Infineon-Managerin Sabine Herlitschka: KI-Blase, Chip-Krieg, Trump, Star Trek

Shownotes

Das Rennen um die künstliche Intelligenz und ein weltweiter Kampf um die Mikrochips sorgen für einen beispiellosen Boom der Hochtechnologie. Eine Frau, die hier eine zentrale Rolle in Österreich spielt, ist Sabine Herlitschka. Die Vorstandsvorsitzende von Infineon Österreich verantwortet Milliardenumsätze und führt damit die High-Tech-Industrie in Österreich an. Sie verrät im STANDARD-Podcast "CEO" mit Gerold Riedmann, wie die Innovationen auch aus Österreich die Welt verändern, wieso China im Rennen um die schnellsten Prozessoren noch zurückhängt und wie sich der KI-Boom mit unseren beschränkten planetaren Ressourcen ausgehen soll.

Herlitschka erklärt, wieso Donald Trumps Versprechen von einer unabhängigen US-Industrie unrealistisch sind und warum Europas Techindustrie auch Verantwortung für die militärische Sicherheit übernehmen muss. Und sie erzählt in dieser Folge, wie die europäische Raumfahrt von den Umbrüchen in den USA profitiert und wieso sie ein großer Fan von "Star Trek" ist

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00:00:06: Das reinen um die künstliche Intelligenz und ein weltweiter Kampf um Mikrochips sorgen für einen weltweiten Boom der Hochtechnologie.

00:00:12: Eine Frau, die dabei eine absolut zentrale Rolle in Österreich spielt, ist Sabine Herrleczka.

00:00:17: Die Vorstandsvorsitzende von Infineon verantwortet Milliardenumsätze und führt damit die Hightech-Industrie in Österreich an.

00:00:25: Sie verrät uns, wie Chips aus Österreich unseren Alltag verändern und warum es die globale Vernetzung mehr denn je braucht.

00:00:34: Dieser zweiten Staffel vom CEO-Podcast gibt es uns nicht nur zum hören, es gibt uns auch zum sehen.

00:00:40: Und ich freue mich, dass ihr dabei seid.

00:00:42: Mein Name ist Gerald Riedmann und jetzt geht's los mit dem CEO-Podcast der Standard.

00:00:51: Frau Herrlichke, Sie sagen ja gerne, dass Infineon in fünfzig Prozent der Rechenzentren weltweit mit den Chips vertreten ist.

00:00:58: Ein unglaublicher Boom, der im Bereich der Rechenzentren sich momentan abspielt, vor allem eine Firma wird da immer wieder genannte NVIDIA.

00:01:06: Wie blicken Sie denn eigentlich?

00:01:07: Nicht auf Ihr Unternehmen, sondern auch auf NVIDIA?

00:01:10: KI ist ein ganz wesentlicher Trend, künstliche Intelligenz.

00:01:14: Und das künstliche Intelligenz wird viele unserer Lebensbereiche noch viel stärker prägen, als es das jetzt schon tut.

00:01:22: Und dahinter stehen dann Anbieter.

00:01:24: NVIDIA ist einer davon.

00:01:25: Es wird andere sicherlich auch geben, je nachdem, wo dann auch die Technologie am Schluss Vertreten ist, auch da tut sich sehr viel.

00:01:33: Aber Nvidia ist auch unternehmerisch eine tolle Geschichte, wenn man sich anschaut, innerhalb wie kurzer Zeit, die welche Marktposition sich erarbeitet haben.

00:01:42: Also das ist schon atemberaubend, was da gelungen ist.

00:01:45: Und ja auch verkörpert nichts besser diese Kursentwicklung, die unglaublich ist.

00:01:50: Auch immer größer werden die Angst von Anlegern vor dieser KI-Blase.

00:01:54: Jetzt, wenn man sich den Kurs von Infineon vergegenwärtigt.

00:01:58: eher seitwärts verläuft, sage ich jetzt mal freundlich über die vergangenen Monate, auch Jahre.

00:02:03: Warum profitiert ein Video so stark vom KI-Race und ist Infinion da nicht eingepreist?

00:02:09: Oder wie ist Ihre Beschau darauf?

00:02:11: Typischerweise ist die Aussage von Investoren immer, es ist alles eingepreist.

00:02:16: Wir versuchen unsere Ansätze so zu wählen, dass wir einerseits im Zeiten wie diesen auf die generelle Marktsituation natürlich reagieren.

00:02:26: Das heißt, uns geopolitisch so aufstellen, dass wir Wachstum darstellen können, dass wir in Zukunftstechnologien investieren.

00:02:35: Das tun wir und dass wir natürlich auf die Effizienzen setzen, die notwendig sind.

00:02:40: So und so richten wir uns aus.

00:02:42: Wir haben beginnen den Zwei-Tausend-Achzehn mit einer richtig großen Investition in Österreich.

00:02:48: Unsere High-Tech-Produktion ja deutlich erweitert.

00:02:51: Eins Komma sechs Milliarden.

00:02:53: Der nächste Schritt war dann ganz wesentlich Interessen mit einer ganz deutlichen Investition dann auch in unserem Berg in Malaysia.

00:03:00: Also wir investieren sehr viel, um genau diese Wachstumsperspektiven auch abzubilden.

00:03:06: Und der Markt reagiert dann natürlich so darauf, wie man es dann eben auch sieht.

00:03:11: Sie bekommen.

00:03:11: jetzt ein Problem mit mir sozusagen.

00:03:13: Ich bin kein Techniker, aber technisch unglaublich interessiert.

00:03:16: die dreihundert Millimeter Gallium Nitrit Power Technologie.

00:03:19: Ich würde das gerne verstehen.

00:03:21: Ich habe soweit verstanden, dass bisher zweihundert Millimeter Gallium Nitrit Platten, Wafers, Waffeln im Prinzip übersetzt gedruckt wurden.

00:03:30: Das ist ja auch eine Drucktechnologie, mit der Chips hergestellt werden, soweit ich das durchblicke.

00:03:34: Aber bevor ich mich jetzt noch weiter aufs dünne Eisswaage, erklären Sie mir doch mal, was in Villach eigentlich gemacht wird und warum ein größerer Wäfer bestand, als zweimal größer als normal, warum das die Technologie ist, für die Sie jetzt weltberühmt sind.

00:03:49: Ja, erstens einmal herzliche Gratulation, Sie haben toll recherchiert.

00:03:53: Zweitens, das sind natürlich die Themen, die uns total begeistern.

00:03:58: Ich spanne im Bogen ein bisschen größer.

00:04:00: Chips werden produziert in der Struktur aufgebracht auf Scheiben.

00:04:05: Typischerweise Silizium, das sind die Wafer.

00:04:08: Silizium ist sozusagen die Ausgangsbasis, das Material, wo Chips dann auch Halbleiter aufgebracht werden.

00:04:15: Durch einen komplizierten Prozess von zehn verschiedenen Stationen werden hier Strukturen aufgebracht, in die Scheibe integriert und dann aufgebracht, sodass am Schluss Schaltkreise rauskommen, wo dann elektrische Energie oder Signale gesteuert werden können.

00:04:33: Der erste Punkt, der Durchmesser der Scheiben, ist natürlich eine ganz wesentliche Rahmenbedingung für die Produktivität und damit auch die Kosten.

00:04:42: Wir haben alle gelernt in den letzten Jahren und Jahrzehnten, Schippproduktion ist sehr anspruchsvoll, ist Hightech, aber steht auch massiv unter Kostendruck.

00:04:52: Deswegen sind viele Anbieter in Asien zum Beispiel.

00:04:56: Wir als Infiniom produzieren in Europa, auch in Asien, aber ganz wesentlich auch in Europa, Und wir können das deswegen tun, weil wir Produktivität erschlossen haben durch Automatisierung, Digitalisierung, aber auch durch größere Scheibendurchmesser.

00:05:12: Das heißt, die Arbeitsschritte, die auf kleineren Scheiben stattfinden, die auf größeren zu machen, damit haben sie natürlich eine bessere Produktivität und dann Effizienz.

00:05:22: Die Chips selber, da haben sie sich auch immer darauf bezogen, dass die im Prinzip zu leihen wie mich verständlich Energiespartchips sozusagen sind, wodurch zeichnen sich die Eigenschaften des Endprodukts dann aus.

00:05:35: Den Strom so effizient zu schalten, dass möglichst wenig Verluste entstehen.

00:05:40: Und damit entsteht Effizienz.

00:05:42: Wir als Userinnen und User merken das, wenn sie ihr Handy anstecken und das Ladegerät wird warm.

00:05:49: Dann ist die Effizienz nicht sehr gut.

00:05:50: Ja, Wärme ist immer schlecht.

00:05:51: Genau,

00:05:52: Abwärme, genau.

00:05:53: Und den Strom so effizient zu schalten, dass möglichst wenig Verluster sind, das ist das Potenzial der Energieeffizienz und das können wir.

00:06:01: Das sind wir, sind Finneon Weltmarktführer.

00:06:04: Und wir machen das gerade auch mit der Möglichkeit, dann in Europa weiter produzieren zu können, Arbeitsplätze schaffen zu können, das ganze Ökosystem drum herum.

00:06:14: Dazu sind eben die Produktionstechnologien so wichtig.

00:06:17: und deswegen von kleineren Scheiben dann schlussendlich auf dreihundert Millimeter Durchmesser, große Scheiben, also pragmatisch verglichen mit einer Pizzer, mit einer durchschnittlichen Pizzer, das ist etwa dreihundert Millimeter Durchmesser.

00:06:33: Das Spezielle daran ist, erstens schließt die Produktivität, weil man die gleichen Arbeitsschritte hat und damit mehr Chips rauskriegt.

00:06:41: Und das andere ist, der Strom geht in dem Fall durch die Scheibe vertikal durch.

00:06:49: Normalerweise horizontal, hier vertikal, das ist eine Technologie, die haben wir sehr stark entwickelt.

00:06:54: Und damit je dünner die Scheibe ist, umso weniger Verluste hat man.

00:06:59: Und diese Technologie Drei hundert Millimeter große Scheiben, ganz dünn zu machen.

00:07:06: Silizium ist ein anspruchsvolles Material.

00:07:09: Das haben wir, in den Marken, in den Marken gebracht.

00:07:12: Wir sind noch immer Weltmarktführer dabei.

00:07:14: Wir haben damals gedacht, wir haben zwei, drei Jahre Vorsprung.

00:07:17: Sind es noch immer?

00:07:18: China taucht dann natürlich wahnsinnig an.

00:07:21: Aber das ist eine ganz ausgewiesene, anspruchsvolle Fertigungstechnologie.

00:07:27: Fertigungsforschung, wenn man so möchte.

00:07:30: Und das haben wir auf Basis von Silizium gemacht.

00:07:33: Und die Reise geht natürlich weiter.

00:07:35: Energieeffizienz in Zeiten von Klimawandel, Klimazielen, die man erreichen möchte.

00:07:41: Deswegen haben auch wir begonnen, vor vielen Jahren mit neuen Halbleitermaterialien zu arbeiten.

00:07:46: Gallium Nitrit und Silizium Capit, weil die noch bessere Schalteigenschaften haben und mit neuen Halbleitermaterialien dann auch noch größere Durchmesser zu schaffen und damit auch die Produktivität zu erschließen.

00:08:00: Das waren die großen Schritte, die uns letztes Jahr gelungen sind.

00:08:04: Daher Gallium Nitrit auf dreihundert Millimeter zu erschließen.

00:08:09: Das war eine Weltneuheit, mit der wir auf den Markt gegangen sind.

00:08:12: Und das zweite Halbleit der Material, das neue Silizium kapitzt dann schon auf zweihundert Millimeter.

00:08:19: Vielleicht gelingt uns dreihundert dann auch.

00:08:22: Das ist uns auch letztes Jahr gelungen.

00:08:24: Und die dritte Weltneuheit war Silizium, die traditionellen Siliziumscheiben ganz dünn, zwanzig Mikrometer.

00:08:32: Wo einfach mehr drauf passt, die Auflösung sozusagen, wesentlich ja.

00:08:34: Ganz dünn, noch

00:08:35: dünner und damit die Effizienz dann noch weiter schließen.

00:08:39: Sie haben selber gesagt, dieser Vorsprung und wie lange bleibt er?

00:08:41: Das ist ja die große Frage, wenn Sie es selber damit rechnen, zwei, drei Jahre und dann hält er dann doch über ein Jahrzehnt in der Art und Weise an oder man kann die Technologie für sich benutzen.

00:08:49: Das gibt ja einen schönen Fachbegriff weltweit, auch das Geopolitische, das sich schon kurz ansprachen, spielt da hinein, die Chip Wars.

00:08:56: Eine große Firma aus Taiwan, die auch in bestimmten Segmenten Weltmarkt führen ist, China, das versucht.

00:09:04: In diesem Bereich aufzuschließen amerikanische Unternehmern, die da tätig sind.

00:09:08: Wie sehen Sie den geopolitischen Blick?

00:09:10: Welche Auswirkungen hat das auch im Machtgefüge, das wir auf dem Planeten haben?

00:09:15: Wir haben gelernt, dass Chips, Heilbleiter ganz wesentlich sind für das Leben, so wie wir es kennen und schätzen.

00:09:23: In der Corona-Pandemie hat man gesehen, wie unangenehm das sein kann, wenn auf einmal Chip-Lieferungen ausfallen.

00:09:31: Deswegen in vielen unserer Anwendungen tagtäglich sind Chips drinnen.

00:09:35: Die Chipindustrie ist eine globale Industrie.

00:09:38: Da ist jeder vom anderen ein Stück weit abhängig.

00:09:40: Zu glauben, dass man Mikroelektronik eine globale Industrie nur in ein Land zurückholen kann, ist extrem teuer und extrem aufwendig.

00:09:52: Und am Schluss auch für uns als Endkundinnen und Endkunden werden Produkte dann deutlich teurer.

00:09:59: Das heißt, bei einer globalen Industrie ist jeder vom anderen ein Stück weit abhängig.

00:10:04: und deswegen gehöre ich immer zu denjenigen, die darauf hinweisen, wir in Österreich, in Europa müssen darauf achten, wo haben wir unsere herausragenden Stärken?

00:10:16: Wir sind als Infinion, Weltmarktführer in etlichen Bereichen hier und andere europäische Unternehmen auch, aber Wir sind hier davon abhängig.

00:10:26: Jeder ist da ein Stück weit vom anderen abhängig, am Schluss profitieren die Kundinnen und Kunden.

00:10:31: Und in der geopolitischen Situation gibt es dann entsprechende Anpassungen.

00:10:36: Also zum Beispiel, wir haben als Infinion ein Joint Venture gegründet, auch mit dem TSMC, den Sie angesprochen

00:10:43: haben,

00:10:44: für eine neue Produktionsstätte in Dresden, die wir gemeinsam mit Partnern jetzt hochziehen.

00:10:49: Also so dass TSMC nicht mehr nur in Taiwan ist.

00:10:53: sondern zum Beispiel auch in Europa, ein riesiges Werk.

00:10:56: Der SMC investiert aber zum Beispiel auch in USA.

00:10:59: Und dieser zeitliche Vorsprung, bei dem wir ursprünglich waren.

00:11:02: Wieso ist es so schwer, eine Chipproduktion zu kopieren?

00:11:05: Was sind die Geheimnisse?

00:11:06: Wieso haben die Chinesen jetzt schon viermal größere Werke gebaut, die uns alle in den Schatten

00:11:11: stellen?

00:11:12: China ist dann natürlich extrem dran.

00:11:14: China hat massiv aufgeholt.

00:11:17: China hat eine Zeit lang ... mehr Geld ausgegeben für den Import von Chips als für Öl, also sein riesiger Anteil am Wachstum auch der chinesischen Wirtschaft gewesen.

00:11:29: Deswegen hat China hier sehr pokussiert, auch investiert, aber Microelektronik ist Hightech-Industrie.

00:11:36: Da geht es nicht nur um Patente, sondern auch um Fertigungsnohow.

00:11:41: Seine Chipproduktion ist ein hochkomplexer Prozess, ein Chip läuft Ungefähr in zwei, drei, vier Monaten durch eine Fertigung durch hat tausende Arbeitsschritte und braucht ganz viel an spezifischem Know-how.

00:11:54: Und die Tatsache, dass China das noch gar nicht kopieren konnte in vollem Ausmaß zeigt, wie anspruchsvoll das ist und wie hochwertig damit das Know-how ist, dass wir und das andere auch haben.

00:12:06: Welche Rolle spielt Industrie-Spionage?

00:12:09: Findet statt.

00:12:10: Merkt man davon, was im Alltag?

00:12:12: Wir tun alles, um das möglichst hintanzuhalten.

00:12:15: Also Sie würden auch über das Mobilfunknetz am Handy nicht alle Pläne checken oder Sie hätten auch hier keinen Zugriff auf, ich weiß nicht, Geschäftsgeheimnisse.

00:12:22: Wir haben wohl gelernt, dass wir diesbezüglich vorsichtig sein sollen.

00:12:26: Okay.

00:12:27: Die zweite Frage, bei der Sie vielleicht noch weniger sagen werden, ist ein Wort, zwei Worte eigentlich, die sich auch in Ihrem Bereich sehr berühmt gemacht haben, Dualuse.

00:12:36: Eigentlich keine Drohne, natürlich keine in der Ukraine, auch keine auf Russischem Gebiet.

00:12:41: würde fliegen ohne die von Ihnen angesprochene Halbleiter-Technologie.

00:12:44: Chips werden ja auch jeweils auseinandergenommen.

00:12:48: Chips werden in Waffen verwendet.

00:12:49: Alle Waffensysteme haben heute eine erklägliche Anzahl von Mikrochips an Bord.

00:12:54: Krieg kann ohne ihre Technologie nicht mehr funktionieren.

00:12:58: Wie militärisch ist der Bereich geworden?

00:13:01: Ich glaube, wir haben alle in den letzten wenigen Jahren besonders gelernt, dass man sich auf Sicherheit nicht nur verlassen kann und darauf hoffen kann, dass andere sich darum kümmern, sondern dass wir da auch selber Verantwortung übernehmen müssen.

00:13:17: Und Sicherheit muss man auch verteidigen können.

00:13:21: Gerade in den Verhandlungen mit den USA haben wir das ja sehr deutlich gesehen.

00:13:25: Es ist unangenehm, wenn man von anderen abhängig ist.

00:13:29: Dann ist man auch ein Stück weit erpressbar.

00:13:31: Und deswegen ist es auch für uns als globaler Konzern, aber es europäisches High-Bleiter-Unternehmen, Headquater im Konzern in München.

00:13:40: Historisch gesehen abgespaltet von Siemens in der Zeit,

00:13:43: sozusagen.

00:13:43: Von Siemens, ja, vor fünfundzwanzig Jahren.

00:13:45: Aber auch weltweit in Vestoren, Blackrock darunter etc.

00:13:48: Also, ja,

00:13:49: ja, tagsgelistet.

00:13:50: Ja.

00:13:52: Aber wir müssen in der Lage sein, unsere Sicherheit zu verteidigen.

00:13:55: Das ist ein Wert.

00:13:57: Und deswegen gilt es auch, Technologien dafür zur Verfügung zu stellen und vertrauenswürdige Technologien, gerade auch für uns in Europa.

00:14:05: dafür zur Verfügung zu stellen.

00:14:08: Auf der anderen Seite, und das ist auch ein Statement, das hören Sie von uns als Konzern, der Verteidigungssektor ist jetzt wirtschaftlich nicht so groß, als dass das jetzt ein großer wirtschaftlicher Andrang wäre, hier reinzugehen.

00:14:22: Ich glaube, es geht eher auch darum, dass wir auch eine gesellschaftliche Verantwortung haben, unsere Sicherheit nicht als gegeben zu sehen.

00:14:32: uns darauf zu verlassen, dass uns andere verteidigen und selber dazu beitragen, dass wir unsere Sicherheit auch verteidigen können.

00:14:47: mussten im weißen Haus präsentieren, wie großartig die Wirtschaftsbeziehungen sind.

00:14:51: Zuletzt war im Herbst eine Schweizer Delegation, dort um diese hohen Zölle nach unten zu bringen.

00:14:57: Und ja, offensichtlich wurde auch eine goldene Rolexur auf den Tisch gestellt, um den Präsidenten zu besänftigen.

00:15:03: Ich weiß jetzt nicht, ob sie goldene Microchips mitbringen müssten.

00:15:05: Aber wenn Sie dem US-Präsidenten Trump die Geschichte erzählen, dass es eigentlich sinnlos ist, zu glauben, die Produktion ins eigene Land zurückholen zu können, ich vermute, er würde die Geschichte nicht mögen.

00:15:17: Ist diese Idee der Abkapselung und auch dieses Made in America, dass Sie ja dann eigentlich auf diesen goldenen Mikrochip groß aufdrucken müssten, sonst würde das auch nicht ernst nehmen, geht sowas gar nicht mehr?

00:15:28: Ist die Globalisierung, auch diese Abhängigkeit von unterschiedlichen Ländern, gar nicht revasibel?

00:15:34: Kompetenzen, gerade in der Mikroelektronik, sind global verteilt.

00:15:38: Also gerade, wenn man sich anschaut, ein TSMC, über den haben wir gesprochen, der hat große Fertigungshallen, hochprofessionell automatisiert zu Kosten produzieren kann, die sind unschlagbar.

00:15:52: Und am Schluss steht immer ein Produkt für Kundinnen und Kunden.

00:15:55: Und ohne Maschinen aus den Niederlanden?

00:15:57: ASML, ja, z.B.

00:15:59: Ja, absolut, absolut.

00:16:01: Also daher, ich bleibe schon dabei, das ist eine global vernetzte Industrie.

00:16:06: Ich glaube, wir müssen als Europa unsere Hausaufgaben tun.

00:16:10: Also, wenn zum Beispiel ein ASML wie vor ein paar Jahren diskutiert wird, dass er verkauft wird und dann gibt es nur einen Einspruch aus Amerika, dann sollte uns das nachdenklich machen.

00:16:24: Also wir in Europa sind ein hoch attraktiver und mächtiger Markt.

00:16:30: Wir sind fünfhundert Millionen Leute.

00:16:33: Wir sind ein wertiger Markt.

00:16:35: Wir sind getrieben durch Innovation und wir müssen viel stärker hier in Europa Dimension denken als klein klein.

00:16:44: und dieses Gewicht auch in dem globalen Diskurs auf die Waage bringen.

00:16:49: Das heißt unsere Stärken, technologisch als Markt und mit intelligenten Marktdynamiken und Geschäftsmodellen.

00:16:57: Nach Konjunktiven, die man oft ausspricht, die auch Leitartikler, Leitartiklerinnen oft schreiben, man müsste, wir sollten in Europa, dann wird auf Airbus verwiesen, das industrielle, der große Erfolg aus der Vorzeit sozusagen, von dem heute sehr viele profitieren.

00:17:13: Was tut Europa tatsächlich in ihrem Bereich?

00:17:15: und ergibt sich in dem von Ihnen beschriebenen Problemfeld auch eine Veränderung, dass Europa sich der Stärke bewusst wird, sie vielleicht auch ausspielt, oder sind wir unter den noch siebenundzwanzig so zerklüftet?

00:17:27: Ich glaube gerade jetzt erkennt man auch wieder stärker, wie wichtig und wie groß und wie mächtig Europa als Region sein kann.

00:17:37: Es ist eine Balance zwischen nationalen Interessen und groß europäisch denken.

00:17:43: Und in dieser Balance, in dem Diskurs, sind wir seit vielen Jahren.

00:17:47: Und Entwicklungen, wie wir sie jetzt von außen sehen, viele Reden von einem Wegruf führen dazu, dass wir stärker europäisch uns ausrichten.

00:17:58: Das heißt, in meiner Branche, schon vor vielen Jahren, hat man begonnen, einen Chips-Act aufzulegen.

00:18:03: So wie viele Regionen, also die Schlüsseltechnologie Mikroelektronik, die das Rückgrat für so viele Anwendungen ist, besonders in den Fokus zu nehmen und sicherzustellen, dass wir hier in Europa eine Rolle spielen.

00:18:16: In Chips ergibt es.

00:18:18: Das war ein guter erster Schritt.

00:18:20: Der muss natürlich weiterentwickelt werden, aber gut, dass es aufgesetzt worden ist.

00:18:25: Eine Industriestrategie, auch auf europäischer Ebene, dass man stärker überlegt, wo in welchen Bereichen haben wir unsere Stärken, können wir die einbringen.

00:18:34: Vieles von diesen Überlegungen ist sehr gut zusammengefasst in ganz aktuellen Berichten von vor rund einem Jahr der Letterreport, der Tragereport.

00:18:45: Das sind Meilensteine, die ich sehr begrüßt habe und wo jetzt daran gearbeitet wird.

00:18:51: Und wo wir auch als Industrievertretungen bei jeder Gelegenheit darauf hinweisen, die müssen mit sehr viel Fokus umgesetzt werden.

00:19:01: Weil da sind die richtigen Weichenstellungen drinnen.

00:19:04: Ganz viele Neuigkeiten sind da auch nicht drinnen.

00:19:06: Aber zumindest, was man schwarzhaft weiß, dass ich hoffe, viele Therapeut ist gut.

00:19:10: Ja, genau.

00:19:11: Und anhand von dem, das sind eigentlich Anleitungen, wie man vorgehen kann und auch vorgehen muss und nicht müsste.

00:19:17: Ich habe im Herbst bei einer Veranstaltung hier in Wien, das war das Börsejubiläum von A-I, den Herrn Blatter, CEO von der Gruppe, sagen gehört, dass er stolz darauf ist, dass keine amerikanischen Bauteile in den Netzen sind.

00:19:32: und damit schneidet er ein Thema anders für die Ö-Bag-Beteiligung.

00:19:36: Sie sind im Ö-Bag-Aufsichtsrat, ich werde sie nicht mit Details konfrontieren nur.

00:19:39: Ganz grundsätzlich als Einführung dazu.

00:19:41: Diese Unabhängigkeit von Amerika, es wäre vor einigen Jahren unvorstellbar gewesen, als Marketingargument zu sagen, es sind keine amerikanischen Bauteile bei uns drin, so was hätte man mit China erwartet.

00:19:50: Aber durch den Cloud-Act ist das für viele Unternehmerinnen und Unternehmer ein großes Thema und darauf will ich hinaus, das Stichwort der digitalen Souveränität.

00:19:58: ist mit dem, was Sie vorher sagten, eine digitale Souveränität, auch für ein Land wie Österreich, überhaupt möglich?

00:20:04: oder ist das mehr eine Wunschvorstellung, wenn Cloudflare ausfällt, wenn ein Rechtenzentrum ausfällt.

00:20:09: dann steht mehr als nur Österreich.

00:20:11: Und wir haben ja damit eigentlich dann nichts zu tun.

00:20:13: Wie ist diese digitale Souveränität?

00:20:15: Damit komme ich zu Punkt überhaupt umsetzbar.

00:20:17: Erster Punkt ist, sie ist wichtig.

00:20:19: Zweiter Punkt ist, Gott sei Dank gibt es jetzt dazu Diskussionen.

00:20:23: Das war jetzt in Berlin.

00:20:24: Vor zwei Tagen ja auch ein ganz wesentlicher Gipfel dazu trittens.

00:20:28: Wir müssen alles durchschauen und sehr strategisch drauf schauen, wo geht es um unsere Souveränität und müssen wir diese absichern und wieder in dem globalen Wettbewerb und in der globalen Gemengenlage ins Treffen führen.

00:20:45: Also allein die Diskussion dazu ist extrem wichtig und ich erwarte hier auch sehr zügige Schritte.

00:20:52: Und ein Punkt, den wir auf unserer Seite jedenfalls haben, ist Daten.

00:20:57: Wir sind ja ein Kontinent, wo wir relativ viele Daten haben.

00:21:01: Also die Digitalisierung klebt ja davon, dass man die Daten hat.

00:21:06: Und da haben wir doch viele der Strukturen, die wir in Europa haben, ja den Zugang zu den Daten.

00:21:11: So, die Daten sollten sich halt dann nicht in den Clouds von anderen Ländern wiederfinden.

00:21:17: Da müssen wir selber Zugriff darauf haben.

00:21:21: Das ist mittlerweile ein massiver Sicherheitsthema und das ist ein Souveränitätsthema damit.

00:21:26: Und auf der anderen Seite entwickelt sich auch die Technologie weiter.

00:21:29: Cloud ist das eine, aber eine ganz wesentliche.

00:21:32: Als Technologiebegeister sage ich das jetzt für Sie auch.

00:21:36: Also eine wesentliche Entwicklung ist ja auch die Technologie an der sogenannten Edge.

00:21:41: Das heißt, an dem Gerät, an der Stelle, wo die Daten auch entstehen, dass nicht alles nur in die Cloud geht.

00:21:49: sondern weil die Datenmengen einfach auch viel zu groß werden.

00:21:52: Man kommt drauf, allein das Handling der großen Datenmengen ist extrem aufwendig.

00:21:58: Aber wenn wir

00:21:58: bei diesem genau Punkt, Entschuldigung, wenn ich sie da unterbreche, aber wenn wir genau bei diesem Punkt bleiben, früher war so eine Betriebsanleitung für einen Fernseher oder eine Kaffeemaschine oder irgendwas, wurde gedruckt oder wurde mitgegeben auf vielleicht zeitweise auf einer CD-ROM, wer weiß, aber wurde einmal für viele zum Lesen verbreitet.

00:22:17: Heute Frag mal, wenn wir das Fahrrad reparieren und die Kette raus springt, wie man die Kette wieder reinbringt.

00:22:23: Und in diesem Moment wird von einem Sprachmodell etwas generiert, was schon hundert andere Leute in derselben Minute weltweit wahrscheinlich auch gefragt haben.

00:22:30: Aber es wird speziell für mich in diesem Moment in einer eins zu eins Beziehung zusammengebaut.

00:22:35: Geht sich das überhaupt aus, wie auch derzeit Rechenzentren neu eröffnet werden, die ganze Rechenkraft, die dafür verwendet wird?

00:22:42: Wenn jeder Chatchi-PD fragt, wo es aus einem Nachbarn als nächstes fragen soll, wenn man sich das in einem Mengengerüst hochrechnet, ich meine, das würde ich zu formidablen Umsätzen führen, nämlich an, aber geht sich das überhaupt aus?

00:22:54: geht es sich aus?

00:22:55: in welcher Hinsicht?

00:22:55: Naja, in Sachen Ressourcenverbrauch, in Sachen dessen, was Ihre Ansicht nach unsere Menschheit bereit ist dazu zu investieren.

00:23:03: und wie lange geht sich das mit der vorhandenen Infrastruktur aus?

00:23:06: Genau.

00:23:06: Und das schließt sich in gewisser Weise der Kreis ja auch sehr schön, weil wir haben bei den Energiesparchips begonnen.

00:23:12: Da genau wiederum ist das ein ganz wesentlicher Punkt.

00:23:15: Ich glaube nicht, dass man das Verhalten der Menschen so vor definieren könnte, dass sie jemanden verbieten, bei so einer Frage dann Chatshipity zu fragen.

00:23:27: Das wäre früher ein EU-Zugang gewesen.

00:23:29: Ja, aber das funktioniert nicht.

00:23:31: Also die Usability steht meines Erachtens immer im Vordergrund.

00:23:35: Menschen tun das, wovon sie einen Nutzen haben und was bequem zu nutzen ist.

00:23:41: Und die Aufgabe ist es, die Effizienz dahinter zu schaffen.

00:23:44: Genau.

00:23:44: Und die technologische Aufgabe ist es, das so zu machen, dass es mit mehr Nachhaltigkeit stattfinden kann.

00:23:51: Aber sozusagen die Usability von Menschen können wir nur sehr eingeschränkt beeinflussen.

00:23:58: Wer hätte früher, das Hände, das Hände, hätte gedacht, dass heute, ich meine, telefonieren am Handy ist das, was man kaum macht.

00:24:06: Man macht alles andere damit.

00:24:08: So, das hätte sich vorher keiner vorstellen können.

00:24:10: Und trotzdem ist es so.

00:24:12: Das heißt, wir werden Leuten nicht verbieten können, Google zu nutzen oder GPD oder irgendetwas.

00:24:17: Aber deswegen, das ist das, was mich an den Themen so begeistert.

00:24:22: Mit Technologie, Kommunikation ermöglichen, Austausch zu ermöglichen, Interaktionen zu ermöglichen.

00:24:31: Vieles von dem, was stattfindet, ist Austausch, Kommunikation, Interaktion.

00:24:36: Und da ist einerseits Die Energieeffizienz ist unser Thema.

00:24:40: Aber da sind dann auch andere Entwicklungen, wie ich sie zuerst angesprochen habe, im Edge Computing.

00:24:45: Da sieht man, wie viel technologisch möglich ist.

00:24:48: Sehr häufig haben wir halt ein sehr eingeschränktes Vorstellungsvermögen, was die Technologie alles kann.

00:24:55: Und dafür plädiere ich immer so sehr.

00:24:58: Dafür steht für mich auch Begeisterung für Technologie.

00:25:01: Technologie kann uns ganz viele Dinge erschließen.

00:25:04: Wie gesagt, das Handy ist so ein Beispiel.

00:25:06: Es hat sich keiner von uns jemals vorgestellt.

00:25:08: Das, was sich Menschen vorstellen können, und ja, es ist, wir sagen das gern dazu, der zwanzigste November heute, an dem wir das aufzeichnen als Referenz, also zum Beispiel zur Tagung in Berlin.

00:25:17: Aber ich habe jetzt einen kleinen Vervollständigungstext für Sie.

00:25:20: Der Weltraum.

00:25:21: Unendliche Weiten.

00:25:23: Wir schreiben das Jahr, zwei tausend, zwei hundert.

00:25:25: Die sind... Wie geht's weiter?

00:25:27: So

00:25:28: ist das.

00:25:28: Das sind die

00:25:29: Abenteuer des Raumschiffs Enterprise.

00:25:32: Sie sind ein Trackie.

00:25:33: Ja, voll.

00:25:34: Warum?

00:25:35: Ja, warum nicht?

00:25:36: Wie hat sich das entwickelt?

00:25:38: Also ich finde es genial, wie man mit solchen Serien, also ich bin ein Beispiel dafür, die Raumschiff Enterprise zu sehen, zu sehen, wie die da tun, wie die als Team zusammenarbeiten, neue Welten entdecken.

00:25:56: welche Devices, die gehabt hatten, der Kommunikator oder der Pille mit seinen verschiedenen Tools.

00:26:07: Also ich finde es genial, wenn man damals den Weltraum so nahbar gemacht hat, dass es Leute begeistert hat, dass es ein Stück weit greifbar geworden ist und es ist natürlich voll die Begeisterung für Naturwissenschaft und Technik, andere Planeten und dass jemand in der Lage war, sich solche Geschichten auszudenken, das ist das eine, aber dann die es soweit durchgedacht hat.

00:26:34: Dass er so weit ins Detail gegangen ist, sie kennen einen meiner Lieblingsgeschichten daraus.

00:26:39: Warum hat das Bock grünes Blut?

00:26:42: Das weiß ich nicht.

00:26:43: Weil er im Hemoglobin nicht Eisen hat, sondern Kupfer.

00:26:46: Kupfer, okay.

00:26:47: Ich meine, so was muss man sich ausdenken.

00:26:49: Ich hätte sie an die iPads gedacht, die die ja schon in der Hand.

00:26:51: Also das ist ja alles dringend,

00:26:52: wenn sich das anzieht.

00:26:53: Ja, alles, alles, alles.

00:26:54: Und der Kommunikator ist eigentlich unser Smartphone von heute.

00:26:57: Aber

00:26:57: das heißt auch, das Denkbare springen.

00:26:59: Nicht in dem Denken, was wir kennen, sondern... Genau.

00:27:02: Genau.

00:27:02: Wie gelingt uns das im Alltag?

00:27:03: In meinem konkreten Fall ist das Fiction, Non-Fiction, würde man im Entertainment-Bereich sagen, Fiction, in dem Sinne, man erfindet was, sind Kreative, die daran arbeiten, sich eine neue Welt vorzustellen.

00:27:14: Aber für eine Besprechung bei Infineon wird man sicher nicht zwei Künstler einladen und fragen, was könntet ihr mit den Chips tun?

00:27:20: Braucht man auch nicht.

00:27:21: Wie funktioniert

00:27:21: es, außerhalb der Box zu denken in ihrem Alltag?

00:27:24: Naja, Innovation entsteht meistens an den Schnittstellen von Disziplinen.

00:27:29: Das ist sehr spannend.

00:27:31: Man braucht natürlich das tiefe technische Wissen, aber auf der anderen Seite auch die Offenheit, um über den berühmten Tellerrand hinauszuschauen.

00:27:39: Mit anderen Disziplinen, andere Bildungsherkünfte zum Beispiel.

00:27:43: Also Schlagwortdiversität in unterschiedlicher Art.

00:27:46: Disziplinen, wir haben Leute aus achtzig verschiedenen Ländern.

00:27:50: Da kommt ganz schön viel Diversität rein.

00:27:53: Also auch alles, was sie in viel nach tun, ist Konzernsprache Englisch.

00:27:58: Englisch-Deutsch.

00:27:59: dieses Aufweiten von Welten und natürlich auch die Faszination Weltraum, was hat Österreich für Chancen im Weltraum und welche nutzen wir heute schon?

00:28:07: Absetzt davon, dass auch der ESA-Direktor der Österreicher ist natürlich, mit dem Josef Aschbach, aber welche Chancen hat Österreich im Weltraum?

00:28:15: und gab es noch was zu holen für uns?

00:28:17: Naja, wir haben zuerst über die strategische Autonomie gesprochen, Souveränität.

00:28:22: Wir haben gemerkt, wie unangenehm das gewesen ist, Starlink, wenn es einfach ausgeschalten wird.

00:28:28: Also der Weltraum spielt da auch eine Rolle bei unserer Erwartung an Sicherheit, gesellschaftliche Sicherheit.

00:28:35: Und die österreichische Weltraumindustrie, das ist hoch faszinierend.

00:28:39: Wir haben rund hundertfünfzig Unternehmen, die in der österreichischen Weltraumindustrie tätig sind.

00:28:45: Austrospace ist der Dachverband, die Vereinigung dazu.

00:28:50: Und man sieht das bei Projekten, die bei der European Space Agency die Weltraumagentur eingereicht werden.

00:28:56: Da sind Höchst unterschiedliche Unternehmen aktiv.

00:29:00: Wir sind jetzt übrigens auch beigetreten, weil das einfach strategisch so ein wichtiger Bereich ist.

00:29:05: Und man sieht, viele Technologien werden häufig in Weltraum Anwendungen entwickelt, weil das einfach sehr anspruchsvolle Rahmenbedingungen und Bedingungen sind und finden dann häufig einen Weg auch in tagtägliche Anwendungen.

00:29:18: Wo fliegen Chips aus Filach heute schon im Weltraum umeinander oder wo fliegen sie mit?

00:29:24: Ja, wir sind bei vielen Weltraumprojekten dabei.

00:29:27: jüngst auch mit einem neuen Halbleitermaterial, dem Siliziumkapit, um das eben genau zu entwickeln unter den anspruchsvollen Strahlungsbedingungen zum Beispiel und damit das auszutesten, sowohl für Anwendungen im Weltraum, aber dann eben für uns auch auf der Erde.

00:29:46: Also ob das sensorig ist, strahlungsresistente Sensoren zum Beispiel ist so ein Thema, aber eben auch wirklich neue Halbleitermaterialien.

00:29:54: Wir haben diese geopolitische Frage natürlich auch wieder in diesem Sektor, auch wie militärisch die Raumfahrt immer war vielleicht und vielleicht auch in der Wahrnehmung jetzt wieder geworden ist, auch mit Kommunikationstechnologie, die unverzichtbar ist.

00:30:05: Ist die NASA noch ein verlässlicher Partner für Weltraumforschung, für Weltraumprojekte oder ist auch hier eine europäische neue Besinnung notwendig?

00:30:15: Ich möchte so beantworten.

00:30:17: Josef Aschbacher als Direktor der ESA hat im Mai anlässlich das ESA Jubiläums auch.

00:30:23: Davon berichtet, dass durch Budgetkürzungen bei der NASA sehr viel Interesse an den Aktivitäten der ESA jetzt auch weltweit wahrgenommen wird, von durchaus Regionen und Ländern außerhalb Europas.

00:30:37: Und ich betrachte das als große Chance.

00:30:40: Also wenn die INDER sich mehr dafür interessieren.

00:30:42: Indien ist da zum Beispiel genannt, ja.

00:30:44: Genau.

00:30:45: Wir sind ja neuerdings seit dieser Staffel auch ein Videopodcast sozusagen.

00:30:51: Kann man ja auch ansprechen, für alle, die sich das im Video ansehen wollen, dass sie zwei Chips mitgebracht haben, um mehrere wahrscheinlich noch in der Tasche haben.

00:30:59: Was sind konkrete Produkte hier auf dem Boden, nicht im Weltraum, wo wir Infini und Chips finden?

00:31:05: Eine Karte, einen Chip, den ich mitgebracht habe.

00:31:08: Das ist ein kleines Silizium-Mikrofon.

00:31:10: Das ist ein Checkkarten-Format,

00:31:12: hier aufgebracht ist, aber eigentlich nur einen kleinen Bruchteil.

00:31:16: Oder ein

00:31:17: kleiner Bruchteil, also ich würde sagen so... eineinhalb Millimeter mal eineinhalb Millimeter groß.

00:31:23: Das ist ein Silizium-Mikrofon.

00:31:25: Davon finden sich im Smartphone mehrere davon.

00:31:28: Die bestehen aus einer ganz dünnen Membran und durch den Schall bewegen sich die und damit können die fungieren als Mikrofon in einem Handy.

00:31:37: Und im Smartphone haben wir da so hohe Qualitäten erreicht.

00:31:41: dass man eben sprichwörtlich bei einem Konzert oder in einem lauten Umfeld sein kann und trotzdem telefonieren kann.

00:31:47: Hat diese Smartphone-Technologie, und sie haben jetzt hier gerade über zwei Tausend Sieben geredet, als hätte Steve Jobs das Telefon erfunden, aber er hat natürlich das iPhone dort präsentiert und damit neu definiert, wie wir über diese Geräte im Garten denken, hat diese Verkleinerung.

00:32:01: Hat die eigentlich auch in den vergangenen zehn Jahren und fünfzehn Jahren Skills hervorgebracht und Fähigkeiten hervorgebracht, die mit diesen immer kleiner werdenen Bauteilen und ganz neue Sachen ermöglichen, weil das er mit Mikrofon so klein ist, das hätte noch vor einigen Jahren immer gedacht, dass das möglich ist.

00:32:15: Naja und Anwendungen da zum Beispiel, wir arbeiten da in Forschungsprojekten auch im Bereich der Medizin, beim Monitoring zum Beispiel von Lungenerkrankungen, weil so ein Mikrofon eben so klein ist, dass man das auch so gut minuertorisieren kann, sodass es eben bei heiklen medizinischen Anwendungen möglich ist, die Funktionalität dann auch zu nutzen.

00:32:36: und das bringt gerade in der Medizin auch viele Vorteile, weil man damit eben viel genauer messen kann und monitoren kann.

00:32:44: Den zweiten Chip, den möchte ich aber trotzdem auch noch erwähnen.

00:32:47: Wir haben schon kurz darüber gesprochen, wir sagen im Energiesparchips, weil sie eben in der Lage sind, mit der Effizienz, die Effizienz in der Stromschaltung so zu erhöhen, dass man einfach signifikant Energiesparen kann und damit CO² reduzieren kann.

00:33:03: Ich gebe Ihnen ein Beispiel.

00:33:05: Wir haben letztes Jahr bei uns beim Finneon Österreich knapp neun und halb Milliarden Chips produziert.

00:33:13: Die sind in der Lage, zehn Millionen Tonnen CO² einzusparen.

00:33:18: Zehn Millionen Tonnen CO² sind ungefähr fünfzehn Prozent der jährlichen österreichweiten CO² Emissionen.

00:33:27: Also enorm viel.

00:33:29: Und auch da wieder dieser Punkt Technologie.

00:33:32: Wenn es darum geht, die Klimaziele zu erreichen, ja, da ist viel Aufwand notwendig.

00:33:37: Aber Technologie kann da ganz viel Beitrag leisten, unideologisch.

00:33:42: Und an unseren Produkten sieht man das.

00:33:57: Wir haben jetzt, bevor wir in unseren letzten Teil kommen, weil die Zeit vergeht wie im Flug, aber dazwischen haben wir uns immer einen gleichbleibenden Fragebogen überlegt, sozusagen Schnellfeuerfragen, die bitte wäre, möglichst kurz zu antworten.

00:34:08: Das muss nicht ein Wort sein.

00:34:10: Das können auch drei Kommassiven sein.

00:34:11: Aber eine kurze Antwort wäre gut und die sind zwölf Fragen.

00:34:14: Ich würde beginnen mit vier Tage Woche oder sieben Tage Woche.

00:34:18: Ich glaube, es wird irgendwo in der Mitte sein.

00:34:21: Sport vor oder nach der Arbeit?

00:34:22: Definitiv vorher.

00:34:24: Führen Sie ein Terminkalender selbst?

00:34:26: Nicht komplett, aber weitgehend.

00:34:29: Auf welche Eigenschaften achten Sie bei Bewerberinnen und Bewerbern?

00:34:33: Natürlich die fachliche Expertise, aber schon auch die breitere Persönlichkeit.

00:34:39: Gibt es eine gute Art zu kündigen?

00:34:41: Selber oder als Unternehmer?

00:34:43: Ja, Sie können das auslegen, wie Sie wollen.

00:34:44: Ich habe schon alles erlebt hier.

00:34:46: Naja, jedenfalls.

00:34:48: Also ich finde, das muss immer getragen sein von Wertschätzung.

00:34:51: Und so ist es ja häufig auch in Situationen.

00:34:54: Unternehmensgegebenheiten entwickeln sich weiter.

00:34:58: Persönliche, ich habe auch verschiedene berufliche Stationen gehabt.

00:35:02: Die Reise geht weiter und daher Wertschätzung ist das zentrale Element.

00:35:06: Was ist Ihr wichtigster Softskill?

00:35:10: Hartnäckigkeit.

00:35:11: Und visionärdenken wahrscheinlich.

00:35:13: Ausgezeichnet.

00:35:14: Welches Networking-Event ist das Wichtigste?

00:35:17: Ich finde Networking in Summe spannend.

00:35:20: Ich mache es gern.

00:35:22: Und ich treffe gern Leute.

00:35:24: Ich habe nicht ein spezifisches Event.

00:35:26: Office, Home Office oder Hybrid?

00:35:29: Am liebsten Office oder Home Office, Hybrid, wenn es sein muss.

00:35:33: Und jetzt habe ich natürlich schon einen Favorite, den ich als Antwort vorhersage.

00:35:37: Welche Eigenschaft hat sie an die Spitze gebracht?

00:35:41: Also ...

00:35:42: Also neben der Hartnäckigkeit, frage ich da.

00:35:44: Ich glaube, es ist die Begeisterung immer für die Sache und die Begeisterung dafür, Dinge mit Leuten zu entwickeln.

00:35:52: Gibt das so was?

00:35:52: Hattest du es jetzt getroffen?

00:35:54: Ich hätte die Hartnäckigkeit, allein aufgrund der Häufigkeit, weil sie es vorher gesagt haben, von daher ist es nicht immer die Häufigkeit und Überraschung ist gut.

00:36:02: Vielleicht werden wir auch überrascht, hier gibt es so was wie eine Work-Life-Balance.

00:36:06: Ich kann mit dem Begriff nichts anfangen.

00:36:09: Weil ich finde den Begriff sogar irritierend.

00:36:12: Weil meine Arbeitszeit ist auch meine Lebenszeit.

00:36:15: Ich unterscheide mein Leben nicht in Arbeiten und in Leben.

00:36:18: Ich lebe in der Arbeit.

00:36:21: Und

00:36:21: das

00:36:22: finde ich echt gut.

00:36:27: Eines, das ein klares Zielbild hat.

00:36:31: Das engagiert auf dieses Zielbild mit Redlichkeit hinarbeitet.

00:36:37: Und sich dessen bewusst ist, dass ein Unternehmen getragen ist, so einen Leuten, die es gestalten.

00:36:43: Und zum Abschluss ihr Tipp an junge Menschen, die so erfolgreich wie sie werden

00:36:47: wollen.

00:36:48: Die eigenen Talente suchen und immer der eigenen Begeisterung folgen und echt auf Exzellenz ausgerichtet sind.

00:37:02: Vielleicht noch zur Abrundung und um sie als Gesamtperson zu verstehen, etwas insbesondere in die Herleitung, woher sie kommen.

00:37:10: Und wie Sie hierher gekommen sind an diesem Zeitpunkt auch in Ihrer Karriere, geboren ja in Niederbayern, in Salzburg aufgewachsen.

00:37:18: Wenn Sie heute auf Ihre Kindheit zurückblickten, waren da Spuren dabei, die Sie für die Technologie begeistert haben, was haben Ihre Eltern getan und wie war das damals?

00:37:27: Ja, sicher.

00:37:29: Erstens mal mit meinen Eltern, wenn wir drüber gesprochen haben, am Chefenterpreis haben wir zusammen geschaut.

00:37:35: Das hat uns alle begeistert.

00:37:36: Aber dann auch vieles ganz täglichen, wenn es galt, irgendwas zu reparieren, irgendwo Hand anzulegen oder so.

00:37:44: Also das habe ich immer gerne gemacht.

00:37:46: Und meine Eltern, vor allem mein Vater, der war da schon sehr dabei, wo wir damals Reifen gewechselt haben, ob irgendwas sonst zu machen war.

00:37:54: Das war lustig.

00:37:56: Wieso ist das nach wie vor so ein Thema, dass es auch was Außergewöhnliches ist, wenn eine Frau nicht nur CEO ist, sondern auch in einem Hochtechnologiebereich so reagiert, wie sie das daten?

00:38:05: Oder auch junge Frauen sich heute noch für Technologie-Themen aktiv entscheiden und man das auch fördern muss?

00:38:11: Wieso ist das nach wie vor so ein gefühltes Thema?

00:38:14: Also erstens einmal möchte ich Sie einladen, diese Frage auch Männern zu stellen.

00:38:19: Zweitens, ich persönlich leite es für mich so her, Wenn Sie auf Kinder schauen, Buben und Mädels, die sind begeistert für die Natur, für alles, was um sie herum stattfindet.

00:38:31: Und auf einmal in der Schule ist das weniger.

00:38:34: Also, woran liegt das?

00:38:36: So, wir haben bei uns bei Infinion eine Kindertagesstätte mit einem Schwerpunkt auf Naturwissenschaften und Technik.

00:38:43: Nicht, weil wir die schon gleich für Infinion heranziehen wollen, sondern einfach, weil es eigentlich so ein intrinsisches Interesse ist.

00:38:48: Wir haben ein Science-Minislab.

00:38:50: Da sind die Mädels und die Buben mit leuchtenden Augen ernst beschäftigen sich dort.

00:38:55: Also ich glaube, es muss darum gehen, die Begeisterung für das Umfeld, für die Natur und mit Technik zu gestalten, die Begeisterung nicht zu irritieren und zu untergraben.

00:39:11: Ich glaube auch, wir brauchen neue Ansätze gerade in der Bildung, um das auch zu tun.

00:39:16: Meistens sieht man und viele Studien zeigen das, wenn man aus der Anwendung heraus Technik vermittelt oder Naturwissenschaften, wenn man weiß, wozu, dann ist natürlich die Aufmerksamkeit und die Begeisterung eine ganz andere.

00:39:30: Und Digitalisierung bietet natürlich auch tolle Möglichkeiten.

00:39:34: Vor allem gibt es auch als Vater von drei Töchtern, kann ich Berichten zu sehen, wie es sechs, sieben Jährige mit Scratch Junior programmieren können, aber dann dauert es wieder bis zum Gymnasium, bis das irgendwo im Schulalltag aufschlägt.

00:39:44: Das muss ich auch sagen.

00:39:46: Ja, also ich glaube, wir denken in der Bildung noch viel zu wenig innovativ.

00:39:52: Überall ist Innovation so ein Thema, aber Innovation in der Bildung, ich weiß schon, da gibt es vieles, aber so in der Breite, glaube ich, sind wir da noch nicht offensiv genug, um neue Ansätze auch in die Breite zu bringen.

00:40:06: Und wir als Unternehmen und viele Unternehmen sind da höchstaktiv, wir haben in den letzten Jahren mit über hunderttausend jungen Leuten Kontakt gehabt, wo wir verschiedene Formate ausprobieren, wo wir Smart Learning-Klassen zum Beispiel in den Schulen auch aufgesetzt haben, wo wir mit Formaten spielen, experimentieren.

00:40:26: Am Schluss Geht's immer um die Neugierde und um die Begeisterung, um das Brennen für eine Sache.

00:40:32: Und das kommt halt häufig, wenn man weiß, wozu man etwas lernt.

00:40:36: Das sind oder der Purpose, wie

00:40:37: die noch

00:40:38: so Neugierde sagt.

00:40:40: Ihre Mutter war Kärntnerin, der Papa Sudeten-Deutscher.

00:40:44: Sie sind aber dem Bundesland jetzt sozusagen ihrer Mutter, indem sie ja nicht aufgewachsen sind.

00:40:48: Aber sie sind jetzt Kärnten sehr, sehr treu geblieben, insofern oder zu ihren Wurzeln zurückgekehrt.

00:40:52: Wie kann man denn da überhaupt sagen, was ist das für eine Beziehung zu Kärnten?

00:40:56: Es ist wunderschön.

00:40:58: Also, ich tue das gar nicht so kompliziert irgendwie herleiten.

00:41:02: Ich habe natürlich Verwandte dort und ich freue mich, dass wir jetzt mehr Gelegenheiten haben, uns zu sehen.

00:41:07: Aber ich glaube, in Österreich, in Summe, auch gerade, wenn wir viel auch über schwierige Themen und ernste Themen gesprochen haben, Österreich ist einfach wahnsinnig schön.

00:41:18: Und Kärnten ist toll.

00:41:20: Und ich bin aber auch immer gerne in Wien.

00:41:23: Und Salzburg ist, also wir haben ein tolles Land.

00:41:26: Und wenn wir auf ihre Karriere noch zurückblicken, die sich auch teilweise in Österreich insofern abgespielt haben, dass sie nach Wien gegangen sind, studiert haben an der BOKU, Lebensmittel und Biotechnologie.

00:41:35: Wie ging es dann eigentlich über die Stationen ja dann auch Amerika weiter in Richtung Forschungsförderungsgesellschaft?

00:41:42: Sie sind ja eigentlich in diesem ermöglichen Bereich sehr schnell gekommen, anderen die Möglichkeit zu geben, sich auch zu entwickeln.

00:41:48: oder interpretiere ich das falsch.

00:41:50: Das ist eine perfekte Interpretation.

00:41:52: Aber ich habe Lebensmittel- und Biotechnologie studiert, weil das damals auch die Zeit gewesen ist, wo die Ökologische, die Gründung der Grünen, die ökologische Bewegung, kein Burg war, in den vierten Jahren war.

00:42:06: Ich habe vierten Jahre zu studieren begonnen.

00:42:08: Also ich komme schon aus der Zeit an der Universität des Lebens, so wie sich die Boku gerne nennt.

00:42:14: wo die BOKOS sehr vieles integriert hat, Naturwissenschaften, Technik, gesellschaftliche Orientierung, Purpose.

00:42:23: Und ich war aber dann lange Zeit in der Biotechforschung in einem internationalen Pharma- und Biotechunternehmen in der Forschung.

00:42:30: Und das ist auch meine Passion, mich interessiert das sehr.

00:42:34: Und dann ist Österreich der EU beigetreten und damals galt es dann eben auch in dem großen europäischen Forschungsraum ein gemeinsames Europa der Forschung.

00:42:43: hier mitzugestalten und das war für mich eine markante Entscheidung nach Studium, nach Doktorat, nach der Zeit danach, nach echter wissenschaftlicher Arbeit, dann eben auch diesen Schritt zu machen in diesem ermöglichen Bereich, so wie Sie es genannt haben, aber an diesem gemeinsamen Europa der Forschung mitzuarbeiten und das hat mich unendlich begeistert, tut es heute noch.

00:43:06: und dann mit verschiedenen Stationen auch aus diesem Kontext in USA bei wesentlichen Forschungsagenturen auch mitzuarbeiten.

00:43:14: Ich habe einen Fulbright Wissenschaftsaufenthalt gemacht in USA, was extrem spannend war.

00:43:20: Ja, und dann irgendwann bin ich von Infinion kontaktiert worden.

00:43:24: Und da ist es um Sie geschehen.

00:43:26: Wie kriegt man eigentlich so ein Vorstandssjob?

00:43:27: Wie wird man von Infinion kontaktiert?

00:43:29: Sind das Headhunter, die sich da melden?

00:43:31: In dem Fall habe ich meine Vorgängerin kennengelernt in einem Beratungskremium in der Steiermark.

00:43:35: Ich habe auch in der Steiermark gearbeitet, in einer sehr spannenden Phase und war Mitglied im steirischen Forschungsrat und habe dort die Monika-Kirche kennengelernt.

00:43:44: Der Einwort gibt das andere und irgendwann hat sie mich gefragt.

00:43:48: Sie sind auch im universitären Bereich aktiv geblieben, also nicht über ihren Postdoc hinaus als an der... Medunigrats mit Aufsichtsfunktionen auch in anderen Bildungseinrichtungen.

00:43:59: Wie würden Sie in Sachen Hochtechnologie und dem Bereich, den Sie jetzt vertreten, wie würden Sie da auf die österreichische Bildungslandschaft blicken?

00:44:06: Haben wir Spitzenforschung in ausreichender Maße?

00:44:11: Wo mangelt es?

00:44:12: Wie beurteilen Sie den Bereich?

00:44:14: Nehmen wir das Beispiel Quantencomputing her.

00:44:16: Also gerade im Bereich der Quantentechnologie ist Österreich aus verschiedenen Gründen hervorragend positioniert.

00:44:24: Und hat herausragendes Know-how, das ist fantastisch.

00:44:27: In vielen anderen Bereichen natürlich auch.

00:44:30: Und gleichzeitig muss man auch sagen, wir haben halt schon eine sehr ausgereifte Hochschullandschaft auch.

00:44:37: Für ein kleines Land, mit der Anzahl an Universitäten und Fachhochschulen.

00:44:41: Der frühere Wissenschaftsminister, mit dem ich letzt hin gesprochen habe, der hat das von sich aus auch so kommentiert.

00:44:48: Und das ist auch schon so, ja.

00:44:49: Also ich glaube, es wird auch bei uns darum gehen, sich auf die Exzellenz zu konzentrieren, zu überlegen, muss wirklich jeder alles selber machen.

00:44:59: Eine der Diskussionen, die hatten wir während der Corona-Pandemie geführt, muss jede Universität ihre Basisvorlesungen selber machen.

00:45:07: Gibt es hier nicht digitale Möglichkeiten, die man stärker nutzen kann?

00:45:11: Gerade wenn man sieht, wie viel Geld auch in den Hochschulbereich hineingeht.

00:45:15: Wie viel brauche ich für die Basis?

00:45:17: Wie viel kann ich dann wirklich in die Weiterentwicklung stecken?

00:45:21: Die sogenannte Digital-Universität, die interdisziplinäre Transformations-Universität, wie sie sich jetzt nennt, die ITU, in Linz, setzt hier meines Erachtens tolle Schritte, indem sie gar nicht Basisunterricht macht, sondern sehr anwendungsorientiert über Labore dann bestimmte Themenkreise vermittelt.

00:45:44: Ich bin ein großer Fan davon, habe da als viel kennengelernt.

00:45:47: Aber politisch

00:45:48: neu gegründet, also sozusagen eine zusätzliche, oder?

00:45:51: Ja, genau.

00:45:51: Sie hat vorher gefragt, braucht es das überhaupt?

00:45:54: Ja, genau.

00:45:54: Also, neue Impulse zu setzen, aber auch zu überlegen, braucht es die vielen Strukturen, die wir jetzt kleinteilig haben, auch in der Kleinteiligkeit weiter?

00:46:05: Fragezeichen.

00:46:06: Die technischen Universitäten haben sich zu TU Österreich zusammengeschlossen, also da denkt man auch durchaus schon größer.

00:46:13: Naja, da wird sicherlich noch viele Diskussionen geben.

00:46:17: Und beide Seiten kennen aus ihrer Perspektive der Übergang zwischen Wirtschaft und Forschung, Industrie und Forschung, ihrem Bereich und des Quantenor-Haus, das in Österreich vorhanden ist.

00:46:29: Wie funktioniert das heute?

00:46:30: Und gibt es da Ideen aus anderen Ländern?

00:46:33: Auch die ETH in Zürich ist im technischen Bereich sehr mit Universitäten unterwegs, aber da geht es oft um langwierige Finanzierungsthemen auch für die Uni und Lehrstuhlfinanzierung.

00:46:43: Was darüber hinaus kann eine Möglichkeit sein, um den wirtschaftlichen Bereich und die Universitäten näher zusammenzubringen?

00:46:50: Am Schluss geht es um Ergebnisse.

00:46:52: Um Ergebnisse, die relevant sind für die Gesellschaft.

00:46:55: Sie ist Vertreter eines Mediums, muss uns doch viel stärker gelingen, die tollen Ergebnisse aus der Wissenschaft und der Innovation zu vermitteln, so dass es nicht nur irgendwelche Report sind, sondern dass das ankommt bei den Leuten.

00:47:09: So, und Innovation funktioniert immer dann am besten, wenn die Akteure intensiv zusammenarbeiten, wenn aus Forschungsorganisationen, Bildungsorganisationen, aus den Unternehmen man gemeinsam an den Themen arbeitet.

00:47:24: Und am Schluss zeigt, wie man Lösungen anbieten kann.

00:47:27: Innovationssysteme sind dort erfolgreich, wo diese Art der Zusammenarbeit am besten funktioniert.

00:47:33: Und das tun wir und viele andere auch.

00:47:37: Und ich glaube, das, was in Österreich schon gut gelungen ist, ist die Basis dieser Kooperation und die weiterzuentwickeln, dass es sozusagen noch leichter geht in alle Richtungen und Vernetzter noch weiter sich entwickelt.

00:47:50: Das gibt mir die Möglichkeit, nach unseren anderen Podcasts das Standard an dieser Stelle zu erwähnen, weil unter anderem auch unser Wissenschafts-Podcast in dem Ab und zu Tanja Traxler, die Leiterin unserer Wissenschaftsredaktion zu hören ist, die Quantenphysikerin ist.

00:48:03: Also von daher, wir bemühen uns redlich auch die Erfolge der Wissenschaft zu erläutern und zu erklären, stellen aber fest, dass es immer weniger Wissenschaftsjournalismus im deutschen Sprachraum gibt.

00:48:13: Das

00:48:13: ist sicherlich ein Faktum.

00:48:15: Aber wir setzen ja heute einen ganz guten Impuls dafür, oder?

00:48:18: Wir waren ja ganz schön technisch schon.

00:48:21: Es könnte ewig weitergehen.

00:48:22: Ich fürchte, wir müssen langsam zum Ende kommen.

00:48:24: Aber jetzt bin ich natürlich... Ein Journalist und haben natürlich auch politische Fragen.

00:48:29: Sie haben sich auch von der Politik ja irgendwie nie so ganz, wie soll ich sagen, nicht bewusst ferngehalten.

00:48:34: Auch immer wieder Ämter bzw.

00:48:36: auch die Branche bringt es mit sich.

00:48:37: Man muss sich organisieren in Verbänden.

00:48:39: Sie haben das angesprochen.

00:48:40: Und natürlich ist dieser Bereich auch einer der die Politik interessiert.

00:48:43: Das bleibt nicht bei Werksbesichtigungen.

00:48:45: Worauf will ich hinaus?

00:48:46: Auf die Frage, was die Regierung in dieser schwierigen Zeit, wo viele Unternehmen ja auch ihres im vergangenen Jahr sparen mussten, anders sich organisieren müssen.

00:48:55: Wir reden immer von Zuversicht, die in diesem Land schwer entsteht.

00:48:59: Macht die Regierung ihre Sachen derzeit richtig oder fallen ihnen Punkte auf, wo andere Impulse gesetzt werden müssten?

00:49:05: Ich möchte noch einen Schritt noch mal zurückgehen.

00:49:08: Ich glaube, es ist wichtig, dass man auch gesellschaftlich, auch wir als Unternehmen, dass wir offen sind für den Diskurs.

00:49:17: Man kann nicht erwarten, dass die Politik das politische System weiß, was zu tun ist, wenn man nicht in einen Dialog tritt.

00:49:26: Also, man muss miteinander reden.

00:49:27: Das ist eine perfekte österreichische Fähigkeit.

00:49:31: Und deswegen verfolge ich da auch ein Vorgehen, wo ich Politiker zu uns ins Unternehmen einlad, herzeige.

00:49:38: ich will, dass die Leute sehen, wie tickt ein Unternehmen wie meines.

00:49:43: Weil nur dann kann man gemeinsam an den Fragen arbeiten.

00:49:47: Und was zu tun ist, dazu gibt es viel Dokumentation, viele Empfehlungen, die wir als industriellen Vereinigung machen, ehrenamtlich machen.

00:49:58: in Zeiten wie diesen sage ich das dazu.

00:50:00: Und die Themen, an denen gearbeitet werden muss, ist Energie.

00:50:04: Die Energiekosten sind zu hoch.

00:50:06: Bürokratie.

00:50:07: Und natürlich, die Arbeitskosten sind enorm gestiegen in den letzten drei Jahren.

00:50:11: Wir sind in einem Lohnstückkosten deutlich höher als Deutschland zum Beispiel.

00:50:16: Und das sind schlussendlich alles Komponenten.

00:50:20: Wenn wir es in Finno und unsere Produkte global verkaufen, kein globaler Kunde, zahlt das.

00:50:26: Und Österreich verdient sechs von zehn Euro im Export.

00:50:29: Und genau das sehen wir jetzt.

00:50:31: Wir haben uns ein Stück weit aus dem Wettbewerb gepreist und deswegen plädieren wir einfach sehr dafür, dass Reformen hier jetzt notwendig sind.

00:50:42: Ein Beispiel, das sehr wenig ideologisch ist Bürokratie.

00:50:46: Die Schätzungen sind zehn bis fünfzehn Milliarden Euro, die durch Bürokratie unnötig an Kosten entstehen.

00:50:54: In Zeiten wie diesen, wo wir laut der Prognose der Europäischen Kommission vielleicht Null, neun Prozent Wirtschaftswachstum haben, zehn bis fünfzehn Milliarden Euro entspricht ungefähr drei bis vier Prozent des BIP, damit kann man ermessen, was das für einen Anteil hat.

00:51:10: Und das liegt ja dann an uns, das zu gestalten.

00:51:13: Also Doppelgleichigkeiten abzubauen, widersprüchliche Regulatorik abzubauen, Kompliziertheiten.

00:51:20: die sich einfach angesammelt haben über die Zeit.

00:51:24: Also da ist schon sehr viel zu tun, Stichwort Wettbewerbsfähigkeit.

00:51:28: Und das ist gar nicht nur etwas, was ich sage.

00:51:31: Man kann international renommierte Bewertungen hernehmen, Rankings.

00:51:35: Das EMD ist eines der renommiertesten.

00:51:38: Wenn wir innerhalb von vier Jahren zehn Plätze verlieren, und das klirrt das ja dann auf, in welchen Kategorien, dann ist da schon Handlungsbedarf.

00:51:48: Und deswegen im Zuge der Industriestrategie, die ja jetzt erarbeitet wird, und ich begrüße das sehr, war auch mein Vorschlag, warum nehmen wir uns nicht vor, wenn man innerhalb von vier Jahren zehn Plätze verlieren kann?

00:52:00: Nehmen wir uns doch vor, innerhalb von vier Jahren erarbeiten wir uns wieder zumindest zehn Plätze.

00:52:05: Merkt man das auch als Vorstand, Vorständin eines internationalen Unternehmens, wie der Standort unterschiedlich eingeschätzt wird, wenn dann Produktionsneuinvestitionen, sie am Dresden angesprochen, Plötzlich, in ähnlichen Wirtschaftsräumen müsste man meinen, aber an anderen Standorten als in Österreich umgesetzt werden, gäbe es eine Chance, durch die Verbesserung von einigen Platzierungen dann auch tatsächlich wieder Standortinvestitionen hier zu machen oder sind die Spälen da höher.

00:52:33: Ein globaler Konzern muss sich die Standorte im Wettbewerb anschauen.

00:52:38: Ein globaler Konzern ist den Eigentümern gegenüberverantwortlich und muss die Rahmenbedingungen anschauen.

00:52:46: Und da spielen alle Rahmenbedingungen eine Rolle, wie in Österreich derzeit schwierige Eckpunkte, wie ich sie zuerst genannt habe.

00:52:55: Auf der anderen Seite für die Forschung haben wir ein sehr günstiges Umfeld.

00:53:00: Wir haben hochqualifizierte Leute, wir tun viel für die Qualifizierung.

00:53:05: Im Unternehmen darüber hinaus in Zusammenarbeit mit Bildungsinstitutionen.

00:53:10: Also am Schluss zählt das gesamte Paket.

00:53:12: Und ich schaue auf Themen immer sehr chancenorientiert.

00:53:16: Und ich denke mir, wir als Österreich können so viel.

00:53:19: Wir haben so viel zustande gebracht.

00:53:21: Und wenn wir es schaffen, die Rahmenbedingungen weiter zu verbessern und da nicht wieder abzusinken, sondern ganz im Gegenteil das wieder gut zu machen, da können wir schon ganz schön viel hinlegen.

00:53:32: Ein schönes Land, ein innovatives Land, vielleicht würden uns langfristige Ziele helfen.

00:53:36: So fass ich das zusammen.

00:53:38: Ich bedanke mich herzlich für die Stunde, die Sie für uns Zeit hatten, in Ihrem Kalennen.

00:53:43: Wie sieht eigentlich ein typischer Tag bei Ihnen aus?

00:53:45: Wann fängt der an?

00:53:46: Sind da Erholungsphasen drin oder ist da Termin, Termin, Termin, Auto, Termin, Termin, Termin, Unterlagen.

00:53:51: fertig?

00:53:51: Abendveranstaltung, Verzeihung, das

00:53:53: Wort.

00:53:53: Genau, das kommt noch dazu.

00:53:54: Naja, wie ich schon gesagt habe, Sport in der Früh.

00:53:58: Und dann geht's dahin.

00:53:59: Bauen Sie Pausen ein, kommen Sie überhaupt noch dazu, selbst ein E-Mail zu beantworten?

00:54:04: Ja schon, doch.

00:54:05: Das mache ich auch gern.

00:54:06: Dort, wo es geht immer.

00:54:08: Sie machen gerne Emails.

00:54:10: Ja, hängt ja davon ab, welche es sind, oder?

00:54:12: Genau, richtig.

00:54:13: Wenn Sie anfragen für Podcasteinladungen sind.

00:54:15: Zum Beispiel, oder?

00:54:16: Genau,

00:54:17: richtig.

00:54:17: Also vielen Dank, dass Sie da waren und so viele Einblicke dabei hatten und weiterhin alles Gute und danke für Ihre Zeit.

00:54:23: Danke Ihnen.

00:54:25: Wenn euch diese Folge gefallen hat, wir freuen uns immer über Bewertungen, über eure Kommentare und natürlich auch wenn ihr uns abonniert, entweder auf der Podcast-Plattform eures Vertrauens oder auf YouTube.

00:54:36: Wenn ihr unsere Arbeit unterstützen wollt, dann bietet sich ein Standard-Abo an.

00:54:40: Mehr Informationen dazu gibt's unter abo.derstandard.at.

00:54:44: Diese Folge wird produziert von Tobias Holub.

00:54:47: Schold Wilhelm ist unser Chef von Dienst.

00:54:49: Unsere Musik stammt von Maximilian Bless.

00:54:51: Mein Name ist Gerald Riedmann.

00:54:52: Ich sage herzlichen Dank fürs Zuhören.

00:54:55: Auf Wiedersehen.

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