Siemens-Healthineers-Managerin Wehsely: KI gegen Krebs, Medizintechnik für alle, Politik-Lehren

Shownotes

Sonja Wehsely ist Executive Vice President bei Siemens Healthineers. Sie leitet von Wien aus das Geschäft des Medizintechnikkonzerns für über 30 Länder. In der neuen Folge des STANDARD-Podcasts "CEO" mit Petra Stuiber erklärt sie, was KI und Technologie im Kampf gegen Volkskrankheiten und Krebs bewirken können und, wo die Grenzen liegen. "Je früher die Diagnose da ist, desto besser kann behandelt werden. Und da ist auch ein wesentlicher Einsatzbereich von Artificial Intelligence", sagt Wehsely. "Um Krebs im Frühstadium zu erkennen, wo er sonst noch gar nicht erkannt worden wäre." Sie sagt, wieso sich Österreichs Gesundheitssystem an anderen Vorbildern in Europa und nicht an den USA orientieren sollte. Und die ehemalige SPÖ-Abgeordnete erzählt, wie ihr der Wechsel von der Politik zu einem Weltkonzern gelungen ist. "Ich kann alles anwenden, was ich in meinen 25 Jahren in unterschiedlichen Rollen in der Politik gelernt habe. Weil am Ende des Tages geht es um Menschen."

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00:00:05: Wir sind Weltmarktführer im Bereich der Bestrahlung.

00:00:10: Das ist Sonja Wesselie.

00:00:11: Sie ist Executive Vice-President bei Siemens

00:00:14: Health Inears.

00:00:17: Wir sehen, dass hadiovaskuläre Erkrankungen dramatisch steigen, weltweit.

00:00:27: Sie leitet von Wien aus das Geschäft des Medizintechnikkonzerns für über dreißig Länder.

00:00:33: Wir fragen sie, ob die KI bald bessere Diagnosen stellt als menschliche

00:00:37: Ärztinnen

00:00:38: und Ärzte.

00:00:41: Je früher die Diagnose da ist, desto besser kann behandelt werden.

00:00:48: Und da ist auch ein wesentlicher Einsatzbereich von Artificial Intelligence.

00:00:55: Und wir fragen sie, wie es ist, aus der Politik in einen Weltkonzern zu

00:00:59: wechseln.

00:01:00: Ich kann alles anwenden, was ich in meinen fünfundzwanzig Jahren in unterschiedlichen Rollen in der Politik gelernt habe, weil am Ende des Tages geht es um Menschen.

00:01:21: Mein Name ist Petra

00:01:22: Stuber und

00:01:23: das ist der CEO-Podcast

00:01:24: vom Standard.

00:01:26: Wir interviewen

00:01:27: die wichtigsten wirtschaftstreibenden Österreichs,

00:01:30: blicken

00:01:30: in deren Arbeitswelten, finden heraus, wie sie es an die Spitze geschafft haben und was es braucht, um Österreichs Wirtschaft

00:01:37: anzukurbeln.

00:01:39: Wenn Sie uns dabei helfen wollen, diesen Podcast großzumachen, abonnieren Sie CEO auf dem Podcast-Plattformen Ihrer Wahl

00:01:46: und schicken Sie uns Ihr

00:01:47: Feedback und Ihre Interviewwünsche an podcast.at der Standard-AT.

00:01:53: Und jetzt

00:01:53: geht's los.

00:01:58: Frau Wessele, wie oft müssen Sie eigentlich erklären, dass Sie nicht bei

00:02:02: Siemens,

00:02:03: sondern bei Siemens Hellfineers arbeiten?

00:02:06: Es kommt darauf an, mit wem ich spreche.

00:02:09: Kundinnen und Kunden wissen das sehr gut, weil für die ja das Thema Medizintechnik und Diagnostik das ist, warum sie mit uns zu tun haben, mit Leuten, die jetzt an sich mit dem Thema nichts zu tun haben und jetzt mit keinem, das Siemens Aktiengesellschaften, mit keiner der Siemens Aktiengesellschaften, da muss man das schon meistens dann erklären, dass es das große Siemens nicht mehr gibt, sondern dass das mehrere Aktiengesellschaften sind, die auch im tagsgelistet sind und daher ein selbstständiges Unternehmen, das bereits seit dem Jahr zwei Tausend achtzehn.

00:02:43: Können Sie uns konkret sagen, womit sich Siemens Hertheniers beschäftigt?

00:02:49: Siemens Hertheniers ist ein Unternehmen, das in über siebzig Ländern weltweit direkt tätig ist und unser Ziel ist es medizinische Innovation, möglichst so zu verbreiten, dass die Krankheiten, von denen sich die Menschen am meisten fürchten, die am meisten verbreitet sind, sehr früh diagnostiziert werden können und damit gut behandelt werden können.

00:03:12: Das ist unser Ziel und das machen wir einerseits mit Bildgebung von Ultraschall über Computertomographie, Magnetresonanztherapie bis zu Labor und all das ist dann immer auch verbunden mit Healthcare IT, mit dem Ziel, Patientinnen und Patienten besser behandeln zu können.

00:03:33: Haben Sie einen ganz guten Überblick, wenn Sie sagen, siebzeigländer, Sie selbst sind für dreizeigländer zuständig?

00:03:40: Was ist denn derzeit das wichtigste gesundheitliche Thema überhaupt?

00:03:45: Weltweit.

00:03:46: Wir sehen, dass hadiovaskuläre Erkrankungen dramatisch steigen.

00:03:53: Weltweit.

00:03:54: Das heißt, alle Dinge, die mit dem

00:03:57: Herzkreislauf zu tun haben.

00:03:59: Wir sehen zweitens, dass auch aufgrund dessen, dass die Menschen älter werden, und zwar auch das weltweit.

00:04:07: Das Thema Krebs eines ist, das hier ist und bleiben wird.

00:04:12: Es ist das Thema Schlaganfall, ein besonders relevantes und demenzalzheimer.

00:04:18: Das sind sozusagen die vier, auf die wir uns auch ganz besonders konzentrieren, mit unserem gesamten Portfolio, mit dem Ziel, möglichst früh zu erkennen und möglichst bald die richtige Therapie auch anbieten zu können, wobei wir auch in der Therapie tätig sind.

00:04:35: Wir sind Weltmarktführer im Bereich der Bestrahlung, ein ganz, ganz wesentliches Therapieeinsatz im Bereich der Krebsbehandlung.

00:04:42: Jetzt

00:04:43: gibt es sehr heimtückische Krebsarten, die man sehr spät erst erkennt und dann umso weniger dagegen tun kann wie zum Beispiel Bauchspeicheldrüssenkrebs.

00:04:51: Gibt es da Wesentliche Fortschritte in den letzten Jahren, würden Sie sagen, hat sich da etwas getan?

00:04:57: Ist man da weiter?

00:04:58: Kann man da vielleicht schon früher erkennen?

00:05:01: Oder wie ist man dabei?

00:05:02: Gräbt es ja auch eines dieser Themen.

00:05:04: Sie haben selbst gesagt, dass die meisten Menschen in irgendeiner Form betrifft, sei es als Angehörige oder weil sie selbst betroffen sind oder weil sie jemanden kennen in ihrem näheren Umfeld.

00:05:15: Gibt es da Hoffnung?

00:05:17: Gibt es da Fortschritte?

00:05:19: Sie sagen Hoffnung und das ist... genau das, wofür wir arbeiten, nämlich Patienten und Patientinnen Hoffnung zu geben anstelle der Angst, die man üblicherweise bei so einer Diagnose hat.

00:05:32: Und wir sehen bei sehr vielen Krebsarten, dass Krebs eine chronische Erkrankung wird.

00:05:38: Beispielsweise Brustkrebs, jede achte Frau in Österreich, aber auch weltweit, sind die Zahlen sehr ähnlich, erkrankt einmal in ihrem Leben an Brustkrebs.

00:05:49: Früher kannte Brustkrebs ist mittlerweile etwas, was heilbar ist und nicht so früher krankter, etwas, was eine chronische Erkrankung wird.

00:05:57: Es gibt heimtückische Krebsarten, Sie haben es schon gesagt, zum Beispiel den Bauchspeicheltrösenkrebs, wo die Wissenschaft noch nicht so weit ist, dass man da sagen kann, dass das eine chronische Erkrankung ist.

00:06:08: Aber überall gilt, je früher die Diagnose da ist, desto besser kann behandelt werden.

00:06:16: Da ist auch ein wesentlicher Einsatzbereich von Artificial Intelligence in der Diagnose, nämlich um Trebs im Frühstadium zu erkennen, wo er sonst noch gar nicht erkannt worden wäre.

00:06:31: Wie muss ich mir das vorstellen?

00:06:32: Ist das so, dass die EI, also künstliche Intelligenz, die ja mit sehr viel mit Wahrscheinlichkeiten arbeitet, man füttert sie mit Symptomen, die man bei einem Patienten einer Patientin findet.

00:06:43: Und die EI spuckt aus quasi was möglicherweise die Krankheit sein kann.

00:06:49: Muss ich mir das so vorstellen?

00:06:50: Es ist so, dass das Prinzip ist, dass möglichst viele Daten dazu führen, dass Dinge erkannt werden, auf die der Arzt die Ärztin vielleicht gar nicht schaut, weil es eine Zufallsdiagnose ist, weil das der Fokus etwas anderes ist.

00:07:06: Und ganz wesentliche Punkt, die Endentscheidung über eine Diagnose muss immer der Arzt oder die Ärztin haben.

00:07:13: Aber die Unterstützung darin, dass auf alles geschaut wird, da kann Artificial Intelligence ganz besonders helfen.

00:07:22: Und wenn man dann in einem Land wie Österreich ist, wo man bei aller Kritik, die man vielleicht anbringen kann, sagen kann, wir haben ein Gesundheitssystem, wo jede und jeder, wenn er oder sie schwer krank ist, die beste medizinische Versorgung bekommt, dann ist natürlich diese Frühdiagnose ganz besonders wichtig, weil dann auch dass die entsprechende Behandlung führen kann, sollten uns immer ein bissel erleben in Österreich und nicht im Vergleich.

00:07:46: Das ist einerseits klar und gut, andererseits, wenn man ein bissel in der Welt herumkommt, sieht man schon, dass das, was für uns eine Selbstverständlichkeit ist, in den meisten Teilen der Welt weit vom Erreichbaren ist.

00:07:58: Jetzt, das baut mir gleich die Brücke zu meiner nächsten Frage, die wäre nämlich gewesen oder ist auch tatsächlich.

00:08:04: Ich habe ja auf Ihrer Webseite gefunden, dass der Anspruch von Siemens Helfiniers ist, den Zugang zur medizinischen Versorgung für unterversorgte Bevölkerungsgruppen weltweit zu verbessern.

00:08:16: Was heißt das jetzt konkret?

00:08:18: Das heißt konkret, lassen Sie mich hier als Beispiel eine Zahl nennen.

00:08:22: Ich habe vorher schon erwähnt, Linearbeschleuniger, das sind Behandlungsgeräte für Krebstherapie für Bestrahlung.

00:08:29: Die WHO gibt als Ziel vor, dass pro einer Million Einwohnerinnen und Einwohner ein Linearbeschleuniger die Untergrenze ist.

00:08:39: In Deutschland gibt es pro einer Million Einwohner sieben Linearbeschleuniger.

00:08:45: in Indonesien, Und da ist das Ziel, die Diagnose für Menschen weltweit zu verbessern.

00:08:55: Der Großteil der Menschen weltweit haben keinen guten Zugang zu Diagnose.

00:09:01: Und wir fokussieren da auch ganz stark darauf, Geräte so zu erschaffen und zu erfinden, die sehr leicht zu bedienen sind, weil die Frage des qualifizierten Personals, die diskutiert man auch auf der ganzen Welt, aber ist auch das Niveau der Sorge in Österreich ein anderes als in anderen Teilen der Welt und geht es auch sehr stark darum, Dinge zum Beispiel remote machen zu können, weil ich jetzt Indonesien gesagt habe, ein Staat mit tausenden Inseln Da ist die Frage einer Remoteversorgung eine ganz besonders wichtige.

00:09:35: Das heißt, das Ziel, das wir uns ganz stark gesetzt haben in den nächsten Jahren, ist ganz stark zu fokussieren, dass gute Gesundheitsversorgung, die damit der Diagnose beginnt, auch in emerging markets einen wesentlicher Teil sein soll.

00:09:53: Jetzt heißt es da zufolgerichtig in einem Werbevideo auf ihrer Website, wo ein Mensch lebt, sollte niemals bestimmen, wie gut ein Mensch lebt.

00:10:02: Aber ist das nicht in der Praxis doch ein sehr vollmundiges Versprechen?

00:10:07: Immerhin sind alle Geräte, die sie verkaufen, nicht ganz billig.

00:10:10: Also welches dritte Weltland, welcher emerging market, kann sich das leisten?

00:10:16: Sie mein Selfie-Nies ist ja keine NGO.

00:10:19: Da haben Sie vollkommen recht, Siemens Helsinges ist keine NGO, aber Siemens Helsinges hat ein starkes Commitment zur Unterstützung von gesellschaftlichen Nieds.

00:10:30: Und daher arbeiten wir auch sehr eng zusammen mit NGOs, wie zum Beispiel mit dem Global Fund oder ganz anderes Thema, ich bin unter anderem auch für die Ukraine zuständig, wo wir jetzt gemeinsam mit dem GEZ, das ist die Entwicklungsagentur in Deutschland, ein Programm aufgesetzt haben, um Text, d.h.

00:10:49: vor allem Frauen sind das, die im Bereich der Radiologie die Untersuchungen machen, also nicht die Ärzte, sondern die MTAs, würde man in Österreich sagen.

00:10:58: Also die

00:10:59: Medizinische

00:11:00: Technischen Assistentinnen.

00:11:01: Die Medizinische Technischen Assistentinnen, d.h.

00:11:02: überall in den Ländern, die ganz konkret aufzuschulen und auszubilden.

00:11:06: D.h.

00:11:07: wir tun neben dem Verkauf unserer Geräte, tun wir sehr viel.

00:11:11: Und beim Verkauf der Geräte, da muss man auch ganz stark darauf schauen, da gibt es erstens Die grundsätzliche Frage sehen wir überall, dass eigentlich alle Regierungen das Thema Healthcare ganz besonders wichtig nehmen.

00:11:24: Und was wir da besonders unterstützen können, auch mit ganz klarer Beratung, und das ist der große Vorteil eines Unternehmens, dass eben die ganze Welt kennt und daher auch weiß, wie Fehler zum Beispiel in der entwickelten Welt gemacht wurden, die vielleicht nicht nochmal wiederholt werden müssen, dass der Bereich der Diagnose in der Gesundheitsversorgung, der das wenigste Geld kostet.

00:11:49: Aber wenn ich mit guter Diagnose beginne, ich als Gesundheitspolitiker, als Gesundheitspolitikerin sehr konkret die Therapie einsetzen kann.

00:11:58: Das heißt, ich habe sehr wenig trial and error, wenn früh genau erkannt ist, was eine Diagnose ist, kann ich ganz zielgerichtet und sehr früh auch darauf reagieren und therapieren.

00:12:10: Belastbare Krebsdiagnose brauche ich ein CD, ein MRT, das sind richtige Geräte, die sehr viel können, aber die sehr teuer sind.

00:12:19: Teuer ist was Relatives.

00:12:21: Ja, also das kostet schon Geld, weil der Qualität Geld kostet.

00:12:26: Aber Projekte für den Bereich bin ich nicht zuständig, aber bin mit den Kolleginnen und Kollegen eng im Austausch.

00:12:32: Jetzt gerade ein Value-Partnership, so nennen wir langjährige Partnerschaften mit Rwanda.

00:12:39: wo es genau darum geht, die Onkologieversorgung in Rwanda auszubauen.

00:12:43: Und da geht es natürlich ganz stark auch um Businessmodelle.

00:12:46: Das sind auch Businessmodelle, die eben anders sind, als man legt alles Geld am Anfang auf den Tisch und erst dann wird geliefert, sondern wo man gemeinsam wächst, wo das Thema Education ein ganz besonderes Wichtiges ist, wo das Thema der IT-Vernetzung, Healthcare IT ein ganz besonderes Wichtiges ist und wo man sehr, sehr gut

00:13:07: zuhört.

00:13:08: Weil das Besondere an dieser Industrie ist, MedTech ist international.

00:13:14: Aber Healthcare ist lokal.

00:13:18: Und da gibt es sowohl in den Krankheiten unterschiedliche Prävalenzen, als auch unterschiedliche Niveaus in der Gesundheitsversorgung und unterschiedliche Nichts in Ländern, die eine sehr, sehr junge Bevölkerung haben.

00:13:31: gibt es ganz andere Nichts, als wenn die Demografie eine andere ist.

00:13:35: Und da ist es hier ganz besonders wichtig, es gibt nicht die Nullachtfünfzehn-Lösung, sondern zuhören und dann gemeinsam mit dem Kunden und der Kunde kann ein privater Anbieter sein, der Kunde kann ein Investor sein in Gesundheit, der Kunde kann das jeweilige Government sein, gemeinsam zu entwickeln, was das Ziel ist und was man da gemeinsam erreichen kann.

00:13:55: Das

00:13:55: heißt, wenn ich sie richtig verstehe, dass... hört die Arbeit ihre Arbeit nicht auf, wenn sie ein medizinisch-technisches Gerät verkauft haben, sondern das fängt dann gerade erst an.

00:14:07: Genau so ist es.

00:14:09: Und zwar, also sie beginnt vorher und sie dauert länger.

00:14:13: Erstens mal, weil genau mit dem Service, das ja weit über die Servisierung des Geräts hinausgeht, nämlich da geht es darum, um Application Training, also damit das Gerät auch wirklich so verwendet wird.

00:14:25: Also alles verwendet wird, was auch wirklich möglich ist.

00:14:28: Das muss man ja lernen, das kann man ja nicht automatisch.

00:14:31: Und es beginnt immer im Vorfeld, bevor noch etwas verkauft wird und dann wird auch manchmal nichts verkauft, zuzuhören, um was eigentlich das Problem ist.

00:14:40: Und da muss man sagen, dass es in der entwickelten Welt, in Österreich, weiß jeder genau, was er will und warum.

00:14:46: Und da ist die Qualität des Wissens einfach im Gesundheitssystem auch ein sehr, sehr hohes.

00:14:50: Da gibt es andere Länder, jetzt gerade Diskussionen in Uzbekistan.

00:14:55: die ganz klar erkannt haben, sie haben ein ganz großes Problem in der Onkologie und in der Kardiologie und die sagen, wie soll man das jetzt machen?

00:15:03: Wie soll

00:15:03: man es angehen?

00:15:04: Wie

00:15:04: soll man es angehen?

00:15:05: Und da ist das Thema, das dann dann einmal Equipment verkauft wird, eines.

00:15:09: Aber zunächst einmal geht es darum, wie baut man ein Gesundheitssystem in einem Land wie USPEC ist dann auf?

00:15:15: Jetzt haben Sie schon zum zweiten Mal gesagt, eben in hochentwickelten Ländern ist das anders.

00:15:19: In Österreich kann jeder die bestmögliche Gesundheitsversorgung bekommen.

00:15:24: Jetzt muss ich Sie schon fragen, weil Sie ja auch einen politischen Hintergrund haben.

00:15:28: Ist das wirklich so?

00:15:29: Also es ist die ganze Zeit die Rede davon, es gibt in Österreich eine zwei Klassenmedizin.

00:15:34: Die einen, die sich es leisten können, die schneller Termine bekommen vom Facharzt, die schneller im EMAT landen oder im CT und jene, die das eben nicht haben, die Wetterbeziehungen noch Geld haben, noch eine Zusatzversicherung.

00:15:46: Also ist das nicht auch ein bisschen ein Unterschied, vielleicht auch zwischen der Autochtonen und der mekrantischen Bevölkerung?

00:15:53: Also das ist schwer, ganz klar mit Ja und Nein zu beantworten.

00:15:58: Daher möchte ich versuchen, es ein bisschen einzuordnen.

00:16:01: Erstens einmal kommt es immer auf die Frage an, womit man vergleicht.

00:16:05: Und da habe ich in den letzten jetzt acht Jahren halt schon viel von der Welt gesehen.

00:16:12: und im internationalen Vergleich bin ich der Meinung, dass der Zugang in Österreich zu Spitzenmedizin ein sehr, sehr egalitärer ist.

00:16:23: Die von Ihnen angesprochene Frage bekommt jeder immer gleich eine MRT oder CT oder was immer, oder sonstige Untersuchung.

00:16:33: Die Antwort ist Nein.

00:16:35: Ich erlaube mir auch, die Frage zu stellen, ist jede Untersuchung immer notwendig.

00:16:40: wäre es nicht notwendig zu schauen, dass die das ganz unbedingt brauchen.

00:16:44: Zum Beispiel, wenn eine Krebsdiagnose vermutet wird, dass da der Zugang sofort und für jeden und immer da ist.

00:16:53: Aber ich habe letztens in der Zeitung gelesen, dass das genau das ist, wo die Sozialversicherung jetzt gerade auch mit den Anbietern dazu verhandelt.

00:17:00: Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass bei einer schweren Erkrankung in Österreich jede und jeder die Therapie state-of-the-art bekommt.

00:17:09: Wenn sie eine Krebsdiagnose bekommen oder wer immer, wen sie kennen, bekommt der oder die, wenn notwendig ist eine Chemotherapie, wenn notwendig ist eine Immuntherapie, wenn notwendig ist eine Bestrahlung, unabhängig von Herkunft, unabhängig von Muttersprache, von all diesen Fragen.

00:17:28: Kann man sich leicht im Gesundheitssystem in Österreich verlieren?

00:17:31: Ich würde sagen, die Antwort ist ja.

00:17:34: Ich glaube, was es dringend bräuchte und das haben andere Systeme auch letztens erst in einem Krankenhaus in Norwegen engen beruflichen Kontakt gehabt.

00:17:44: Da ist es ganz klar, da gibt es einen Arzt, eine Ärztin, die für dich zuständig ist und die geleitet dich durch das Gesundheitssystem.

00:17:53: Dort ist dann die Diskussion, die gut, aber wenn ich diesen Arzt, diese Ärztin, mich mit dem oder der nicht verstehe, wie komme ich dann da weiter?

00:18:00: Und daher ist jetzt mein Take-away Es gibt wirklich schlechte Gesundheitssysteme.

00:18:06: Und es gibt gerade in Europa eine Reihe von Gesundheitssystemen, die alle Vor- und Nachteile haben.

00:18:11: Und wahrscheinlich war das Beste, wenn man das zusammen tun könnte.

00:18:15: Aber das ist halt auch gar nicht, also das weiß ich aus eigener Erfahrung aus meinem früheren Leben, das ist doch nicht so einfach.

00:18:20: Was

00:18:21: ist denn so ein richtig schlechtes Gesundheitssystem, zum Beispiel?

00:18:24: Aus meiner Sicht das Gesundheitssystem in den USA.

00:18:27: Es ist wahnsinnig teuer.

00:18:29: Und es gibt wirklich

00:18:30: viele viele...

00:18:32: Trotz Obamacare.

00:18:33: Trotz Obamacare ist es nämlich dann individuell leistbar geworden, aber ist im System nach wie vor wahnsinnig teuer.

00:18:43: Das Gesundheitssystem in den USA, das keine Universal Health Coverage

00:18:48: hat,

00:18:49: ist das teuerste Gesundheitssystem der Welt.

00:18:52: Weil das Prinzip dort ist, dass Gesundheit ein Markt ist.

00:19:00: Und damit hat man halt hier auch Preise, die jenseits von allem ist, was man in Europa kennt.

00:19:06: Jetzt haben Sie gesagt, vielleicht ist nicht jede Untersuchung notwendig.

00:19:10: Jetzt ist es aber so, wenn

00:19:11: ...

00:19:12: Personen wie ich zum Beispiel zum Arzt gehen.

00:19:14: Ich habe ab und zu so hypochondrische Anfälle.

00:19:17: Und dann bestehe ich darauf, dass das bestmöglich getan wird und geht im Arzt so lange auf die Nerven.

00:19:22: Ich bin ja auch eine mündige Patientin.

00:19:24: Ich informiere mich auf Google, was ich alles haben kann.

00:19:27: Und dann möchte ich, dass das alles abgefragt wird.

00:19:31: Also ich übertreibe jetzt ja.

00:19:33: Und Ärzte neigen dann mitunter auch dazu, um sich abzusichern, zu sagen, ich glaube zwar, die hat nix, aber ich schicke sie trotzdem in die MRT.

00:19:42: Glauben Sie, um diese menschliche Komponente auch ein bisschen hinunter zu kalibrieren, dass da die künstliche Intelligenz helfen könnte?

00:19:52: Weil wenn ich es dann schwarz auf weiß habe, dass ich nichts habe, weil der Computer das ausgerechnet hat mit Millionen Wahrscheinlichkeiten, dann glaube ich das vielleicht eher.

00:20:02: Also ob da die künstliche Intelligenz wirklich helfen kann oder nicht mehr verwirrt, ich glaube das kommt dann auf den Einzelfall an.

00:20:10: Das Beispiel, das Sie jetzt beschrieben haben, das wird es in Skandinavien nicht geben.

00:20:14: Weil in Skandinavien hält man sich ganz strikt an.

00:20:17: Guidelines und Guidelines sind ja nicht etwas, was irgendwie vom Himmel kommt, sondern wo einfach

00:20:22: ganz

00:20:22: klar wissenschaftlich von dir definiert ist, wann was passiert.

00:20:26: Und da gibt es aber auch nicht den Fast Track, in dem man durch das Einzahlen großer oder kleiner Scheine, dass er halt einfach doch, das geht dort einfach nicht.

00:20:33: Also das war, was ich vorher gesagt habe, halt alles, auch individuell kann man sagen, vor oder nach.

00:20:38: Ich glaube, dass die Wissenschaft und damit die Frage, was eine Leitlinie vorgibt, einfach die Grundlage sein soll dafür, welche Untersuchungen es gibt und auch welche Therapien es gibt und welche nicht.

00:20:54: Weil wir ja schon uns überlegen müssen, dass gerade in einem solidarischen System, das ja Kosten sind, die gemeinsam einzahlt, aber dann auch gemeinsam braucht und die halt dann auch dann verwendet werden sollen, wenn sie wirklich notwendig sind.

00:21:10: Jetzt sind sie über dreißig Länder zuständig.

00:21:12: Das klingt nach sehr viel.

00:21:14: Wie behält man da den Überblick?

00:21:17: Also, ich bin für Zentral-Osterobe und Zentral-Asien zuständig.

00:21:20: Dreißig Länder, wo wir in der Mehrzahl der Länder auch wirklich legal entities, also eigene, siemens-härftiges Gesellschaften haben.

00:21:27: Den Überblick behält man, indem man auf der einen Seite Kolleginnen und Kollegen in der Verantwortung vor Ort hat, die gut sind und denen man vertraut und indem man sehr nah an den Dingen auch dran ist, ohne ins Micro-Management zu kippen.

00:21:48: Das Spannende an dieser Geografie ist, dass sie sehr, sehr divers ist.

00:21:52: Wir haben dreizehn oder vierzehn unterschiedliche Sprachen.

00:21:56: Wir haben fünf unterschiedliche Schriften.

00:21:59: Wir haben ganz unterschiedliche Gesundheitssysteme von nur öffentlich, nur privat oder gemischt.

00:22:06: Wir haben solidarische Gesundheitssysteme.

00:22:08: Wir haben Gesundheitssysteme, wo nur out of the pocket ist.

00:22:11: Das bedeutet, man muss sehr flexibel sein im Denken und hat aber auch den großen Vorteil, dass man in diese Gesundheitssysteme, in Diskussionen mit Kundinnen und Kunden, viel einbringen kann und zwar nicht nur theoretisch und praktisch, weil man eben sieht, wie es in anderen Ländern vorgenommen wird.

00:22:30: Aber wer ist jetzt ein guter Mitarbeiter, eine gute Mitarbeiterin oder eine gute, wie sie es genannt haben, Legal Entity?

00:22:37: Sind das die, die die meisten Geräte verkaufen?

00:22:40: Das kann man so gar nicht sagen, aber sie

00:22:43: sind ja ein Tagskonzern.

00:22:44: Sie müssen ja Ergebnisse liefern, belastbar.

00:22:47: Vollkommen richtig und ich werde auch gemessen.

00:22:49: Ich kriege auch Ziele für diese Geografie, die ich erreichen muss.

00:22:52: Aber da ist jetzt natürlich genau meine Aufgabe, gemeinsam mit meinen Kolleginnen und Kollegen die Märkte gut zu kennen und daher auch die Möglichkeiten dessen, was es der Markt her gibt und was in diesem Land sinnvoll ist, zu bewerten.

00:23:06: Und da gibt es Geographien, die ganz schwer zu bearbeiten sind, weil die eben nicht so Mathieu sind, wo wir sicher, also wir von dem Juni sehr, sehr wenig verkaufen, wo aber unser Einsatz für die Entwicklung des Gesundheitssystems dort und damit für die Verbesserung der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung ganz besonders wichtig ist.

00:23:26: Wo man wahrscheinlich sagen könnte, ökonomisch fürs Unternehmen, um uns jetzt sehr schön oder nicht.

00:23:32: ist nicht so relevant, aber für unseren Purpose, der eben nicht nur die Überschrift ist, sondern wirklich gelebt wird, nämlich Gesundheitsinnovation für jeden überall und das auch noch nachhaltig, dazu ist das notwendig.

00:23:46: Aber das heißt, das müssen dann andere Ländergesellschaft natürlich auffangen, weil dort bemüht man sich sehr, hat vielleicht jetzt keine... monitären Gewinne, sondern bemüht sich was aufzubauen und die anderen müssen das quasi ersetzen.

00:24:00: Wann ist der Zeitpunkt, dass sie sagen, wir ziehen uns aus einem Land zurück?

00:24:03: Weil das hat keinen Sinn, wir kommen mit denen nicht weiter.

00:24:06: Das hat jetzt in meiner Karriere nicht gegeben und mir ist auch nicht bewusst, dass es das früher schon mal gegeben hat, weil einfach... Gesundheitsversorgung sich stetig weiterentwickelt.

00:24:18: Und das ist sozusagen ein langes Thema.

00:24:20: Wir haben ja auch nicht überall legal entities.

00:24:22: Also gerade in den Ländern, wo wir uns noch sehr entwickeln, arbeiten wir da auch mit Partnern zusammen.

00:24:28: Aber dem Grunde ist einfach der Anspruch, weltweit etwas beizutragen.

00:24:32: Und da ist es so, dass die Diversität, die ich in meinem Team habe, habe ich natürlich auch in lokalen Erfolgen.

00:24:40: Aber man darf auch nur Äpfel mit Äpfel vergleichen und eben nicht Äpfel mit Birnen.

00:24:44: Neigen Sie zum Micro-Management.

00:24:46: oder können Sie das gut vertrauen?

00:24:48: Ich kann das gut.

00:24:50: Ich halte das für eine wesentliche Voraussetzung, um erfolgreich zu sein im Leadership einer so großen und so diversen Geografie, weil es wichtig ist, richtig zu entscheiden, wer die Verantwortlichen vor Ort sind.

00:25:08: Wichtig ist, einen Vertrauensvorschuss zu geben.

00:25:12: Wichtig ist, da zu sein, wenn Unterstützung gebraucht wird.

00:25:18: Wichtig ist, klar zu kommunizieren, klare Ziele zu geben und klare Konsequenzen zu ziehen.

00:25:25: Aber die Menschen, die Kolleginnen und Kollegen, nicht stören bei der Arbeit.

00:25:29: Das klingt gut, aber was tun Sie, wenn Sie einen Vertrauensvorschuss geben?

00:25:33: und das wird verraten?

00:25:35: Jemand agiert nicht so, wie Sie sich das vorstellen, wie das der Konzern sich vorstellt, was passiert da?

00:25:41: Naja, das ist dann... sehr klar, wie damit umzugehen ist.

00:25:45: Zunächst einmal ist klar herauszufinden, wie ist die Faktenlage.

00:25:50: Und wenn jemand nicht so performt, wie es vereinbart ist und wie es ausgemacht ist, dann gibt es einmal ein sehr klares und eindeutiges Feedback-Gespräch.

00:26:01: Das ist ein wesentlicher Punkt der Unternehmenskultur auch, nämlich Leute, die sozusagen gefährdet sind gegen die Wand zu laufen, nicht gegen die Wand laufen zu lassen, sondern zuerst das dann klar mitzubekommen und korrigierend einzugreifen.

00:26:18: Ich persönlich bin der Überzeugung, und das ist auch meine Leadership-Überzeugung, dass jeder eine zweite Chance verdient hat.

00:26:25: Also das heißt Fehler machen, das passiert jeden und das kann auch korrigiert werden, aber man sollte halt denselben Fehler nicht zweimal machen.

00:26:32: Bisher ist es sehr gut gelungen, hier notwendige Änderungen, so dass ein Fall war, also einzuleiten, mit Coaching, mit internem Coaching, mit externem Coaching, mit Mentoren aus dem Unternehmen.

00:26:45: Da gibt es ja viele Tools, die man in so einer Toolbox hat als Lieder.

00:26:49: Und wenn es nicht klappt, dann muss man sich von Kollegen und Kolleginnen trennen.

00:26:53: Und auch das kommt dann und wann vor.

00:26:56: Jetzt haben wir schon viele über künstliche Intelligenz, Artificial Intelligence gesprochen.

00:27:01: Wir wissen, es ist ein großes Thema in der Medizintechnik.

00:27:04: Wir wissen aber auch, dass KI sehr viele Ressourcen verbraucht.

00:27:09: Jetzt sagt aber Sie mein Selfie News, dass Sie es gleichzeitig schaffen, das Leben der Menschen zu verbessern und dem Planeten zu retten.

00:27:16: Ich übertreibe jetzt wieder.

00:27:18: Und zwar durch Ressourcenschonung.

00:27:20: Wie geht sich das aus?

00:27:22: Also das Thema KI und Energieverbrauch ist ein großes.

00:27:25: Das ist gar keine Frage und wo sehr viel Forschung passiert, wie das reduzierbar ist.

00:27:30: Und da sind wir auch... in diesen Forschungen mit dabei.

00:27:35: Was sehr, sehr wichtig ist, wir haben eine ganz klare Nachhaltigkeitsstrategie als Siemens Health Seniors, die eine starke Reduktion der Energiekonsum mit sich bringt.

00:27:46: Das betrifft verhältnismäßig jetzt banale Dinge wie Fleet Management, also keine Verbrenner mehr in Autos, in der Autoflotte.

00:27:55: Das sind aber vor allem auch bei unseren Geräten, ich möchte nur zwei Beispiele nennen.

00:27:58: Das eine ist das Beispiel Refurbished Systems.

00:28:02: Wir haben eine sehr starke Einheit in Siemens Healthineers, die gebrauchte Geräte so aufbereitet, dass sie wieder neu sind.

00:28:11: Und das sind nicht, das ist natürlich ein Thema für die vorher von uns schon angesprochenen oder von Ihnen schon angesprochenen Emerging Markets, aber das ist auch für das Brot und Butter-Geschäft auf der ganzen Welt etwas Relevantes.

00:28:23: Also da machen wir sehr viel gerade im Bereich der Magnetresonanz.

00:28:27: Und auch hier hilft uns, Beispiel, Magnetresonanz, künstliche Intelligenz.

00:28:32: Wir haben vor einem Jahr eine Software auf den Markt gebracht, die heißt Deep Resolve.

00:28:38: Damit ist es möglich, tiefe

00:28:41: Lösungen.

00:28:41: Ja,

00:28:42: danke.

00:28:42: Damit ist es möglich, MR-Untersuchungen deutlich zu beschleunigen bei besserer Bildqualität.

00:28:50: Wozu führt das?

00:28:51: Das führt dazu, dass deutlich weniger Energie verbraucht wird pro MR-Untersuchung, aber der Durchsatz von Patientinnen und Patienten, also die Produktivität, deutlich steigt.

00:29:04: Und da bin ich überzeugt davon, dass genau in diesem Feld, wie kann künstliche Intelligenz die Qualität der Diagnose erhöhen und gleichzeitig beschleunigen?

00:29:15: Und das führt dann automatisch zu weniger Stromverbrauch.

00:29:19: Welches Gerät verkauft sich eigentlich am allerbesten?

00:29:22: Ui, das kann man jetzt so gar nicht sagen, weil das kommt natürlich ganz auf

00:29:27: den System.

00:29:28: Also so einem Bestseller haben sie nicht.

00:29:30: Also wir sind überall wirklich sehr, sehr gut und sehr, sehr erfolgreich und daher möchte ich vielleicht zwei Bereiche nennen, die einfach Groundbreaking sind.

00:29:41: Das eine ist der Photonenzählende CT, das ist eine ganz neue Technologie der Computertomographie, wo die Bilder gestochen, scharf und jetzt auch für den Lein sehr, sehr klar erkennbar werden und der sehr, sehr hilfreich ist, kardiovaskoläre Erkrankungen im Frühstadium zu erkennen und Krebs im Frühstadium zu erkennen.

00:30:10: Das sind wir weltweit die einzigen, die diese Technologie haben und das ist dadurch ein wirklicher Game Changer, der im Moment sehr gut verkauft wird, weil er wirklich die Gesundheitsversorgung und den Pathway in Gesundheitssystemen ändert.

00:30:26: Der zweite Punkt und auch das passt gut zusammen mit ihrer vorigen Frage, nämlich Nachhaltigkeit.

00:30:32: Bis vor kurzem haben Magnetresonanz-Therapiegeräte ungefähr tausend Liter Helium gebraucht.

00:30:39: Das war teuer, schwer.

00:30:42: Und war auch schwierig in Krankenhäuser einzubauen, weil das kann man nicht irgendwo hinstellen, sondern muss in bestimmten Räumlichkeiten sein, die immer nahe sozusagen an einer Wand, an einem Ausgang sind.

00:30:53: Unsere neue Flotte, der Magnekeresonanzgeräte, braucht Nullkomma-Fünfund-Siebzig Liter Helium.

00:31:00: Das heißt, das spart sehr viel Ressourcen.

00:31:03: Damit ist es sehr umweltschonend, bildet sich auch preislich ab.

00:31:07: Und das ist etwas, wo es uns gelungen ist.

00:31:10: Magnetresonanzgeräte in Geographien zu bringen, die so was bisher nicht hatten.

00:31:16: Weil das Helium sehr oft ein entscheidender Grund war, warum das einfach nicht gegangen ist.

00:31:21: Jetzt haben wir sehr viel über Geräte gesprochen und ich habe recherchiert, dass eines ihrer Herzensprojekte ist, die Kommunikation bei der ersten Diagnose von Brustkrebs zu verbessern.

00:31:34: Warum ist sie dann so ein Anlegen?

00:31:37: Das ist mir ein Anliegen, weil ich der Überzeugung bin, dass die Diagnose Krebs immer noch dazu führt, dass Menschen der Boden unter den Füßen weggerissen wird und dass man eigentlich gar nicht mehr zugehören kann, was da irgendwie sonst noch kommt.

00:31:54: Und ich habe vor einigen Jahren eine Krebsüberlebende kennengelernt, Karolina Justich, die eine Patient- Initiativ gestartet hat, indem sie beaccepted gegründet hat, beaccepted hat im Namen, du musst das akzeptieren, wenn du es hast.

00:32:10: Und die sich seither sehr, sehr, sehr engagiert für die Frage der Kommunikation, Radiologinnen und Radiologen zu unterstützen in der Kommunikation den Patienten gegenüber.

00:32:20: Und da gibt es einerseits ein schönes Magazin dazu und auch eine Homepage.

00:32:25: Und warum wir uns da engagieren, es Siemens Helsinges, wir sind ein strategischer Partner.

00:32:30: kommt wieder zurück zur Frage, warum tun wir das alles?

00:32:33: Wir tun das alles, um Patientinnen und Patienten Hoffnung zu geben und Angst zu nehmen.

00:32:41: Und das können wir mit Weltklasse-Innovation in der Diagnose, das können wir mit Beratung für die Entwicklung von Gesundheitssystemen, wie können sich Pathways ändern, um effizienter zu sein, um mehr Patientinnen und Patienten die Möglichkeit zu geben.

00:32:59: Und da ist das Thema der Kommunikation der Ärztinnen und Ärzte an die Patientinnen und Patienten ein ganz, ganz wesentlicher Punkt.

00:33:08: Jetzt ist das Gesundheitssystem das eine, die Weltwirtschaftslage das andere und der europäische Kontinent, kann man sagen, erholt sich nur sehr langsam von der jetzt schon drei Jahre dauernden Rezession, inwieweit Ist Ihre Branche davon betroffen und spüren Sie das auch bei den Umsätzen und so weiter?

00:33:30: Also Medizintechnik ist etwas Solides.

00:33:33: Das ist auch eine Industrie, die eine sehr europäische Industrie ist, nämlich im Sinne von nicht wahnsinnig laut, aber sehr nachhaltig.

00:33:43: Und in der Medizintechnik arbeiten zum Beispiel in Deutschland mehr Menschen als in der Automobilindustrie.

00:33:50: Das würde in einer Quizfrage, glaube ich, niemand richtig beantworten.

00:33:54: Die industrielle Medizintechnik ist ein ganz, ganz wichtiger Wirtschaftsfaktor für Europa.

00:34:01: Da Gesundheit und Gesundheitsversorgung auf der Welt überall wichtig ist, sehen wir auch keine starken Einbrüche, aber ist natürlich die Diskussion, die jetzt stattfindet.

00:34:13: Und wenn wir in die Zukunft schauen, die Frage des Verschiebens von Budgets in Richtung Verteidigung.

00:34:20: Etwas, wo man sehr daran arbeiten muss, dass das nicht auf Kosten der Patientinnen und Patienten geht.

00:34:26: Und wir sehen auf der anderen Seite natürlich schon auch, dass das Thema, ich sage es nur, Stichwort Zölle als ein multinationales Unternehmen mit Produktion in Deutschland, in den USA, in China.

00:34:39: Also das ist etwas, das uns sehr beschäftigt.

00:34:42: Und da sich aber täglich alles ändert, kann man die Auswirkungen auch gar nicht so direkt sagen.

00:34:46: China ist ein gutes Stichwort.

00:34:48: Wie stark ist eigentlich die Konkurrenz aus China für Sie?

00:34:52: Die ist jedenfalls da.

00:34:54: China hat technologisch sehr, sehr stark aufgeholt.

00:34:57: Und es ist halt hier auch immer die Frage, welche Unterstützung chinesische Unternehmen haben.

00:35:04: Aber wir sind hier sehr selbstbewusst und sehr stark, weil wir technologisch eindeutig die Ersten sind und vor allem ... die tollsten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

00:35:15: Und das ist wirklich die, wir haben siebzig Tausend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die täglich mit Kundinnen und Kunden unterschiedlichster Art privat, öffentlich, Governments und so weiter zusammenarbeiten.

00:35:26: Und da ist schon ein großes Vertrauen da, das mich einerseits stolz macht und andererseits auch sicher.

00:35:32: Kommen wir nach Österreich.

00:35:33: Sie kennen ja das österreichische Gesundheitssystem sehr gut von verschiedenen Seiten.

00:35:38: Derzeit wird wieder diskutiert, auch aus budgetären Gründen es anders aufzustellen, die Kompetenzen zwischen Bund, Ländern und Gemeinden neu zu verteilen.

00:35:48: Was ist Ihre Meinung dazu?

00:35:50: Meine Meinung dazu ist, ich mag nicht Balkon-Map bezahlen.

00:35:53: Und daher sage ich da jetzt nur, wir haben ein sehr gutes System nach wie vor.

00:36:00: Ich glaube, dass klare Entscheidungsstrukturen helfen, aber das müssen die entscheiden, die jetzt in Charge sind und die brauchen keine guten Tipps von jemanden, der das einmal war.

00:36:09: Ich probiere es andersrum.

00:36:10: Was braucht denn das österreichische Gesundheitssystem momentan am dringendsten?

00:36:15: Was müssen wir verändern, inhaltlich?

00:36:18: Aus meiner Sicht, aber vor allem aus meiner Sicht mit einem Überblick über viele Gesundheitssysteme, glaube ich, das Wichtigste ist eine ganz, ganz starke Primärversorgung.

00:36:28: Das heißt, der Hausarzt, die Hausärztin, ob man das jetzt so nennt oder anders, der oder die aber mehr ist als er oder sie und die Sprechstundenhilfe, sondern wo andere Disziplinen auch dabei sind und das immer verfügbar.

00:36:42: Weil man kann schon den Menschen sagen, sie soll nicht, wenn ihnen das linke ORW tut, ins Spital gehen.

00:36:47: Nur die Frage ist, ist eine andere Versorgung da.

00:36:50: Und deshalb sollte man auf der einen Seite die Digitalisierung nützen.

00:36:55: Zweitens ist eine Wichtige ist Primärversorgung, dass was zählt.

00:37:01: Und wenn die gut ausgebaut ist, dann ergibt sich aus meiner Sicht der Rest von selbst.

00:37:05: Jetzt heißt es immer wieder, dass wir uns unsere wohl ausgestatteten Gesundheitssysteme möglicherweise bald nicht mehr leisten können.

00:37:13: Zu teuer, viel zu viele alte Menschen, die dann in der Endphase ihres Lebens sehr teure Behandlungen brauchen.

00:37:20: Kommen

00:37:21: wir vielleicht irgendwann mal in eine Spirale, wo es einmal heißen wird.

00:37:26: Diese Person ist über Achtzig, die bekommt keinen Herzschrittmacher mehr.

00:37:30: Bestät diese Gefahr?

00:37:32: Ich sehe keine Kräfte in Österreich.

00:37:35: Jetzt als interessierte Beobachterin, die das wollen.

00:37:37: Daher glaube ich nicht, dass es das gibt.

00:37:40: Es gibt

00:37:41: Länder, wo es

00:37:41: das gibt.

00:37:42: Genau.

00:37:43: Es gibt Länder, wo das der Fall ist.

00:37:45: Wenn man das NHS in Großbritannien anschaut, an sich ein von der Struktur her sehr gutes System, das aber nur über Jahrzehnte lang unterfinanziert war.

00:37:55: wo es genau diese Probleme gibt.

00:37:57: Also ich sehe in Österreich keine Kräfte.

00:37:59: Daher glaube ich auch, dass das, was jetzt passiert, nämlich sich zu fokussieren, wo man Veränderungen braucht, damit man nicht in so eine Situation kommt.

00:38:08: Das hoffe ich, dass das erfolgreich

00:38:10: ist.

00:38:23: Bevor wir jetzt zu den etwas persönlicheren Fragen kommen, machen wir den kurzen Wordrap.

00:38:27: Das machen wir mit jedem Gast, jeder Gästin.

00:38:30: Es ist eine kleine Lockerungsübung.

00:38:33: Ich stelle Ihnen zwölf Fragen.

00:38:35: die Sie bitte am besten mit einem Wort beantworten, wenn das möglich ist.

00:38:40: Sind Sie bereit?

00:38:41: Total bereit.

00:38:43: Vier Tagewoche oder sieben Tagewoche?

00:38:46: Sieben Tage, wenn es notwendig ist.

00:38:48: Sport vor oder nach der Arbeit?

00:38:50: Immer vor.

00:38:52: Führen Sie Ihren Terminkalender selbst?

00:38:55: Den beruflichen nicht, den privaten schon.

00:38:57: Auf welche Eigenschaften achten Sie bei Bewerberinnen und Bewerbern am meisten?

00:39:02: Neugier, Weltoffenheit.

00:39:05: und Engagement.

00:39:08: Gibt es eine gute Art zu kündigen?

00:39:11: Es gibt weniger schlechte, aber es ist immer schlimm.

00:39:15: Was ist Ihr wichtigster Softskill?

00:39:18: Mich aus meiner Komfortzone raus zu bewegen.

00:39:21: Auf welches Networking-Event können Sie nicht verzichten?

00:39:26: Da gibt es mehrere.

00:39:28: Ich bin weniger für Events, sondern das Networking soll einfach ganz normal immer stattfinden.

00:39:33: Office?

00:39:35: Homeoffice oder Hybrid?

00:39:37: Ich bin mehr Office.

00:39:38: Welche Eigenschaft hat sie an die Spitze gebracht?

00:39:43: Aufgehem dummen Brief.

00:39:44: Gibt es eine Work-Live-Balance?

00:39:48: Work ist ganz wichtig für meine Balance.

00:39:50: Sollten Väter und Mütter gleich lange in Elternkarrenz gehen müssen?

00:39:56: Find ich schon.

00:39:58: Ihr Tipp an junge Leute, die erfolgreich werden wollen?

00:40:01: Sucht euch den richtigen... Partner oder Partnerin gilt vor allem für Frauen, sucht sich den richtigen Chef oder die richtige Chefin aus und macht das, was euch Spaß macht, mit voller Kraft und vollem Engagement.

00:40:15: Vielen

00:40:15: Dank, das war's schon.

00:40:16: Es hat gar nicht weh getan.

00:40:18: Das freut uns.

00:40:24: Jetzt sind Sie ja auch im globalen Diversity, Equity und Inclusion Board von Siemens.

00:40:30: Hellsigniers.

00:40:31: Ich setze mal voraus, dass Sie es beurteilen können.

00:40:34: Deshalb eine schwierige Frage.

00:40:36: Stimmt es, Die landläufige Meinung, dass Pflege immer noch eher Frauensache ist, Medizin, vor allem in leitenden Funktionen, immer noch Männersache.

00:40:47: Also mit der Pflege jedenfalls.

00:40:49: Bei der Medizin sehe ich schon, dass das deutlich weiblicher wird auch in Leitungsfunktionen.

00:40:55: Wurden oder werden sie selbst anders beurteilt als Frau in dieser hohen Position, in der sie sind?

00:41:02: Hatten sie es am Anfang schwerer, leichter?

00:41:06: Also ich glaube, ich bin da ein bisschen nicht so ein gutes Beispiel, weil ich in recht fortgeschrittenen Alltag war, ich war auch noch in der Vorgabe, ich hatte eine Karriere bereits hinter mir eingestiegen und dort eigentlich mit offenen Armen empfangen wurde.

00:41:20: Obwohl ich natürlich beäugt wurde und geschaut wurde, kann die wirklich was und kann die was liefern, weil ich ja in dem Bereich davor nicht tätig war.

00:41:30: Grundsätzlich bin ich der Meinung und das betrifft mich wie alle anderen Frauen, dass Frauen anders beurteilt werden als Männer und dass Konnotationen, die bei Männern dieselben Verhalten positive sind, bei Frauen negativ konnotiert werden.

00:41:46: Wie zum Beispiel, wenn man klar sagt, was die Richtung ist, ist es bei Männern, wie das konnotiert in der Regel mit, der weiß genau, was er will, der hat einen Plan, bei Frauen wird es oft konnotiert mit über ergeizig und kann nie Ruhe geben.

00:42:01: Da gibt es viele andere Beispiele und das ist in jungen Jahren viel, viel stärker als in meinem Alter und in meinem Status der Karriere.

00:42:09: Aber ja, selbstverständlich, wenn Frauen anders beurteilen als Männer.

00:42:13: Wie war denn das, als sie in der Politik waren?

00:42:15: Sie sind ja sehr jung eingestiegen, waren, glaube ich, die jüngste Stadtretin für Integration.

00:42:22: Und wie war das da?

00:42:23: Hat man sie da auch anders beurteilt?

00:42:25: Weil sie jung waren, weil sie Frau waren?

00:42:27: Ich

00:42:28: bin ganz überzeugt davon, dass das der Fall war und dass ich bei Frauen, gerade bei jungen Frauen, oft an Diskussionen ergeben, die sich bei Männern gar nicht ergeben würden und Fragen gestellt werden, die bei Männern gar nicht gestellt werden.

00:42:41: Was war das bei ihnen zum Beispiel?

00:42:42: Naja, da war das schon.

00:42:43: Ich kann mich erinnern, da war ich noch viel, viel jünger.

00:42:45: Als mein Sohn geboren wurde, da war ich vierundzwanzig, war Bezirksrätin und da haben viele und zwar ganz, ganz, ganz ehrlich gemeint.

00:42:54: gesagt, dass du dir sehr leid, dass ich jetzt niemanden weitermachen kann, weil ich ja jetzt ein Baby kriege.

00:42:59: Und ich habe gesagt, es war, es war, es war lange her, das war in der Jahr fourneunzig.

00:43:02: Das hat dann natürlich so nicht stattgefunden.

00:43:04: Aber ich glaube, der Vater des Kindes ist das von niemanden jemals gefragt worden, dass er jetzt sozusagen seine Karriere beenden muss, weil er ein Vater wird.

00:43:12: Und die Dinge haben sich verbessert, aber dem Grunde nach ist vieles schon noch immer geblieben, was kein Wunder ist, weil die Frage der Gleichberechtigung und Gleichstellung der Geschlechter.

00:43:23: Es ist ja nicht ein romantisches Thema.

00:43:25: Da geht es um Macht in der Gesellschaft.

00:43:28: Und Macht gibt niemand freiwillig her.

00:43:30: Und es geht natürlich auch um Verteilung.

00:43:32: Genau, man macht halt immer mit Verteilung zu tun.

00:43:34: Jetzt

00:43:34: kamen sie ja nicht nur als junge Frau in die Politik, sondern sie kamen auch als Promenentes mit.

00:43:41: das sozusagen roten Wiener Royal Family, also sozusagen eine Art sozialdemokratischer Adel auch aufgrund ihrer Familie.

00:43:51: Ob das jetzt so stimmt, ob sie das so erlebt haben oder nicht, ist das eine.

00:43:56: Aber das andere ist, war das für sie ein Vorteil oder ein Nachteil, das sie so gesehen wurden?

00:44:02: Naja, da bin ich ein bisschen immer vom Glauben, dem österreichischen Journalismus abgefallen, weil ich habe eigentlich überhaupt keine sozialdemokratische Vorgeschichte in meiner Familie.

00:44:12: Trotzdem ist das immer so geschrieben worden.

00:44:14: Ich glaube, es war in meiner Partei eigentlich egal.

00:44:17: Aber ich habe sehr oft damals versucht zu erklären, dass das gar nicht stimmt, aber es war nie möglich, dass das nie mehr geschrieben wurde.

00:44:26: Daher habe ich das dann einfach zur Kenntnis genommen, dass das halt offenbar... wie soll ich sagen, eine Urban Legend ist.

00:44:33: Jetzt waren Sie einmal, ich habe schon erwähnt, die jüngste Stadtredin in Wien, damals eben unter anderem auch für Integration zuständig.

00:44:41: Wir haben augenblicklich das Thema, dass Jugendliche vor Gericht stehen mit Migrationshintergrund, die Banden gebildet haben, die schon lange nicht mehr in die Schule gegangen sind, die Frauen misshandelt oder sogar missbraucht haben und das in Wien.

00:44:56: Was ist da schiefgegangen?

00:44:58: Ich glaube, das ist leicht zu fragen und schwer zu beantworten.

00:45:01: Da gibt es auch nicht die eine Antwort darauf.

00:45:04: Der ganz wesentliche Punkt dabei ist sicher Bildung und die Frage der Zugehörigkeit.

00:45:12: Und auch wiederum da weiter unterdeckliniert gibt es nicht eine Antwort.

00:45:17: Aber ist es generell wichtig zu akzeptieren, dass Österreich natürlich ein Einwanderungsland ist?

00:45:25: dass alle Diskussionen, die da zum möglicherweise Start finden, einfach an der Realität vorbeigehen und dass es wichtig ist, in diesem Bereich zu investieren.

00:45:34: Jetzt ist es ja auch immer wichtig für junge Menschen zu sehen, haben sie Lebenschancen und ob sie Lebenschancen haben.

00:45:41: Und eine wichtige Rolle spielen da immer auch Unternehmen, die junge Leute ausbilden.

00:45:46: Was tut ihr Unternehmen, um junge Leute vielleicht auch mit Migrationshintergrund diverse junge Leute ins Unternehmen zu integrieren?

00:45:56: Wir bilden Lehrlinge aus.

00:45:57: Wir haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus ganz vielen unterschiedlichen Nationen auch hier in Österreich weltweit natürlich selbstverständlich.

00:46:05: und was ein multinationales Unternehmen bietet.

00:46:08: Und ich habe das ja als sehr fortgeschrittenen Alter kennengelernt und war ganz fasziniert davon.

00:46:12: Und bin es immer noch die Möglichkeiten, die man einfach international hat.

00:46:17: Man braucht das Unternehmen nicht wechseln, sondern ganz verschiedene Tätigkeiten machen in ganz verschiedenen Teilen der Welt.

00:46:25: Und das ist etwas, was uns auch sehr attraktiv macht für junge Leute, die ihren Berufseinstieg suchen.

00:46:31: Also das heißt, sie können sich die jungen Leute aussuchen.

00:46:35: Also ich glaube, es kann sich heutzutage niemand mehr die jungen Leute aussuchen.

00:46:37: Man muss schon was liefern.

00:46:39: Und das ist ein Unternehmen,

00:46:41: was liefern.

00:46:42: Also es müssen auch die jungen Leute was liefern.

00:46:43: Aber einfach nur, die Situation ist schon die, dass der Arbeitsmarkt so ist, dass die Talente, da muss man sich schon anstrengen, dass die Talente bei einem bleiben.

00:46:51: Und ich glaube, wir haben hier viel zu bieten, deswegen kann man auch ganz gut mit der Situation zurecht.

00:46:55: Aber meine nächste Frage zielt eigentlich eher ab auf sozusagen das, was ich vorgesagt habe.

00:47:00: Jugendliche, die möglicherweise schon in sehr jungen Jahren auf ein Gleis kommen, wo sie nicht mehr so leicht rauskommen, muss man bei Siemens Helfiniers ein gut funktionierender Jugendlicher sein, mit guten

00:47:14: Noten,

00:47:15: brav in der Schule, weiß ich nicht, um überhaupt bei ihnen andocken zu können, von ihnen gefördert zu werden.

00:47:20: Oder gibt es auch Programme für jene, die es nicht so leicht haben?

00:47:24: Also ich glaube, es kommt dann immer darauf an, ob jemand wirklich will.

00:47:28: Also es ist nicht so das Thema und das ist ja an sich nicht mehr zeitgemäß, dass man das so ein Test macht und wenn man dann besteht, dann ist man dabei.

00:47:35: Es kommt sehr, sehr stark darauf an, will jemand oder will er nicht.

00:47:40: Und wenn jemand will, dann hat er auch Chancen.

00:47:42: Aber das wollen, das ist ein bisschen so wie mit.

00:47:44: ich mache jeden Tag in der Früh Sport.

00:47:45: Und das kann ich nicht delegieren.

00:47:47: Entweder ich mache es oder ich mache es nicht.

00:47:48: Ich habe mich dafür entschieden, ich mache es, weil es mir gut tut.

00:47:51: Und das ist halt auch bei Jugendlichen so, man kann sie unterstützen, aber ... Wir müssen das Unternehmen das klare Gefühl haben, dass der oder die will.

00:48:00: Jetzt waren sie zehn Jahre lang dann Gesundheitsstadt treten.

00:48:03: Was war da ihr größter Erfolg?

00:48:06: Der größte Erfolg, das ist so schwierig auf ein Thema zu sagen, weil sich einfach viel getan hat.

00:48:12: Aber ich würde sagen, dass es in Wien keine alten Pflegeheime mehr gibt und dass Wien ein an sich gut strukturiertes Spitalskonzept, dass ich das hinterlassen konnte.

00:48:24: Das würde ich schon als positiv bewerten.

00:48:27: Jetzt natürlich die Gegenfrage, was war Ihre größte Niederlage?

00:48:30: Dass ich Veränderungen, die notwendig gewesen wären, nicht umsetzen konnte, weil der Widerstand so groß war.

00:48:38: Von wem?

00:48:39: Vielfältig.

00:48:40: Von verschiedenen Stakeholden.

00:48:42: Ich kann mich persönlich erinnern, Sie hatten stark Konflikte mit der Ärztekammer und der Anderen, als es etwa um die Beschränkung der Arbeitszeit für Spitalsärzte ging.

00:48:51: Wie verstehen Sie sich denn jetzt mit Ärzten?

00:48:54: Ich verstehe mich sehr gut mit Ärzten und Ärztinnen, weil die ganz besonders wichtig sind in der Frage der Entwicklung von Gesundheitssystemen, aber dass die Ärztinnen und Ärzte, und ich habe mit vielen zu tun, weltweit, die sind alle bisserl anders als die, die ich in der Ärztekammer kennengelernt habe.

00:49:12: Also Sie würden sagen, das ist nicht so typisch.

00:49:14: Die funktionieren näher als Ärzte in der Ärztekammer für das, was Ärzte und Ärzte nennen.

00:49:20: am Feld draußen sind.

00:49:22: Ja, das würde ich genauso unterschreiben.

00:49:23: Und das hätte ich auch schon vor vielen Jahren unterschrieben, weil die Ärztinnen und Ärzte im damals KfV, jetzt WGF oder auch in der Winzensgruppe, die habe ich immer ganz, ganz anders wahrgenommen als die Funktionärinnen und Funktionäre der Ärzte.

00:49:38: Deine

00:49:38: Wunde von damals zurückgeblieben?

00:49:40: Nein,

00:49:41: es ist gar nichts zurückgeblieben und das macht mich eigentlich froh und frei.

00:49:45: Jetzt haben Sie im Jahr die Politik verlassen.

00:49:48: Es hieß damals, oder wurde auch viel geschrieben, weil Sie wussten, dass ein Rechnungshofbericht zum neu erbauten Krankenhaus Nord kommen würde, der sehr kritisch sein würde.

00:49:58: War das so?

00:49:59: Nein, natürlich war das nicht so.

00:50:01: Aber das war ähnlich wie mit dem sozialdemokratischen Adl, ohne dass je einer meiner Vorfahren sozialdemokratische Rollen hatte.

00:50:08: Das ist halt geschrieben worden und war halt offenbar die bessere Geschichte, aber hat keinerlei Wahrheitsgehalt.

00:50:14: Aber

00:50:14: würden Sie jetzt im Nachhinein sagen, jetzt steht dort ... Das heißt jetzt Klinik Floridsdorf ist ein schönes, supermodernes Krankenhaus.

00:50:21: Alles gut.

00:50:22: Aber würden Sie im Nachhinein sagen, da ist nicht alles gut gelaufen?

00:50:26: Oder sagen Sie immer noch, das haben wir gut hingekriegt?

00:50:29: Das haben wir gut hingekriegt.

00:50:31: Was haben Sie mitgenommen aus Ihrer Politikzeit in Ihren Neuersleben?

00:50:37: Ich habe mitgenommen, das Thema Menschen zu führen, Menschen zu entwickeln.

00:50:46: Themen zu entwickeln, Themen umzusetzen, dass das immer leichter ist, wenn man die Menschen mitnimmt.

00:50:53: Und daher, ich habe in den letzten jetzt schon acht Jahren sehr viel gelernt, weil ich war vorher nie in der Industrie tätig.

00:51:03: Ich habe sehr viel international über Gesundheitssysteme gelernt und ich kann alles anwenden, was ich in meinen fünfundzwanzig Jahren in unterschiedlichen Rollen in der Politik.

00:51:13: gelernt habe, weil am Ende des Tages geht es um Menschen.

00:51:17: Was ist sozusagen stressiger oder was war stressiger?

00:51:21: Die Politik oder die Wirtschaft.

00:51:24: Ich würde sagen, es ist unterschiedlich.

00:51:26: Der wesentliche Unterschied und der, der den meisten Stress wegnimmt, ist, dass in der Industrie man in der Lage ist und auch gelassen wird, zu arbeiten und zu liefern.

00:51:41: Es ist viel strenger, was die Frage betrifft.

00:51:44: Hat man die Ziele erreicht oder nicht?

00:51:46: Weil da gestern, naja, ich bin müde, aber das ist irrelevant.

00:51:50: Aber man kann das ohne Beobachtung machen von Menschen, die davon keine Ahnung haben.

00:51:55: Und die aber meinen, sie können das alles kommentieren und auch eine Meinung

00:51:58: davon.

00:51:58: Also man steht viel mehr in der Öffentlichkeit, in der Politik natürlich.

00:52:02: Man steht in der Politik in der Öffentlichkeit, aber die Öffentlichkeit würde ich nicht per se als das Thema sehen, weil man braucht die Öffentlichkeit, weil man in der Politik ja für Menschen etwas machen möchte.

00:52:12: Aber die Bewertung ist eine andere.

00:52:13: Selbstverständlich werde ich in meiner Rolle als Executive Vice-President und Verantwortliche für diese drei Segländer bewertet von meinem Chef, von insgesamtem Unternehmen.

00:52:25: Aber an sich ist red niemand mit, der sich dabei nicht auskennt.

00:52:28: Und das ist ganz anders in der Politik.

00:52:30: Als Sie damals gewechselt haben, gab es da ein Aha-Erlebnis für Sie?

00:52:33: Also gab es irgendetwas, was Sie total überrascht hat, dass das hier so läuft?

00:52:38: Ich war überrascht und da hat sich in den letzten Jahren sehr, sehr viel, sehr, sehr positiv bei uns geändert, über die geringe Zahl der Frauen in Führungsrollen.

00:52:48: Weil ich das in der Politik war, diese Diskussion in den neunziger Jahren oder so.

00:52:53: Das liegt sicherlich daran, dass das sozusagen ein sehr technisches und Engineering-Unternehmen ist.

00:52:58: Und wie gesagt, es ist jetzt auch unvergleichbar zu dem, was vor einigen Jahren war.

00:53:02: Aber das hat mich schon überrascht, dass ich in vielen, vielen Sitzungen, Meetings die einzige Frau war damals.

00:53:09: Nun, wir haben kurz erwähnt bei der Geburt ihres Kindes.

00:53:13: Ihr Partner ist Andreas Schieder, der EU-Abgeordneter für die Sozialdemokratische Partei.

00:53:19: Das heißt, sie führen eine Sehr stressige Fernbeziehung kommt mir vor.

00:53:23: Eher in Brüssel, sie in Wien, ihr seid nicht viel unterwegs.

00:53:27: Wie kann so etwas gelingen?

00:53:29: Also ich find's gar nicht stressig.

00:53:31: Und wir sind's eigentlich auch nicht anders gewöhnt, weil als wir in anderen Rollen in der Politik waren, weder eher noch ich, haben jemals ein Leben gelebt, wo halt dann um fünf die Arbeit aus war.

00:53:41: Und daher funktioniert das wunderbar, wenn man sich grundsätzlich versteht, wenn man sich viel zu sagen hat, wenn man sich ... immer noch aufeinander freut und wenn man Dinge hat, die einen verbinden, dann passt das super und dann ist vielleicht eh besser, wenn man nicht immer zusammensteckt.

00:53:59: Mein Mann, wir haben vor wenigen Jahren geheiratet, er hat gesagt, der Grund, warum das so gut funktioniert hat, ist vielleicht eh, wenn wir uns nicht so oft sehen.

00:54:06: Und dem kann ich nur zustimmen.

00:54:08: Wenn Sie so draufschauen, haben wir eine sehr hohe... Position in einem Gesundheitsunternehmen, aber wie gesund oder ungesund ist diese Arbeit, dieses Leben für sie persönlich?

00:54:20: Also, da bin ich schon eine große Verfechterin von, das kann jeder und jeder für sich entscheiden.

00:54:27: Und ist das jetzt immer lustig, dass der Wecker sehr früh läutet und jeden Tag in der Früh Sport ist?

00:54:33: Ich kann es mir gar nicht mal anders vorstellen.

00:54:35: Wann stehen Sie auf und wie lang machen Sie Sport?

00:54:37: Meistens um drei Viertel sechs, sechs und eine Stunde.

00:54:41: Eine Stunde?

00:54:41: Ja.

00:54:42: Da tunen Sie oder gehen Sie Radfahren?

00:54:44: Habe ich einen ganz super Personal Trainer, der mit mir Krafttraining gemacht oder gelaufen oder geradfahren.

00:54:50: Da gehört viel Disziplin dazu.

00:54:53: Da gehört viel Disziplin dazu, aber ehrlich gesagt nur am Anfang, weil ich kann das jetzt gar nicht mehr anders vorstellen.

00:54:57: Also wenn ich das einen Tag nicht mache, dann fühle ich mich nicht gut und das sage ich jetzt gar nicht.

00:55:01: Also mit der Arbeit jeder muss das für sich entscheiden, ist gar kein Thema, aber ich brauche das einfach.

00:55:07: Jetzt haben Sie selbst gesagt, Sie gehen zur Entspannung eigentlich auch gerne Radfahren.

00:55:12: Machen Sie es gemütlich oder auf Wettbewerb?

00:55:16: Auf Wettbewerb mache ich es nicht.

00:55:17: Aber wenn ich mit meinem Mann mitkommen will, dann muss ich mich schon anstrengen.

00:55:21: Und leider ist irgendwie in meinem Alter schon so, dass viele Dinge Frauen nicht mehr machen, was ich für ganz blöd finde.

00:55:27: Das heißt, ich bin oft nur mit Männern unterwegs und ich bin da jetzt keine Ehrgeizlerin.

00:55:32: Gar nicht.

00:55:32: Aber schon so, dass es irgendwie, dass man weiter kommt und dass es auszahlt.

00:55:37: Und da fahren Sie Rennrad, oder fahren Sie Mountainbike?

00:55:40: Ja, Rennrad.

00:55:41: Ja, Rennrad.

00:55:42: Und was meinen Sie damit, wenn Sie sagen, in meinem Alter machen Frauen Sachen nicht mehr mit?

00:55:46: Dass

00:55:47: viele Freundinnen von mir das nicht machen.

00:55:49: Es gibt einige wenige, aber es gibt, also beim Skifahren zum Beispiel.

00:55:53: Im Skifahren in den Dreißigern waren gleich viele Frauen wie Männer.

00:55:56: Jetzt bleiben eigentlich viele Männer über und Frauen machen es nicht mehr.

00:56:00: Im zweiten Hälfte der Fünfziger, ja.

00:56:02: Worauf

00:56:03: führen Sie das zurück?

00:56:04: Warum ist das so?

00:56:05: Ehrlich gesagt, ich verstehe es gar nicht, weil ich finde es super, das zu machen.

00:56:10: Ihr rat an ihr jüngeres Ich, was würden Sie sich selbst gerne mitgeben?

00:56:15: Gelassenheit macht stärker.

00:56:17: Frau Wessele, vielen Dank für das Gespräch.

00:56:20: Gerne.

00:56:25: Und wenn Ihnen diese Folge gefallen hat und Sie unsere Arbeit unterstützen

00:56:29: wollen,

00:56:29: abonnieren Sie am besten den Standard.

00:56:32: Alle Infos dazu gibt es auf abo.derstandard.at.

00:56:37: Diese Folge wird produziert von Christoph Neuwirt.

00:56:40: Schold Wilhelm ist unser Chef vom Dienst.

00:56:43: Unsere Musik stammt von Maximilian Bless.

00:56:46: Ich bin Petra Stuber.

00:56:47: Vielen Dank fürs Zuhören.

00:56:49: Bis zum nächsten Mal.

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