12:51: Oder mit irgendwelchen Krafteinheiten?
01:12:54: Wenn eine Abendveranstaltung vorbei ist
01:12:56: und alle mit dem 3. Bier beginnen,
01:12:58: bin ich sicher nicht mehr dort,
01:13:00: sondern schon unterwegs, um irgendwas zu machen.
01:13:02: Und dann schauen wir nicht die Spätnachrichten an,
01:13:04: sondern drehe noch eine Runde.
01:13:05: Und da gelten Sie dann im Konzern trotzdem als gemütlicher Kerl?
01:13:09: Das müssen Sie bei meiner Konzernmütter besser fragen.
01:13:12: Was genau gibt Ihnen diese Art der Entspannung?
01:13:16: Ich habe schon gesagt, wenn man bei den Ultra-Events mit sich alleine ist,
01:13:21: wie nutzen Sie das? Denken Sie danach?
01:13:24: Oder was ist so toll, mit sich alleine zu sein?
01:13:27: Also was man sich nicht vorstellen kann,
01:13:29: ist wahrscheinlich das Freiräumen des Kopfes,
01:13:31: dass das einmal ganz entscheidend ist.
01:13:33: Das geht bei anstrengenden Drehenseiten,
01:13:35: egal was Sie machen am besten.
01:13:37: Man räumt den Kopf am besten einmal frei.
01:13:39: Damit ist man ein bisschen unbeschwerter von den Alltagssorgen.
01:13:42: Es gibt sportpsychologische, total viele Erklärungen,
01:13:44: die alles ausgeschüttet werden, was man für Denkprozesse in Kraft setzt.
01:13:48: Und das stärkt die persönliche Resilienz.
01:13:50: Ich glaube, der Hauptnutzen liegt darin,
01:13:52: dass es mir einfach die innere Luhe und diese innere Kraft gibt.
01:13:56: Ich dürfte aber historisch irgendwas mitbringen in diese Richtung,
01:14:00: ohne dass ich das genau ...
01:14:01: Weil eines der wenigen schönen Ereignisse an der Energiekrise war,
01:14:05: dass sich viele Menschen, die mir sehr lang gekannt haben,
01:14:07: wieder gemeldet haben.
01:14:08: Und bei einem 40-jährigen Matura Joveler,
01:14:10: mir jemand gesagt hat, ich wurde deshalb damals bei der Matura
01:14:13: am Samstagabend das letzte eingeteilt,
01:14:15: weil schon immer klar war, dass ich die besten Nerven hatte.
01:14:18: Ob das stimmt, keine Ahnung.
01:14:19: Ich kann mir aus mich und 18-Jährigen nicht mehr erinnern.
01:14:22: Aber scheinbar hat sie etwas gegeben,
01:14:23: was mir immer schon ausgezeichnet hat.
01:14:25: Und das kann man gut mit sowas trainieren.
01:14:27: Ich kenne das aber auch von anderen.
01:14:28: Ich kenne Menschen, die können sich gut beim Musik entspannen.
01:14:31: Ich bringe Menschen, die können sich gut damit entspannen,
01:14:33: wenn sie am Abend in die Alpertina oder wohin gehen.
01:14:35: Und die Kunstwerke lautlos einmal einfach auf sich einwirken lassen.
01:14:39: Ich brauche halt, nachdem ich einen sehr sitzeiten Job habe, die Bewegung.
01:14:43: Wie schätzen Sie sich denn selbst als Führungsfigur ein?
01:14:47: Wie sind Sie als Chef?
01:14:49: Also das ist sicher ein Thema,
01:14:51: wo 360° FitBag einem viel helfen kann.
01:14:55: Ich habe den Ruf sehr klar zu sein und sehr direkt zu sein.
01:15:00: Also man kennt sich bei mir aus und ich kann Dinge auch nehmen.
01:15:03: Ich bin ein Teamspieler, der sich aber die letzte Entscheidung traut und dazu auch steht.
01:15:10: Das ist auch einer der wenigen Dinge, was man aus der Energiekrise positiv mitnehmen kann.
01:15:14: Meine Menschen haben gemerkt, wenn sie mit mir da arbeiten,
01:15:17: dass ich auch sozusagen in der ersten Reihe stehe
01:15:20: und die unangenehmen Dinge mache und den Rücken stärke.
01:15:23: Ich gehe nicht zur Seite.
01:15:24: Das ist schön, aber sind Sie nicht auch ein bisschen,
01:15:27: wie soll man sagen, einschüchtern?
01:15:29: Ich meine, wenn jemand so tough ist zu sich selbst,
01:15:32: wenn jemand so viel von sich selbst verlangt,
01:15:34: wie Sie jetzt auch gerade erzählt haben,
01:15:37: im privaten, um sich zu entspannen,
01:15:39: fordern Sie da vielleicht manchmal zu viel auch von Ihrem Gegenüber?
01:15:44: Das ist sicher ein Thema.
01:15:45: Also ich bin sicher für die meisten Menschen zu schnell.
01:15:47: Ich habe sehr schnelle Auffassungsgaben,
01:15:49: komme damit schnell zu Ergebnissen,
01:15:51: wo man anderen sozusagen in der Erklärung befindet.
01:15:54: Und jeder, der an meinem Umfeld arbeitet,
01:15:56: dann habe ich vor dem ersten Tag gesagt,
01:15:58: du musst da schön überlegen, wo du das da hinlegst.
01:16:00: Du musst mit mir mit.
01:16:02: Und Work-Life Balance ist eine sehr eingeschreckte Geschichte.
01:16:05: Aber alles andere wäre erstens nicht ehrlich.
01:16:07: Und zweitens auch meiner Rolle nicht gerecht,
01:16:09: weil man kann nicht 18.000 Menschen führen
01:16:12: und dann als Erster die Work-Life Balance sozusagen
01:16:15: für sich selbst in Anspruch nehmen.
01:16:17: Das funktioniert nicht.
01:16:18: Und das wäre da ein komplett verkehrter Ansatz.
01:16:20: Aber natürlich habe ich keinen Sucht nehmen.
01:16:22: Also ich habe Menschen in meinen Umfeld,
01:16:23: die sagen, ich muss jetzt raus, das reicht.
01:16:25: Das kann ich nehmen.
01:16:27: Und es ist auch wichtig, dass man mir das sagt.
01:16:29: Aber im Umfeld ist es sicher nicht einfach.
01:16:31: Wir haben so Schnuppertage,
01:16:33: wo man mal einen Tag mit mir mitlaufen kann.
01:16:35: Das haben schon Kollegen in Anspruch genommen.
01:16:37: Es wollte keiner einen zweiten.
01:16:39: Wenn Sie so zurückblicken auf Ihre Karriere,
01:16:41: worauf sind Sie am meisten stolz?
01:16:44: Das ist schwer zu sagen.
01:16:46: Und wann sind das eher die persönlichen Dinge.
01:16:48: Da ist meine Erinnerung.
01:16:49: Ich habe noch sehr junger Geschäftsführer,
01:16:51: wie die San Bandling.
01:16:53: Also Netzbetreiber trennen vom Vertrieb
01:16:56: und von der Erzeugung ein Unternehmen.
01:16:58: Das hat Windström geheißen, 2010 in zwei Unternehmen gespalten.
01:17:01: Das ist eines, die Wiener Netze dann geworden.
01:17:03: Und das andere ist die Wienerlergie.
01:17:05: Und es sind zwei Mitarbeiterinnen zu mir gekommen,
01:17:07: die gesagt haben, du, das mit dem Gesetz
01:17:09: und mit dem Mann Wandlingen verstehe ich nicht.
01:17:11: Sagen wir, in welches Unternehmen du als Chefin gehst,
01:17:13: und dort wollen wir auch hin.
01:17:15: Und das halte ich immer noch aus eines der größten Komplimente,
01:17:18: die ich jemals im Leben beruflich bekommen habe.
01:17:20: Wann ist Ihnen zuletzt die Energie ausgegangen?
01:17:23: Noch nie.
01:17:24: Was möchten Sie im Jüngeren ich heute gerne zu rufen?
01:17:28: Nimmt ein bisschen mehr Zeit für dich selbst.
01:17:30: Peter Weineld, vielen Dank für das Gespräch.
01:17:33: Dankeschön.
01:17:34: Wenn Ihnen diese Folge gefallen hat
01:17:41: und Sie unsere Arbeit unterstützen wollen,
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01:17:45: Alle Infos dazu gibt's auf abo.derstandard.at.
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01:17:52: Scholt Wilhelm ist unser Chef vom Dienst.
01:17:55: Unsere Musik stammt von Maximilian Bles.
01:17:58: Ich bin Petra Stuber.
01:18:00: Vielen Dank fürs Zuhören. Bis zum nächsten Mal.
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